Nahost-Konflikt: Israel greift Hisbollah-Anführer in Beirut an - drei Tote

Gaza - Bei einem Angriff Israels auf einen ranghohen Hisbollah-Anführer in der libanesischen Hauptstadt Beirut sind nach libanesischen Angaben mindestens drei Menschen getötet worden.

Israel hat am Samstag nach Angaben des Militärs erneute Angriffe auf die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon gestartet.
Israel hat am Samstag nach Angaben des Militärs erneute Angriffe auf die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon gestartet.  © Stringer/dpa

Nach Angaben des Hisbollah-nahen Fernsehsenders Al-Majadin wurden bei dem Angriff auf eine Wohnung im Vorort Haret Hreik außerdem 25 Menschen verletzt.

Es war der erste israelische Angriff im Großraum Beirut seit Monaten.

Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, bei dem Angriff sei auch erheblicher Schaden an benachbarten Gebäuden und Autos auf der Straße entstanden.

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23. November, 15.44 Uhr: Angriff auf "Generalstabschef" der Hisbollah

Israelische Medien berichteten, Ziel des Angriffs sei der Hisbollah-Führer Haitham Ali Tabatabai gewesen. Es handele sich um die "Nummer zwei" innerhalb der Hisbollah-Miliz. Die USA hatten 2018 eine Belohnung für seine Ergreifung ausgesetzt.

Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu teilte mit, die Armee habe "den Hisbollah-Generalstabschef angegriffen, der den Aufbau und die Wiederbewaffnung der Terrororganisation geleitet hatte". Netanjahu habe die Attacke gemäß der Empfehlung des Verteidigungsministers Israel Katz und des Militärchefs Ejal Zamir angeordnet. Von der Hisbollah gab es zunächst keine offizielle Mitteilung zu dem Vorfall.

22. November, 20.17 Uhr: Angriffe Israels auf Hisbollah-Ziele im Libanon - zwei Tote

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben erneut Stellungen der proiranischen Hisbollah-Miliz im Libanon angegriffen. Nach Angaben der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur NNA wurde bei zwei verschiedenen Angriffen jeweils ein Mensch getötet.

Ziel seien Raketenabschussrampen und Militärgelände in der Bekaa-Ebene im Osten des Landes sowie im Süden gewesen, hieß es in der Mitteilung der Armee.

"Die Präsenz der Abschussvorrichtungen und die militärische Aktivität an diesen Standorten stellen eine Verletzung der Vereinbarungen zwischen Israel und dem Libanon dar", lautete es weiter in der Stellungnahme.

22. November, 18.05 Uhr: Angriffe Israels auf Hisbollah-Ziele im Libanon - zwei Tote

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben erneut Stellungen der proiranischen Hisbollah-Miliz im Libanon angegriffen. Nach Angaben der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur NNA wurde bei zwei verschiedenen Angriffen jeweils ein Mensch getötet.

Ziel seien Raketenabschussrampen und Militärgelände in der Bekaa-Ebene im Osten des Landes sowie im Süden gewesen, hieß es in der Mitteilung der Armee.

"Die Präsenz der Abschussvorrichtungen und die militärische Aktivität an diesen Standorten stellen eine Verletzung der Vereinbarungen zwischen Israel und dem Libanon dar", lautete es weiter in der Stellungnahme.

Israel und die vom Iran unterstützte Miliz hatten sich im November 2024 nach mehr als einjährigem gegenseitigen Beschuss auf eine Waffenruhe geeinigt. Dennoch greift das israelische Militär immer wieder Ziele im Libanon an. Beide Seiten werfen sich Verstöße gegen die Vereinbarung vor.

Palästinenser inspizieren die Schäden an einem Haus nach einem israelischen Angriff im zentralen Gazastreifen.
Palästinenser inspizieren die Schäden an einem Haus nach einem israelischen Angriff im zentralen Gazastreifen.  © Abdel Kareem Hana/AP/dpa

22. November, 18.03 Uhr: Hamas-Vorwürfe über Verlegung von Waffenruhe-Linie

Die Hamas hat Israels Armee unterdessen vorgeworfen, sie habe die sogenannten "gelbe Linie" im Gazastreifen weiter nach Westen verlegt.

Die Armee hatte sich als Teil der vereinbarten Waffenruhe hinter diese Linie zurückgezogen, die Truppen kontrollieren aber weiterhin mehr als die Hälfte des Küstengebiets.

Ein israelischer Militär erklärte auf Anfrage, die "gelbe Linie" sei nicht verschoben worden, sie werde lediglich weiterhin mit großen gelben Zementblöcken markiert.

22. November, 18 Uhr: Israel spricht von Reaktion auf bewaffneten Angriff

Die israelische Armee teilte mit, als Reaktion auf einen vorherigen bewaffneten Angriff auf israelische Soldaten im Süden des Gazastreifens seien mehrere Hamas-Terrorziele in dem Küstengebiet beschossen worden.

