Nahost-Konflikt: Militante Palästinenser ergeben sich - dann fallen Schüsse

Gaza - Israel hat nach Angaben von Hamas-Behörden im Gazastreifen die Leichen von 15 weiteren Palästinensern übergeben.

Die Leichen, die im Rahmen der Waffenruhe aus Israel zurückgebracht wurden, werden im Gazastreifen begraben.
Die Leichen, die im Rahmen der Waffenruhe aus Israel zurückgebracht wurden, werden im Gazastreifen begraben.  © Abdel Kareem Hana/AP/dpa

Im Rahmen der Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation seien nun über das Rote Kreuz insgesamt 345 Leichen von "Märtyrern" übergeben worden, teilte die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde am Mittwoch mit.

Aus Kreisen des Nasser-Krankenhauses in Chan Junis wurde der Erhalt der 15 Leichen bestätigt.

Die Leichen der Palästinenser wurden im Gegenzug für die sterblichen Überreste der getöteten Hamas-Geisel Dror Or übergeben. Die Leiche des 49-jährigen Familienvaters war am Vortag von der mit der Hamas verbündeten Palästinensermiliz Islamischer Dschihad über das Rote Kreuz an Israel übergeben worden.

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27. November, 19.49 Uhr: Militante Palästinenser ergeben sich - dann fallen Schüsse

Bei einem Einsatz im Westjordanland haben israelische Sicherheitskräfte mindestens zwei gesuchte Palästinenser getötet, die sich Berichten zufolge den Einsatzkräften zuvor ergeben haben sollen. Israels Armee und Polizei teilten mit, der Vorfall werde untersucht.

Die beiden Palästinenser seien aus nächster Nähe erschossen worden, meldeten mehrere israelische und palästinensische Medien. Ein von einem ägyptischen Sender verbreitetes Video soll den Vorfall in der Nähe der Stadt Dschenin zeigen.

Israels Armee teilte weiterhin mit, Einsatzkräfte hätten ein Gebäude umstellt, in dem sich von Israel gesuchte Verdächtige befunden hätten. Nach mehreren Stunden verließen die Militanten den Angaben zufolge das Gebäude. Danach sei dann auf sie geschossen worden, hieß es weiter. Wer die Schüsse abgab, sagte die israelische Armee zunächst nicht. Sie machte auch keine Angaben dazu, ob sich die Palästinenser ergeben haben.

Das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah teilte mit, Israels Armee habe die Behörde über den Tod der beiden Palästinenser informiert. Demnach waren sie 26 und 37 Jahre alt.

Israelische Sicherheitskräfte wollen im Westjordanland gesuchte Palästinenser festnehmen. Als diese ein Gebäude verlassen, fallen Schüsse.
Israelische Sicherheitskräfte wollen im Westjordanland gesuchte Palästinenser festnehmen. Als diese ein Gebäude verlassen, fallen Schüsse.  © Majdi Mohammed/AP/dpa

27. November, 18.28 Uhr: Israelische Siedlergruppe dringt nach Syrien ein

Mitglieder einer israelischen Siedlergruppe haben israelischen Medienberichten zufolge die Grenze zu Syrien überquert, um dort eine Siedlung zu gründen.

Israels Armee teilte mit, israelische Bürger hätten an zwei verschiedenen Orten auf den von Israel annektierten Golanhöhen die Grenze übertreten und seien auf syrisches Staatsgebiet gelangt. Sie seien zurück nach Israel gebracht worden.

Die Israelis seien nach ihrer Rückkehr, gegen die sich einige gewehrt hätten, der israelischen Polizei übergeben worden, hieß es in einer Stellungnahme des Militärs. Die Armee verurteilte den Vorfall, bei dem es sich um eine Straftat handle, scharf.

Eine israelische Siedlergruppe hat laut Medienberichten an den Golanhöhen die Grenze zu Syrien übertreten, um eine Siedlung zu gründen. Das israelische Militär brachte sie zurück.
Eine israelische Siedlergruppe hat laut Medienberichten an den Golanhöhen die Grenze zu Syrien übertreten, um eine Siedlung zu gründen. Das israelische Militär brachte sie zurück.  © Ayal Margolin/JINIPIX/XinHua/dpa

26. November, 17.33 Uhr: Zehn Verletzte bei Armeeeinsatz im Westjordanland

Bei einem großangelegten Einsatz israelischer Sicherheitskräfte im Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge mehrere Palästinenser verletzt worden.

