Nahost-Konflikt: Israel erlaubt mehr Hilfe für den Norden Gazas

Israel - Israel lehnt die von der islamistischen Hamas geforderten Änderungen am neuen Vorschlag für eine Waffenruhe im Gazastreifen ab, ist aber zu indirekten Verhandlungen bereit.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) bezeichnet die Forderungen der islamistischen Hamas als "inakzeptabel".
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) bezeichnet die Forderungen der islamistischen Hamas als "inakzeptabel".  © Leo Correa/AP/dpa

Die Änderungen, die die Hamas an Katars Vorschlag vornehmen wolle, seien für Israel "inakzeptabel", teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit.

Netanjahu habe aber die Einladung zu "Annäherungsgesprächen" angenommen. Eine Delegation werde Sonntag in die katarische Hauptstadt Doha aufbrechen. Am selben Tag wird Netanjahu Medien zufolge in die USA abreisen.

Obwohl noch wichtige Hürden zu überwinden sind, ist die Wiederaufnahme der indirekten Gespräche, bei denen Katar, Ägypten und die USA als Vermittler fungieren, ein wichtiger Schritt in Richtung einer möglichen Waffenruhe in dem seit bereits 21 Monaten andauernden Krieg.

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6. Juli, 12.52 Uhr: Israel erlaubt mehr Hilfe für den Norden Gazas

Israels Sicherheitskabinett hat einem Medienbericht zufolge einer Ausweitung der Hilfslieferungen für den nördlichen Gazastreifen zugestimmt.

Verantwortlich für die Umsetzung dieses Plans sollen internationale Hilfsorganisationen sein, wie die "Times of Israel" unter Berufung auf einen Beamten meldete.

Kritik kam vom rechtsextremen Finanzminister Bezalel Smotrich. Er sprach von einer "Fehlentscheidung". Die Hilfe, die "auf die alte und schlechte Art" geliefert werde, werde auch die Hamas erreichen, schrieb er auf der Plattform X.

Israel wirft der islamistischen Hamas vor, humanitäre Hilfe für sich abzuzweigen, und hat deshalb kürzlich ein neues System mithilfe der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) eingeführt, um Hilfsorganisationen der UN und andere Initiativen zu umgehen.

Internationale Hilfsorganisationen sollen mehr Hilfslieferungen in den Norden des Gazastreifens bringen können.
Internationale Hilfsorganisationen sollen mehr Hilfslieferungen in den Norden des Gazastreifens bringen können.  © Jehad Alshrafi/AP/dpa

6. Juli, 11.38 Uhr: Erneut zahlreiche Tote bei Angriffen Israels im Gazastreifen

Bei israelischen Luftangriffen hat es im Gazastreifen palästinensischen Angaben zufolge erneut viele Tote gegeben.

In der Stadt Gaza seien mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen, als bei einem Angriff das Haus einer Familie getroffen worden sei, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa unter Berufung auf medizinische Kreise.

In dem Gebäude seien Vertriebene untergebracht gewesen, heiß es weiter. Laut dem Bericht wurden auch mehrere Menschen verletzt sowie unter Trümmern verschüttet. Wafa meldete seit dem Morgen insgesamt mindestens 17 Tote bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen.

6. Juli, 7.13 Uhr: Israel will Verhandlungsteams zu Gesprächen über Waffenruhe entsenden

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu (75) hat die Entsendung eines Verhandlungsteams zu neuen Gesprächen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg sowie über die Freilassung israelischer Geiseln angekündigt.

Die Hamas hatte am Freitag ihre Bereitschaft erklärt, "sofort" Gespräche über den Vorschlag aufzunehmen. Auf dem Tisch liegt ein Vorschlag der internationalen Vermittler für eine erneute auf 60 Tage befristete Waffenruhe, wie die Nachrichtenagentur AFP aus palästinensischen Verhandlungskreisen erfuhr.

Die Hamas würde mehrere der noch lebenden israelischen Geiseln freilassen sowie die Leichen von bereits Verstorbenen. Im Gegenzug sehe der Vorschlag vor, dass Israel mehrere palästinensische Gefangene freilässt.

Zudem habe die Hamas Forderungen in Bezug auf Israels Rückzug aus dem Gazastreifen, verlange Garantien für eine Kampfpause während der Verhandlungen und dass die UNO wieder die Koordination der Verteilung von Hilfslieferungen für die notleidende Bevölkerung in dem Palästinensergebiet übernimmt.

Die Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg gehen weiter. Israel ist zu neuen indirekten Verhandlungen in Katar bereit.
Die Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg gehen weiter. Israel ist zu neuen indirekten Verhandlungen in Katar bereit.  © Ilia Yefimovich/dpa

5. Juli, 21.49 Uhr: Tausende demonstrieren in Israel für Freilassung der Geiseln

Tausende Menschen haben in Tel Aviv und anderen israelischen Städten für die Freilassung aller Geiseln demonstriert, die im Gazastreifen von islamistischen Terroristen festgehalten werden.

