Nahost-Konflikt: Israel will Waffenruhe wieder einhalten

Kairo/Tel Aviv - Die mühsam vereinbarte Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas ist gefährlich ins Wanken geraten.

Der militärische Hamas-Arm wies die Verantwortung für die jüngsten Angriffe von sich. "Wir bekräftigen unsere vollständige Verpflichtung, alles umzusetzen, was vereinbart wurde», hieß es in einer Mitteilung der Kassam-Brigaden. (Archivbild)
Der militärische Hamas-Arm wies die Verantwortung für die jüngsten Angriffe von sich. "Wir bekräftigen unsere vollständige Verpflichtung, alles umzusetzen, was vereinbart wurde», hieß es in einer Mitteilung der Kassam-Brigaden. (Archivbild)  © Abdel Kareem Hana/AP/dpa

Israel meldete Angriffe auf seine Truppen im Süden des Gazastreifens, die israelische Luftwaffe bombardierte daraufhin nach Angaben des TV-Senders N12 rund 20 Ziele im Gazastreifen. In Deir al-Balah im zentralen Abschnitt des Küstenstreifens seien bei einem Luftangriff vier Palästinenser getötet und fünf weitere verletzt worden, hieß es

Ein ranghoher israelischer Militär hatte der islamistischen Terrororganisation Hamas zuvor einen schweren Verstoß gegen die Waffenruhe im Gaza-Krieg vorgeworfen. Die Armee teilte mit, Soldaten seien im Süden des Gazastreifens unter anderem mit einer Panzerfaust beschossen worden. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ordnete als Reaktion neue Angriffe in dem Küstenstreifen an.

Der militärische Hamas-Arm wies jedoch jegliche Verantwortung für die gemeldeten Angriffe zurück.

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19. Oktober, 20.54 Uhr: Israel will Waffenruhe wieder einhalten

Die israelische Armee will nach eigenen Angaben die Waffenruhe im Gazastreifen wieder einhalten.

Zuvor hatte Israel Angriffe auf seine Truppen im Süden des Küstengebiets mit zwei Todesopfern gemeldet und die israelische Luftwaffe bombardierte daraufhin nach Medienberichten Dutzende Ziele im Gazastreifen.

Israelische Soldaten arbeiten an ihren Panzern. Israel will die vereinbarte Waffenruhe wieder einhalten. (Archivfoto)
Israelische Soldaten arbeiten an ihren Panzern. Israel will die vereinbarte Waffenruhe wieder einhalten. (Archivfoto)  © Ariel Schalit/AP/dpa

19. Oktober, 20.39 Uhr: Weitere Gespräche in Kairo über Gaza-Waffenruhe

Während die Waffenruhe im Gazastreifen durch neue Kämpfe ins Wanken geraten ist, hat die Hamas die Ankunft ihrer Unterhändler zu weiteren Gesprächen in Ägypten mitgeteilt.

Die Delegation unter Leitung des Auslandschefs der Organisation, Chalil al-Haja, solle mit den Vermittlern und palästinensischen Gruppen über die weitere Umsetzung der seit dem 10. Oktober herrschenden Waffenruhe im Gazastreifen sprechen, schrieb die Organisation auf ihrer Internetseite.

19. Oktober, 18.22 Uhr: Israel stoppt Einfuhr von Hilfsgütern in Gazastreifen

Israel hat nach Angaben aus Sicherheitskreisen die Lieferung humanitärer Hilfsgüter in den Gazastreifen wieder gestoppt.

Grund sei eine "eklatante Verletzung" der Waffenruhe-Vereinbarungen durch die islamistische Terrororganisation Hamas, hieß es. Nach Angaben der Armee hatten Terroristen israelische Soldaten im Süden und Norden des Küstenstreifens angegriffen, unter anderem mit einer Panzerfaust. Die Vorfälle hätten sich östlich der "gelben Linie" ereignet, hinter die israelische Truppen sich im Rahmen der Waffenruhe zurückgezogen hatten. Die Hamas dementiert die Vorwürfe und beteuert, sie stehe nicht hinter den Angriffen.

Lastwagen mit dem Logo des Welternährungsprogramms liefern Hilfsgüter über den Grenzübergang Kerem Schalom nach Gaza. (Archivfoto)
Lastwagen mit dem Logo des Welternährungsprogramms liefern Hilfsgüter über den Grenzübergang Kerem Schalom nach Gaza. (Archivfoto)  © Ilia Yefimovich/dpa

19. Oktober, 16.23 Uhr: Deutsch-israelische Ex-Geiseln aus Krankenhaus entlassen

Sechs Tage nach ihrer Freilassung durch die islamistische Hamas haben deutsch-israelische Zwillingsbrüder das Krankenhaus verlassen.

Bei ihrer Ankunft in ihrem neuen Wohnort, Kibbuz Beit Guvrin, wurden Gali und Ziv Berman begeistert gefeiert. Menschen schwenkten gelbe und blau-weiße Flaggen und jubelten. Sie verspürten "riesige Liebe", sagte Ziv Berman. Beide warfen der Menge Kusshände zu und winkten. "Das Volk Israel lebt", riefen die Menschen immer wieder.