Israels Einsatzkräfte hätten in der Nähe der Stadt Tubas zehn Einwohner "heftig geschlagen", meldeten die palästinensischen Hilfsorganisation Roter Halbmond sowie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Vier seien in eine Klinik gebracht worden. Israels Armee äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu den Vorwürfen.

26. November, 16.34 Uhr: Explosion in Syrien - mehrere Tote

Bei einer schweren Explosion im Norden der syrischen Provinz Idlib sind am Mittwoch nach Angaben lokaler Behörden fünf Menschen ums Leben gekommen.

Mindestens zehn weitere Personen wurden demnach verletzt. Bei der Explosion sei ein Lagerhaus zerstört worden sein. Dort sollen Munition und Raketen gelagert worden sein.

Das Medienbüro des Innenministeriums teilte mit, dass erste Ermittlungen eingeleitet worden sein. Sie deuteten darauf hin, dass Arbeiten in einer nahegelegenen Werkstatt die Explosion ausgelöst hätten.

Der andauernde Konflikt hat in Syrien zu immensen Zerstörungen geführt, die weit verbreitete Armut, Schäden an der Infrastruktur und einen Zusammenbruch der Dienstleistungen zur Folge haben.
Der andauernde Konflikt hat in Syrien zu immensen Zerstörungen geführt, die weit verbreitete Armut, Schäden an der Infrastruktur und einen Zusammenbruch der Dienstleistungen zur Folge haben.  © Moawia Atrash/dpa

26. November, 16 Uhr: Sorge vor neuer Gewalt gegen Minderheiten in Syrien

In Syrien wächst die Sorge vor erneuter Gewaltausbrüche gegen Minderheiten. In mehreren mehrheitlich alawitisch besiedelten Regionen Syriens sei es wieder zu Übergriffen gekommen, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Seit den frühen Morgenstunden hätten lokale Informanten der Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien mehrere schwere Verstöße gemeldet, sagte Direktor Rami Abdel Rahman der Deutschen Presse-Agentur. Fahrzeuge in Lattakia und Banijas im Westen des Landes seien angegriffen worden. In Teilen der Hauptstadt Damaskus seien konfessionsgebundene Parolen skandiert worden. In alawatischen Vierteln riefen Unbekannte demnach: "Wir werden dafür sorgen, dass euch die Luft ausgeht."

Von einem kompletten Frieden ist Syrien noch entfernt. (Archivbild)
Von einem kompletten Frieden ist Syrien noch entfernt. (Archivbild)  © Leo Correa/AP/dpa

26. November, 9.41 Uhr: Leiche von israelischer Geisel identifiziert

Die Leiche einer weiteren israelischen Geisel ist nach der Übergabe im Gazastreifen in einem forensischen Institut in Tel Aviv identifiziert worden.

Die Familie der Geisel Dror Or sei informiert worden, dass ihr Angehöriger nach Israel zurückgebracht worden sei, teilte das Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit.

Eine Frau hält ein Plakat mit einem Foto des 43-jährigen israelischen Geisels Dror Or. (Archivbild)
Eine Frau hält ein Plakat mit einem Foto des 43-jährigen israelischen Geisels Dror Or. (Archivbild)  © AHMAD GHARABLI / AFP

25. November, 21.55 Uhr: Fünf bewaffnete Palästinenser im Gazastreifen getötet

Israelische Soldaten haben nach Militärangaben im Süden des Gazastreifens fünf bewaffnete Palästinenser getötet. Der Vorfall habe sich im Osten der Stadt Rafah ereignet, hieß es in einer Mitteilung der Armee.

Bei einem Sucheinsatz in dem Gebiet hätten die Truppen "fünf bewaffnete Terroristen identifiziert und ausgeschaltet". Diese seien offenbar aus einer "unterirdischen Terror-Infrastruktur" herausgekommen.