"Es ist Zeit für einen Deal, der jeden rettet, die Lebenden und die Gefallenen, für einen Deal ohne 'Selektion'", sagte Maccabit Meyer als Rednerin auf der zentralen Kundgebung in Tel Aviv einem Bericht der "Times of Israel" zufolge. Sie ist die Tante zweier Zwillingsbrüder, die sich in der Gewalt der islamistischen Hamas befinden.

Menschen nehmen an einer Demonstration teil, die das Ende des Krieges und die sofortige Freilassung der Geiseln fordert, die von der Hamas im Gazastreifen festgehalten werden.
Menschen nehmen an einer Demonstration teil, die das Ende des Krieges und die sofortige Freilassung der Geiseln fordert, die von der Hamas im Gazastreifen festgehalten werden.  © Ohad Zwigenberg/AP/dpa

5. Juli, 18.13 Uhr: Israel greift im Südlibanon an - Toter und Verletzte

Bei einem israelischen Drohnenangriff auf ein Fahrzeug im Südlibanon ist nach libanesischen Angaben ein Mann getötet worden.

Zwei weitere Personen in dem Fahrzeug erlitten Verletzungen, wie das Gesundheitsministerium in Beirut mitteilte. Die israelische Armee bestätigte den Angriff im südlibanesischen Dorf Ainata. Dabei sei ein Kämpfer der proiranischen Hisbollah-Miliz ausgeschaltet worden, hieß es.

Bei einem israelischen Drohnenangriff ist ein Mann getötet worden.
Bei einem israelischen Drohnenangriff ist ein Mann getötet worden.  © Stringer/dpa

5. Juli, 16.45 Uhr: Israelische Siedler greifen Team der Deutschen Welle an

Im besetzten Westjordanland haben israelische Siedler zwei Mitarbeiter der Deutschen Welle (DW) angegriffen. Eine Korrespondentin sowie ein Kameramann seien am Freitag mit großen Steinen beworfen und verfolgt worden, teilte Deutschlands Auslandssender mit.

Die beiden hielten sich demnach in dem palästinensischen Dorf Sindschil nördlich von Ramallah auf, um über einen geplanten Protest gegen Gewalt radikaler Siedler zu berichten. Die beiden konnten sich den Angaben zufolge unverletzt in Sicherheit bringen. Das Auto des Kameramanns sei jedoch stark beschädigt worden.

5. Juli, 14.06 Uhr: Amerikanische Helfer bei Angriff verletzt

Bei einem Angriff auf ein Lebensmittel-Verteilzentrum der umstrittenen Gaza Humanitarian Foundation (GHF) sind nach Angaben der Stiftung zwei amerikanische Helfer verletzt worden.

In einer Mitteilung sprach die GHF von zwei Angreifern, die zwei Granaten in Richtung der Helfer geworfen haben sollen. Die beiden seien nicht lebensbedrohlich verletzt worden und würden nun medizinisch behandelt, hieß es von der Stiftung.

Nach einer Verteilaktion von Lebensmitteln im Gazastreifen kommt es zu Gewalt: Zwei Angreifer sollen Granaten auf Helfer der Gaza Humanitarian Foundation geworfen haben.
Nach einer Verteilaktion von Lebensmitteln im Gazastreifen kommt es zu Gewalt: Zwei Angreifer sollen Granaten auf Helfer der Gaza Humanitarian Foundation geworfen haben.  © Abdel Kareem Hana/AP/dp

5. Juli, 11.45 Uhr: Zahlreiche Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen

Bei israelischen Angriffen auf Ziele im Gazastreifen hat es palästinensischen Angaben zufolge erneut viele Tote gegeben.

Seit den frühen Morgenstunden seien mindestens 40 Menschen bei Angriffen in verschiedenen Teilen des abgeriegelten Küstengebiets ums Leben gekommen, hieß es aus medizinischen Kreisen.

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete Tote in mehreren Gegenden des Gazastreifens. Angriffe habe es unter anderem in der Nähe der Stadt Gaza sowie in Chan Junis im Süden des Gazastreifens gegeben.

5. Juli, 7.30 Uhr: Hamas äußert zusätzliche Wünsche für Waffenruhe

Demnach bestehe noch Klärungsbedarf zu dem Fortbestand der Waffenruhe nach der vorerst auf 60 Tage befristeten Feuerpause, zum Rückzug der israelischen Truppen aus dem Gazastreifen sowie zum ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe in das abgeriegelte Küstengebiet.

Der mit der Hamas verbündete Islamische Dschihad unterstützte nach eigenen Angaben die Gespräche über eine Waffenruhe, stellte aber auch Forderungen. Die militante Palästinenserorganisation verlange Garantien, dass Israel die Kampfhandlungen nicht wieder aufnehme, sobald die Geiseln freikommen, sagte ein Sprecher im arabischen Nachrichtensender Al-Dschasira.

Die Vermittler hatten zuletzt einen Vorschlag für eine auf 60 Tage begrenzte Waffenruhe im Gaza-Krieg vorgelegt. Israel stimmt nach Angaben von US-Präsident Donald Trump den "notwendigen Bedingungen" für den Abschluss der Feuerpause bereits zu.

