Nahost-Konflikt: Letzte weibliche Geisel unter großer Anteilnahme beigesetzt

Kairo/Tel Aviv - Die Rückführung weiterer Leichen von Geiseln der islamistischen Hamas im Gazastreifen wird nach Aussagen der Terrororganisation Zeit brauchen.

Zahlreiche Menschen nahmen am Freitag Abschied von der getöteten Geisel Inbar Hayman.
Zahlreiche Menschen nahmen am Freitag Abschied von der getöteten Geisel Inbar Hayman.  © Francisco Seco/AP/dpa

Einige dieser Leichen befänden sich in von Israels Armee zerstörten Tunneln, andere unter den Trümmern zerbombter Gebäude, erklärte die Hamas in der Nacht in einer Mitteilung.

Um die Leichen weiterer Geiseln zu bergen, seien schwere Maschinen und Geräte zum Abtragen der Trümmer erforderlich, die derzeit nicht herbeigeschafft werden könnten, weil Israel ihre Einfuhr verweigere, heißt es in der Mitteilung der Hamas weiter.

Derweil wurde am Freitag die letzte weibliche israelische Geisel in Petah Tikva beigesetzt. Inbar Hayman starb in Gefangenschaft.

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Israel Krieg Berlin setzt Zeichen gegen Hamas am Brandenburger Tor

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17. Oktober, 19.41 Uhr: Letzte weibliche Geisel unter großer Anteilnahme beigesetzt

Unter großer öffentlicher Anteilnahme ist im israelischen Petah Tikva die letzte von der Hamas übergebene weibliche Geisel, Inbar Hayman, beigesetzt worden.

Die damals 27-Jährige hatte am 7. Oktober 2023 als Freiwillige auf dem Nova-Musikfestival gearbeitet und war von der islamistischen Hamas in den Gazastreifen verschleppt und in Gefangenschaft ermordet worden.

"In was für einer Welt müssen sich Eltern zwei schreckliche Jahre lang danach sehnen, ihre geliebte Tochter beerdigen zu können?", fragte Israels Präsident Izchak Herzog (65), der die Trauerrede hielt.

Auf dem Sarg der getöteten Geisel Inbar Hayman wurde eine rosafarbene Rose abgelegt. Hayman war in der lokalen Graffiti-Gemeinde als "Pink" bekannt ist.
Auf dem Sarg der getöteten Geisel Inbar Hayman wurde eine rosafarbene Rose abgelegt. Hayman war in der lokalen Graffiti-Gemeinde als "Pink" bekannt ist.  © Francisco Seco/AP/dpa

17. Oktober, 6.11 Uhr: Hamas: Rückführung weiterer Geisel-Leichen braucht Zeit

Laut der Waffenruhe-Vereinbarung muss die Hamas 28 Leichen von Geiseln an Israel übergeben. Bisher übergaben die Islamisten neun davon. Die restlichen zurückzuführen benötige Zeit.

Einige dieser Leichen befänden sich in von Israels Armee zerstörten Tunneln, andere unter den Trümmern zerbombter Gebäude, erklärte die Hamas in der Nacht in einer Mitteilung. Um die Leichen weiterer Geiseln zu bergen, seien schwere Maschinen und Geräte zum Abtragen der Trümmer erforderlich, die derzeit nicht herbeigeschafft werden könnten, weil Israel ihre Einfuhr verweigere, heißt es in der Mitteilung der Hamas weiter.

16. Oktober, 19.58 Uhr: Trump droht Hamas mit dem Tode

US-Präsident Donald Trump (79) hat der islamistischen Hamas mit dem Tode gedroht.

Wenn die Terrororganisation weiter Menschen im Gazastreifen töte, "werden wir keine Wahl haben als hineinzugehen und sie zu töten", schrieb der Republikaner auf der Plattform Truth Social.

US-Präsident Donald Trump (79) hat der Hamas gedroht. (Archivbild)
US-Präsident Donald Trump (79) hat der Hamas gedroht. (Archivbild)  © Mohammed Hajjar/AP/dpa

16. Oktober, 16.57 Uhr: Huthi-Miliz bestätigt Tod ihres Generalstabschefs

Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen hat den Tod ihres Generalstabschefs bestätigt.

Mohammed Abdel Karim al-Ghamari sei "im Dienst" und "zusammen mit mehreren seiner Begleiter sowie seinem Sohn" getötet worden, teilte die Miliz mit. Al-Ghamari war einer der ranghöchsten Anführer der Huthi und galt als Nummer Zwei nach Anführer Abdel Malik al-Huthi.

16. Oktober, 16.19 Uhr: Tausende Israelis bei Begräbnis von getöteter Geisel

Tausende Menschen haben in Israel an der Beisetzung der getöteten Geisel Tamir Nimrodi teilgenommen.

Die islamistische Hamas hatte die Leiche des 20-jährigen Soldaten, der auch die deutsche Staatsangehörigkeit besaß, am Dienstagabend im Rahmen einer Waffenruhe-Vereinbarung mit Israel übergeben.

Am Mittwoch wurde die deutsch-israelische Geisel Tamir Nimrodi (†20) beigesetzt.
Am Mittwoch wurde die deutsch-israelische Geisel Tamir Nimrodi (†20) beigesetzt.  © Ilia Yefimovich/dpa

16. Oktober, 13.50 Uhr: Netanjahu kündigt Fortsetzung von Kampf gegen Iran-Achse an

Bei einem Gedenktag gut zwei Jahre nach Beginn des Gaza-Kriegs hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu von großen Herausforderungen, aber auch Chancen in der Region gesprochen.

