Nahost-Konflikt: Leiche von israelischer Geisel identifiziert

Gaza - Die Leiche einer weiteren israelischen Geisel ist nach der Übergabe im Gazastreifen in einem forensischen Institut in Tel Aviv identifiziert worden.

Menschen fordern die Rückkehr der verstorbenen Geiseln, die von der Hamas im Gazastreifen festgehalten werden. (Archivbild)
Menschen fordern die Rückkehr der verstorbenen Geiseln, die von der Hamas im Gazastreifen festgehalten werden. (Archivbild)  © Dror Or

Die Familie der Geisel Dror Or sei informiert worden, dass ihr Angehöriger nach Israel zurückgebracht worden sei, teilte das Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit.

Man sei fest entschlossen, auch die beiden letzten verbliebenen Geiseln zurückzuholen. Darunter ist auch ein Thailänder, der bei dem Massaker der islamistischen Terrororganisation Hamas am 7. Oktober 2023 aus Israel entführt worden war.

Der damals 48-jährige Dror Or war während des Massakers im Kibbuz Beeri getötet und seine Leiche in den Gazastreifen verschleppt worden. Auch seine Frau Jonat wurde ermordet. Zwei ihrer drei Kinder waren in den Küstenstreifen entführt und später im Rahmen eines Deals mit der Hamas wieder freigelassen worden.

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26. November, 9.41 Uhr: Leiche von israelischer Geisel identifiziert

Die Leiche einer weiteren israelischen Geisel ist nach der Übergabe im Gazastreifen in einem forensischen Institut in Tel Aviv identifiziert worden.

Die Familie der Geisel Dror Or sei informiert worden, dass ihr Angehöriger nach Israel zurückgebracht worden sei, teilte das Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit.

Eine Frau hält ein Plakat mit einem Foto des 43-jährigen israelischen Geisels Dror Or. (Archivbild)
Eine Frau hält ein Plakat mit einem Foto des 43-jährigen israelischen Geisels Dror Or. (Archivbild)  © AHMAD GHARABLI / AFP

25. November, 21.55 Uhr: Fünf bewaffnete Palästinenser im Gazastreifen getötet

Israelische Soldaten haben nach Militärangaben im Süden des Gazastreifens fünf bewaffnete Palästinenser getötet. Der Vorfall habe sich im Osten der Stadt Rafah ereignet, hieß es in einer Mitteilung der Armee.

Bei einem Sucheinsatz in dem Gebiet hätten die Truppen "fünf bewaffnete Terroristen identifiziert und ausgeschaltet". Diese seien offenbar aus einer "unterirdischen Terror-Infrastruktur" herausgekommen.

"Israelische Truppen im Südkommando bleiben gemäß der Waffenruhe-Vereinbarung stationiert und werden weiterhin tätig sein, um jede unmittelbare Bedrohung zu beseitigen", hieß es weiter.

Israelische Soldaten haben im Süden des Gazastreifens fünf bewaffnete Palästinenser getötet, die offenbar aus einem unterirdischen Versteck kamen.
Israelische Soldaten haben im Süden des Gazastreifens fünf bewaffnete Palästinenser getötet, die offenbar aus einem unterirdischen Versteck kamen.  © Ilia Yefimovich/dpa

25. November, 18.30 Uhr: Wadephul drängt Israel zu humanitärer Hilfe in Gaza

Außenminister Johann Wadephul fordert die israelische Regierung auf, mehr humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu lassen.

Selbst wenn gut sechs Wochen nach der Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas wieder mehr Lebensmittel in den Gazastreifen kämen, fehle es vor dem Winter weiterhin an Zelten und medizinischer Ausrüstung, sagte der CDU-Politiker bei einem Treffen mit seinem jordanischen Kollegen Aiman al-Safadi in Berlin. Es bestehe dringender Handlungsbedarf.