Die islamistische Hamas will Garantien für ein endgültiges Ende der Kämpfe.
Die islamistische Hamas will Garantien für ein endgültiges Ende der Kämpfe.  © Jehad Alshrafi/AP/dpa

4. Juli, 12.33 Uhr: Mindestens 15 Tote bei Angriffen Israels in Gaza

Bei israelischen Angriffen auf Ziele im Gazastreifen hat es palästinensischen Angaben zufolge erneut Tote gegeben.

Seit dem Morgen seien mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Israels Militär habe in den vergangenen Stunden in mehreren Gegenden des Gebiets Angriffe geflogen.

Die Toten seien unweit von Al-Mawasi bei Chan Junis im Süden des umkämpften Küstenstreifens registriert worden, berichtete die Nachrichtenagentur unter Berufung auf medizinische Kreise im Gazastreifen.

Die Kämpfe im Gazastreifen gehen unvermindert weiter. Erneut hat es Tote gegeben.
Die Kämpfe im Gazastreifen gehen unvermindert weiter. Erneut hat es Tote gegeben.  © Leo Correa/AP/dpa

4. Juli, 11.24 Uhr: Israelische Armee plant Maßnahmen gegen iranische Bedrohung

Israel will nach dem Krieg mit dem Iran nach den Worten des israelischen Verteidigungsministers Katz weitere Schritte unternehmen, damit von der Islamischen Republik keine Bedrohung mehr ausgeht.

Katz sagte, die israelische Armee bereite dafür einen Durchsetzungsplan vor. "Das Militär muss sich sowohl nachrichtendienstlich als auch operativ vorbereiten, um die Lufthoheit über Teheran zu sichern und den Iran am Wiederaufbau seiner Fähigkeiten zu hindern", bekräftigte der Minister nach einem Treffen mit hochrangigen Militärs.

Das israelische Militär plant laut Minister Katz Schritte, damit von Teheran keine weitere Bedrohung ausgeht.
Das israelische Militär plant laut Minister Katz Schritte, damit von Teheran keine weitere Bedrohung ausgeht.  © Leo Correa/AP/dpa

4. Juli, 6.25 Uhr: Vermittler schlagen Waffenruhe für 60 Tage vor

Die Vermittler USA, Ägypten und Katar hatten zuletzt einen Vorschlag für eine auf 60 Tage begrenzte Waffenruhe im Gaza-Krieg vorlegt.

Israel stimmt nach Angaben von US-Präsident Donald Trump den "notwendigen Bedingungen" für den Abschluss der Feuerpause bereits zu. Die Hamas teilte mit, den Vorschlag "mit großer Verantwortung" zu prüfen.

Die genauen Bedingungen des neuen Vorschlags der Vermittler sind noch unklar. Die "New York Times" berichtete unter Berufung auf einen israelischen Verteidigungsbeamten und einen Palästinenser, der der Hamas nahestehe, der Vorschlag für einen Deal sehe die Freilassung von zehn der noch lebenden Geiseln und die Übergabe der Leichen von 18 Entführten im Austausch gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen vor.

Auf dem Tisch liegt der Vorschlag für eine neue 60-tägige Feuerpause. Die Hamas stimmt sich noch mit ihren Verbündeten ab.
Auf dem Tisch liegt der Vorschlag für eine neue 60-tägige Feuerpause. Die Hamas stimmt sich noch mit ihren Verbündeten ab.  © Saeed Qaq/ZUMA Press Wire/dpa

3. Juli, 19.59 Uhr: Israel greift im Libanon an - Auto explodiert

Die israelische Luftwaffe hat erneut im Libanon angegriffen und dabei ein Auto im Berufsverkehr nahe Beirut zur Explosion gebracht. Eine dpa-Reporterin berichtete vom Einschlag zweier Raketen auf einer Schnellstraße südlich von Beirut, als dort viele Autos unterwegs waren. Das ausgebrannte Autowrack habe kurz darauf rauchend am Straßenrand gestanden. Dem libanesischen Gesundheitsministerium zufolge wurde ein Mensch getötet, drei weitere wurden verletzt.

Das israelische Militär teilte mit, nahe Beirut einen "Terroristen" getötet zu haben, der im Auftrag der Al-Kuds-Brigaden der iranischen Revolutionsgarden gearbeitet habe. Er soll demnach für die Auslandseinheit der Elitestreitmacht des Irans Waffen geschmuggelt haben und für Terroranschläge gegen israelische Zivilisten und Soldaten verantwortlich gewesen sein.

Kurz darauf bestätigte die Armee einen weiteren Angriff im Libanon. Ziele seien Militäreinrichtungen - darunter etwa Waffenlager - der Hisbollah-Miliz im Süden gewesen, teilte das Militär mit. Zuvor gab es libanesische Berichte über eine Serie von Angriffen im Süden des Landes.

Titelfoto: Jehad Alshrafi/AP/dpa

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