"Israelische Truppen im Südkommando bleiben gemäß der Waffenruhe-Vereinbarung stationiert und werden weiterhin tätig sein, um jede unmittelbare Bedrohung zu beseitigen", hieß es weiter.

Israelische Soldaten haben im Süden des Gazastreifens fünf bewaffnete Palästinenser getötet, die offenbar aus einem unterirdischen Versteck kamen.
Israelische Soldaten haben im Süden des Gazastreifens fünf bewaffnete Palästinenser getötet, die offenbar aus einem unterirdischen Versteck kamen.  © Ilia Yefimovich/dpa

25. November, 18.30 Uhr: Wadephul drängt Israel zu humanitärer Hilfe in Gaza

Außenminister Johann Wadephul fordert die israelische Regierung auf, mehr humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu lassen.

Selbst wenn gut sechs Wochen nach der Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas wieder mehr Lebensmittel in den Gazastreifen kämen, fehle es vor dem Winter weiterhin an Zelten und medizinischer Ausrüstung, sagte der CDU-Politiker bei einem Treffen mit seinem jordanischen Kollegen Aiman al-Safadi in Berlin. Es bestehe dringender Handlungsbedarf.

Al-Safadi sagte, die Situation der Menschen im Gazastreifen habe sich zwar verbessert. Die humanitäre Lage in dem Küstengebiet sei aber immer noch sehr schwierig. Mehr als 90 Prozent der Menschen dort bräuchten humanitäre Hilfe zum Überleben.

Er appellierte an Israel, den Waffenstillstand einzuhalten. Dies sei fundamental, um Frieden und Stabilität zu erreichen.

Bei einem Treffen mit seinem jordanischen Kollegen Aiman al-Safadi forderte Außenminister Johann Wadephul Israel auf, mehr humanitäre Hilfe nach Gaza zu lassen.
Bei einem Treffen mit seinem jordanischen Kollegen Aiman al-Safadi forderte Außenminister Johann Wadephul Israel auf, mehr humanitäre Hilfe nach Gaza zu lassen.  © Jens Kalaene/dpa

25. November, 6.04 Uhr: Libanon - Ein Jahr Waffenruhe ohne Frieden

Wer nach Aita al-Schaab im Südlibanon kommt, sieht vor allem eines: Zerstörung, wohin das Auge hinblickt.

Kaum ein Haus steht noch, das nur drei Kilometer von der israelischen Grenze entfernte Dorf liegt in Trümmern. Balkone hängen an bröckelnden Häuserfassaden, Stahlträger ragen aus Trümmern, halb zerfetze Häuser geben Einblick in ehemalige Wohnräume.

90 Prozent des Dorfes wurden im Krieg zwischen der vom Iran unterstützten Hisbollah und Israel im vergangenen Jahr zerstört, sagt Bürgermeister Ahmad Srour.

Eigentlich gilt seit einem Jahr eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah. Von Frieden sind die Feinde jedoch weit entfernt: Spannungen, Angriffe und Misstrauen wachsen mit jedem Tag.
Eigentlich gilt seit einem Jahr eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah. Von Frieden sind die Feinde jedoch weit entfernt: Spannungen, Angriffe und Misstrauen wachsen mit jedem Tag.  © Marwan Naamani/dpa

25. November, 6.07 Uhr: Umstrittene Gaza-Stiftung GHF stellt Arbeit in Gaza ein

Die umstrittene, von den USA und Israel unterstützte Gaza Humanitarian Foundation (GHF) beendet sechs Wochen nach Beginn der Waffenruhe endgültig ihren Einsatz im Gazastreifen.

Nach der Verteilung von mehr als 187 Millionen Mahlzeiten an Einwohner des Küstenstreifens stelle die Stiftung ihre Arbeit ein, teilte die Organisation mit. Man habe bewiesen, "dass es einen besseren Weg gibt, Hilfe für die Menschen in Gaza bereitzustellen", sagte GHF-Geschäftsführer John Acree.

Titelfoto: Majdi Mohammed/AP/dpa

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