Israels Feinde strebten danach, sich wiederzubewaffnen, sagte Netanjahu in Jerusalem bei der Gedenkzeremonie für gefallene Soldaten mit Blick auf den Iran und dessen Verbündete.

Gleichzeitig gebe es "große, dramatische Gelegenheiten, den Kreis des Friedens auszuweiten", sagte der Regierungschef vor dem Hintergrund von Bemühungen, eine Annäherung Israels an weitere arabische und muslimische Staaten zu erreichen.

16. Oktober, 11.59 Uhr: Zwei Tote in Gaza - Israel weist Verantwortung zurück

Ungeachtet einer in der vergangenen Woche vereinbarten Waffenruhe hat die palästinensische Seite Israel die Tötung von zwei Menschen mit einem Drohnenangriff im Gazastreifen vorgeworfen.

Der Angriff habe sich im Bereich der Stadt Chan Junis im Süden des weitgehend zerstörten Küstenstreifens ereignet, hieß es aus dem Nasser-Krankenhaus in der Stadt. Eine israelische Armeesprecherin sagte dagegen, es habe in dem Gebiet keinen israelischen Angriff gegeben.

Das israelische Militär hatte sich im Rahmen der Vereinbarung mit der islamistischen Terrororganisation Hamas aus den großen Bevölkerungszentren im Gazastreifen zurückgezogen, verbleibt aber bis zu einer Einigung über die zweite Phase des Friedensplans in mehr als der Hälfte des Gebiets am Mittelmeer.

In Chan Junis wurden zwei Menschen getötet.
In Chan Junis wurden zwei Menschen getötet.  © Abed Rahim Khatib/dpa

16. Oktober, 11 Uhr: Ein Jahr nach Sinwars Tod - Hamas will Kampf fortsetzen

Ungeachtet der aktuell geltenden Waffenruhe mit Israel hat die Hamas am ersten Jahrestag der Tötung ihres Chefs, Jihia al-Sinwar, die Fortsetzung des bewaffneten Kampfes gegen Israel gelobt.

Sinwar war bei einem Einsatz der israelischen Armee während des Gaza-Kriegs getötet worden. Der 61-Jährige galt als Drahtzieher des Massakers am 7. Oktober 2023, Auslöser des Gaza-Kriegs und einer dramatischen regionalen Eskalation.

In einer Stellungnahme der islamistischen Terrororganisation zum ersten Jahrestag war die Rede von einem Märtyrertod Sinwars. Die Flamme werde nicht erlöschen, hieß es mit Blick auf das Massaker am 7. Oktober, bei dem in Israel rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 weitere in den Gazastreifen verschleppt worden waren.

16. Oktober, 8.24 Uhr: Israel weist Behauptung der Hamas zurück

Israel weist laut der israelischen Nachrichtenseite "ynet" die Erklärung der Hamas zurück, sie habe jetzt alle toten Geiseln übergeben, die sie erreichen kann.

Nach Israels Informationen habe die Hamas Zugang zu mindestens zehn weiteren toten Geiseln. Die USA gehen laut zwei ranghohen US-Beratern jedoch nicht davon aus, dass die Hamas gegen ihre Verpflichtungen aus dem Waffenruhe-Abkommen verstößt. Die Hamas habe über Vermittler zugesichert, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um die übrigen Leichen zu finden, hieß es.

16. Oktober, 8.19 Uhr: US-Berater spricht von "sehr komplizierter Situation"

Viele Leichen von Geiseln könnten unter den Ruinen ausgebombter Gebäude oder in Tunnelschächten verschüttet sein.

"Dies ist eine sehr komplizierte Situation", erklärte ein ranghoher US-Berater. "Ich kann Ihnen sagen, dass wir hier nicht weggehen werden, bis alle (Geiseln) nach Hause kommen."

Sowohl israelische als auch US-Beamte befürchten laut der US-Nachrichtenseite "Axios", dass rechtsextreme Minister in Israels Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) die Frage der Rückgabe der toten Geiseln nutzen werden, um das Waffenruhe-Abkommen zu untergraben und auf eine Wiederaufnahme des Krieges zu drängen. "Wir können nicht zulassen, dass das Abkommen scheitert", wurde ein Beamter der US-Regierung zitiert.

Das Auffinden von toten Geiseln im Gazastreifen bezeichnet auch ein ranghoher US-Berater als "sehr kompliziert".
Das Auffinden von toten Geiseln im Gazastreifen bezeichnet auch ein ranghoher US-Berater als "sehr kompliziert".  © Uncredited/AP/dpa

16. Oktober, 8.12 Uhr: Entmilitarisierung schwierige Aufgabe

Ein ranghoher US-Berater räumte ein, dass die Umsetzung der Entmilitarisierung des Gazastreifens eine sehr schwierige Aufgabe sein werde.

"Derzeit sind wir dabei, einen Weg zu finden, wie wir dieses Ziel erreichen können, ohne dass sich jemand unsicher fühlt", hieß es. "Es ist unrealistisch zu glauben, dass alle einfach hereinspazieren, ihre Waffen niederlegen und sagen: 'Bitte sehr'". Viele Menschen - selbst auf der Seite der Hamas - hätten Angst vor Vergeltungsmaßnahmen durch andere Menschen in Gaza.

"Es handelt sich also um eine sehr komplexe Dynamik", sagte der Berater der US-Regierung.

Titelfoto: Francisco Seco/AP/dpa

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