19. Oktober, 15.03 Uhr: Hamas weist Verantwortung für Angriffe trotz Waffenruhe zurück

Der militärische Arm der islamistischen Hamas hat jegliche Verantwortung für von Israel gemeldete Angriffe auf israelische Truppen im Süden des Gazastreifens zurückgewiesen.

"Wir bekräftigen unsere vollständige Verpflichtung, alles umzusetzen, was vereinbart wurde", hieß es in einer Mitteilung der Kassam-Brigaden. Dies gelte vor allem für die Waffenruhe in allen Gebieten des Gazastreifens.

19. Oktober, 14.23 Uhr: Netanjahu ordnet Vorgehen gegen "Terrorziele in Gaza" an

Nach Berichten über Angriffe der islamistischen Hamas auf israelische Truppen im Gazastreifen hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) das Militär angewiesen, mit voller Härter gegen "Terrorziele im Gazastreifen" vorzugehen.

Netanjahus Büro teilte mit, der Regierungschef habe dies nach einer Beratung mit Verteidigungsminister Israel Katz (70) und Sicherheitsvertretern beschlossen.

Die israelische Armee teilte mit, Terroristen hätten eine Panzerfaust auf Soldaten abgefeuert, die dabei gewesen seien, in Übereinstimmung mit der Waffenruhe "Terrorinfrastruktur im Gebiet von Rafah zu demolieren". Die Truppen seien auch beschossen worden. Ein ranghoher Militär hatte zuvor die Hamas für die Angriffe verantwortlich gemacht.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75). (Archivbild)
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75). (Archivbild)  © Ohad Zwigenberg/AP/dpa

19. Oktober, 13.52 Uhr: Hamas bekräftigt Waffenruhe

Nach Berichten über einen direkten Angriff der Hamas auf israelische Truppen im Gazastreifen hat ein ranghoher Hamas-Funktionär bekräftigt, die Terrororganisation sei weiterhin der Waffenruhe verpflichtet.

Isat al-Rischek, Mitglied des Hamas-Politbüros, warf Israel in einer Mitteilung seinerseits vor, gegen die Waffenruhe zu verstoßen und "fadenscheinige Vorwände" zu fabrizieren, "um seine Verbrechen zu rechtfertigen". Al-Rischek äußerte sich aber nicht eindeutig zu den Berichten über einen Angriff auf israelische Truppen.

19. Oktober, 11.51 Uhr: Israels Armee wirft Hamas Verstoß gegen Waffenruhe vor

Israels Armee hat der islamistischen Terrororganisation Hamas einen schweren Verstoß gegen die Waffenruhe im Gaza-Krieg vorgeworfen.

Die Organisation habe mehrere direkte Angriffe gegen israelische Truppen ausgeführt, teilte ein ranghoher israelischer Militär mit. Die Vorfälle ereigneten sich demnach hinter der vereinbarten Linie, auf die sich die Armee am 10. Oktober im Gazastreifen zurückgezogen hatte.

Die Waffenruhe bröckelt bereits. (Symbolbild)
Die Waffenruhe bröckelt bereits. (Symbolbild)  © Ariel Schalit/AP/dpa

19. Oktober, 10.47 Uhr: Offenbar Luftangriffe in Gaza nach Waffenruhe-Verstoß

Israels Luftwaffe hat nach israelischen Medienberichten Ziele im Süden des Gazastreifens angegriffen.

Bei den Angriffen im Bereich von Rafah handele es sich um eine Reaktion auf einen Verstoß gegen die Waffenruhe von palästinensischer Seite, hieß es in den Berichten. Vorher seien israelische Truppen in dem Gebiet beschossen worden. Ein Armeesprecher sagte, man prüfe die Berichte.

Israelischen Medienberichten zufolge kam es trotz Waffenruhe zu Luftangriffen. (Symbolbild)
Israelischen Medienberichten zufolge kam es trotz Waffenruhe zu Luftangriffen. (Symbolbild)  © Uncredited/AP/dpa

19. Oktober, 10.26 Uhr: Weitere Leiche von israelischer Geisel identifiziert

Nach der Übergabe von zwei weiteren Leichen durch die islamistische Hamas hat Israel eine der Geiseln identifiziert.

Es handele sich um den Fotografen Ronen Engel aus dem Kibbuz Nir Oz, teilte das Forum der Geisel-Angehörigen mit. Der 54-jährige Vater von drei Kindern war während des Hamas-Massakers im israelischen Grenzgebiet am 7. Oktober 2023 getötet worden. Seine Leiche wurde in den Gazastreifen verschleppt. Seine Frau und zwei seiner Kinder waren ebenfalls entführt worden, aber während einer Waffenruhe im Gegenzug für palästinensische Häftlinge wieder freigelassen worden.

Titelfoto: Ariel Schalit/AP/dpa

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