Al-Safadi sagte, die Situation der Menschen im Gazastreifen habe sich zwar verbessert. Die humanitäre Lage in dem Küstengebiet sei aber immer noch sehr schwierig. Mehr als 90 Prozent der Menschen dort bräuchten humanitäre Hilfe zum Überleben.

Er appellierte an Israel, den Waffenstillstand einzuhalten. Dies sei fundamental, um Frieden und Stabilität zu erreichen.

Bei einem Treffen mit seinem jordanischen Kollegen Aiman al-Safadi forderte Außenminister Johann Wadephul Israel auf, mehr humanitäre Hilfe nach Gaza zu lassen.
Bei einem Treffen mit seinem jordanischen Kollegen Aiman al-Safadi forderte Außenminister Johann Wadephul Israel auf, mehr humanitäre Hilfe nach Gaza zu lassen.  © Jens Kalaene/dpa

25. November, 6.04 Uhr: Libanon - Ein Jahr Waffenruhe ohne Frieden

Wer nach Aita al-Schaab im Südlibanon kommt, sieht vor allem eines: Zerstörung, wohin das Auge hinblickt.

Kaum ein Haus steht noch, das nur drei Kilometer von der israelischen Grenze entfernte Dorf liegt in Trümmern. Balkone hängen an bröckelnden Häuserfassaden, Stahlträger ragen aus Trümmern, halb zerfetze Häuser geben Einblick in ehemalige Wohnräume.

90 Prozent des Dorfes wurden im Krieg zwischen der vom Iran unterstützten Hisbollah und Israel im vergangenen Jahr zerstört, sagt Bürgermeister Ahmad Srour.

Eigentlich gilt seit einem Jahr eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah. Von Frieden sind die Feinde jedoch weit entfernt: Spannungen, Angriffe und Misstrauen wachsen mit jedem Tag.
Eigentlich gilt seit einem Jahr eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah. Von Frieden sind die Feinde jedoch weit entfernt: Spannungen, Angriffe und Misstrauen wachsen mit jedem Tag.  © Marwan Naamani/dpa

25. November, 6.07 Uhr: Umstrittene Gaza-Stiftung GHF stellt Arbeit in Gaza ein

Die umstrittene, von den USA und Israel unterstützte Gaza Humanitarian Foundation (GHF) beendet sechs Wochen nach Beginn der Waffenruhe endgültig ihren Einsatz im Gazastreifen.

Nach der Verteilung von mehr als 187 Millionen Mahlzeiten an Einwohner des Küstenstreifens stelle die Stiftung ihre Arbeit ein, teilte die Organisation mit. Man habe bewiesen, "dass es einen besseren Weg gibt, Hilfe für die Menschen in Gaza bereitzustellen", sagte GHF-Geschäftsführer John Acree.

24. November, 15.54 Uhr: Merz reist noch vor Jahresende nach Israel

Sieben Monate nach seinem Amtsantritt wird Bundeskanzler Friedrich Merz (70, CDU) noch vor Jahresende zu seinem Antrittsbesuch nach Israel reisen.

Der genaue Termin werde wie üblich in der Woche vor dem Besuch bekanntgegeben, sagte ein Regierungssprecher der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte die "Times of Israel" berichtet, dass die Reise für den 6. und 7. Dezember geplant sei. Die Zeitung berichtete unter Berufung auf diplomatische Kreise, Merz werde auch Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu treffen.

Der Antrittsbesuch kommt vergleichsweise spät. Sein Vorgänger Olaf Scholz (67, SPD) ist bereits nach drei Monaten dorthin gereist. Die Verzögerung liegt daran, dass wegen des Gaza-Kriegs ein Besuch lange Zeit als undenkbar galt. Seit eineinhalb Monaten gibt es nun aber eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas. Außer US-Präsident Donald Trump hat dennoch längere Zeit kein Staats- oder Regierungschef mehr Israel besucht.