Ein Terrorist habe die Waffenruhe-Linie überquert und dabei eine Route missbraucht, die für humanitäre Hilfslieferungen in den Gazastreifen diene. Er habe auf Soldaten geschossen und sei daraufhin "ausgeschaltet" worden.

Außerdem seien in Rafah im Süden des Gazastreifens insgesamt fünf Terroristen getötet worden, die offenbar zuvor aus einem unterirdischen Tunnel geflüchtet seien, teilte die Armee mit.

Bei zwei weiteren Vorfällen im Norden des Küstenstreifens seien vier Terroristen identifiziert worden, die die Waffenruhe-Linie überschritten und sich Truppen auf bedrohliche Weise genähert hätten. Zwei von ihnen seien getötet worden.

22. November, 17.57 Uhr: Bericht über getöteten Hamas-Kommandeur

Der saudische Fernsehsender Al-Hadath berichtete, bei einem Angriff seien ein Kommandeur des militärischen Hamas-Arms, der Kassam-Brigaden, getötet worden.

Auch dessen Sohn sei ums Leben gekommen. Von der Hamas gab es dafür zunächst keine offizielle Bestätigung.

Anschließend gab es laut Wafa auch im Flüchtlingsviertel Nuseirat einen Toten, als ein Haus bombardiert wurde. Bei einem weiteren Angriff in Deir al-Balah seien vier Menschen ums Leben gekommen, darunter zwei Minderjährige.

21. November, 19.41 Uhr: Wieder israelischer Luftangriff in Gaza - Armee: Terroristen

Trotz der Waffenruhe im Gaza-Krieg hat die israelische Armee in einem von ihr kontrollierten Gebiet im Gazastreifen mehrere Personen aus der Luft angegriffen und sechs getötet.

Es habe sich um Terroristen gehandelt, die eine Bedrohung für die Soldaten gewesen seien, teilte die Armee mit. Diese seien aus einem Tunnel in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens gekommen und hätten sich Soldaten genähert. Insgesamt seien rund 15 von ihnen an zwei verschiedenen Stellen aus dem Tunnel gekommen, sagte die Armee. Fünf hätten sich ergeben. Sie seien festgenommen und für Befragungen nach Israel gebracht worden.

Der Vorfall ereignete sich Armeeangaben zufolge hinter der sogenannten gelben Linie, hinter die sich das israelische Militär im Rahmen der Waffenruhe-Vereinbarung zurückgezogen hat.

Im Gazastreifen hat sich erneut ein israelischer Luftangriff ereignet.
Im Gazastreifen hat sich erneut ein israelischer Luftangriff ereignet.  © Abdel Kareem Hana/AP/dpa

21. November, 11.25 Uhr: Berichte - Bewaffnete Hamas-Mitglieder verschanzen sich in Tunneln

Israelischen Medienberichten zufolge haben sich rund 100 bis 200 bewaffnete Mitglieder der Hamas in Tunneln verschanzt.

Sie wollen demnach in indirekten Verhandlungen freies Geleit in Gebiete erreichen, die nicht von der israelischen Armee kontrolliert werden. Israel habe dem aber bislang nicht zugestimmt.

Das Armeeradio berichtete unter Berufung auf das israelische Militär, bei den in Rafah angegriffenen fünf Personen handle es sich sehr wahrscheinlich um einen Teil dieser in den Tunnel ausharrenden Bewaffneten.

Am Mittwoch hatte Israels Armee nach einem Angriff auf israelische Soldaten Ziele der Hamas im gesamten Gazastreifen angegriffen.

20. November, 18.09 Uhr: IAEA fordert engere Atom-Überwachung - Iran kündigt Vereinbarung

Der Iran hat auf Forderungen nach engmaschigeren Atom-Inspektionen mit einer Gegenmaßnahme reagiert.

Teheran kündigte eine Vereinbarung mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) vom September, wie Irans Außenminister Abbas Araghtschi laut einem Bericht der Agentur ISNA sagte. Damals hatten sich beide Seiten in Kairo auf einen Rahmen für weitere Inspektionen verständigt.

Vor der iranischen Gegenreaktion hatte der Governeursrat der IAEA von Teheran gefordert, weitreichende Kontrollen des iranischen Atomprogramms zu erlauben. Das Lenkungsgremium stimmte in Wien für eine entsprechende Resolution, die von Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den Vereinigten Staaten initiiert worden war.

20. November, 18.07 Uhr: EU will 3.000 Polizisten für Gaza-Polizei ausbilden

Die EU plant zur Unterstützung des US-Friedensplans für den Gazastreifen eine erhebliche Ausweitung ihrer in der Konfliktregion ansässigen Grenzschutz- und Polizeimission.

Wie EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas bei einem Außenministertreffen in Brüssel ankündigte, sollen zunächst etwa 3000 palästinensische Sicherheitskräfte ausgebildet werden.

Langfristig wird sogar die Ausbildung von allen 13.000 voraussichtlich benötigten Kräften anvisiert. Das geht nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus einem EU-internen Arbeitspapier hervor. Dort ist auch von einer Führungsrolle der Europäischen Union bei der Polizeiausbildung die Rede.

Titelfoto: Stringer/dpa

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