Bundeskanzler Friedrich Merz (70, CDU) werde sich möglicherweise auch mit Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu treffen.
Bundeskanzler Friedrich Merz (70, CDU) werde sich möglicherweise auch mit Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu treffen.  © Kobi Gideon/GPO/dpa

24. November, 15.52 Uhr: Palästinenser - Tote bei gewaltsamen Vorfällen im Gazastreifen

Im Gazastreifen hat es trotz geltender Waffenruhe wieder tödliche Zwischenfälle gegeben. Medizinische Kreise im Gazastreifen meldeten vier Tote bei israelischen Angriffen seit dem Morgen.

So seien etwa zwei Palästinenser bei zwei Drohnenangriffen Israels im Süden des Gazastreifens ums Leben gekommen. Es habe dabei zudem Verletzte gegeben.

Israels Armee teilte mit, es sei in der Gegend zu zwei Vorfällen gekommen, bei denen insgesamt drei Personen die gelbe Linie, hinter die sich das Militär im Rahmen der Waffenruhe-Vereinbarung zurückgezogen hatte, übertreten hätten.

24. November, 8.09 Uhr: Israel tötet Hisbollah-Anführer in Beirut

Israels Militär hat bei einem Angriff in der libanesischen Hauptstadt Beirut einen ranghohen Anführer der proiranischen Hisbollah-Miliz getötet.

Es handele sich um Haitham Ali Tabatabai, den Generalstabschef der Schiiten-Miliz, teilte das Militär mit. Die USA hatten 2018 eine Belohnung von fünf Millionen Dollar für seine Ergreifung ausgesetzt. Die Hisbollah-Miliz bestätigte seinen Tod am Abend. Zudem seien vier weitere ihrer Mitglieder bei dem Angriff im Vorort Haret Hreik im Süden von Beirut getötet worden.

Nach offiziellen libanesischen Angaben wurden insgesamt fünf Menschen getötet und 28 weitere verletzt. Es war der erste israelische Angriff im Großraum Beirut seit Monaten. Getroffen wurde ein mehrstöckiges Gebäude. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, es sei auch erheblicher Schaden an benachbarten Gebäuden und Autos auf der Straße entstanden.

Die israelische Armee hat in Beirut den Hisbollah-Anführer ausgeschaltet. (Archivbild)
Die israelische Armee hat in Beirut den Hisbollah-Anführer ausgeschaltet. (Archivbild)  © Marwan Naamani/dpa

23. November, 15.44 Uhr: Angriff auf "Generalstabschef" der Hisbollah

Israelische Medien berichteten, Ziel des Angriffs sei der Hisbollah-Führer Haitham Ali Tabatabai gewesen. Es handele sich um die "Nummer zwei" innerhalb der Hisbollah-Miliz. Die USA hatten 2018 eine Belohnung für seine Ergreifung ausgesetzt.

Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu teilte mit, die Armee habe "den Hisbollah-Generalstabschef angegriffen, der den Aufbau und die Wiederbewaffnung der Terrororganisation geleitet hatte". Netanjahu habe die Attacke gemäß der Empfehlung des Verteidigungsministers Israel Katz und des Militärchefs Ejal Zamir angeordnet. Von der Hisbollah gab es zunächst keine offizielle Mitteilung zu dem Vorfall.

22. November, 20.17 Uhr: Angriffe Israels auf Hisbollah-Ziele im Libanon - zwei Tote

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben erneut Stellungen der proiranischen Hisbollah-Miliz im Libanon angegriffen. Nach Angaben der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur NNA wurde bei zwei verschiedenen Angriffen jeweils ein Mensch getötet.

Ziel seien Raketenabschussrampen und Militärgelände in der Bekaa-Ebene im Osten des Landes sowie im Süden gewesen, hieß es in der Mitteilung der Armee.

"Die Präsenz der Abschussvorrichtungen und die militärische Aktivität an diesen Standorten stellen eine Verletzung der Vereinbarungen zwischen Israel und dem Libanon dar", lautete es weiter in der Stellungnahme.

Titelfoto: AHMAD GHARABLI / AFP

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