Nahost-Konflikt: Hamas übergibt zwei weitere Leichen

Tel Aviv - Nach wiederholten tödlichen Zwischenfällen im Gazastreifen bemühen sich die USA verstärkt um Aufrechterhaltung der fragilen Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas.

Nach dem Krieg liegt der Gazastreifen in Trümmern. Lastwagen bringen humanitäre Hilfe in das Konfliktgebiet.
Nach dem Krieg liegt der Gazastreifen in Trümmern. Lastwagen bringen humanitäre Hilfe in das Konfliktgebiet.  © Jehad Alshrafi/AP/dpa

Die beiden US-Unterhändler Steve Witkoff und Jared Kushner redeten nach ihrer Ankunft in Israel laut örtlichen Medienberichten auf Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (76) ein, nichts zu tun, was die Waffenruhe gefährden könnte.

Auch US-Vizepräsident JD Vance (41) befindet sich auf dem Weg zum Verbündeten, um die weitere Umsetzung des Abkommens mit der Hamas voranzutreiben.

Kurz vor seiner Abreise hatte US-Präsident Donald Trump (79) erneut eine Warnung an die Hamas gerichtet. Man habe eine Vereinbarung mit der palästinensischen Terrororganisation, dass sie sich "anständig benimmt", sagte Trump - sollte sie das nicht tun, werde man sie "auslöschen". Das wisse die Hamas.

Nahost-Konflikt: Wieder Zwischenfälle im Gazastreifen - trotz Waffenruhe
Israel Krieg Nahost-Konflikt: Wieder Zwischenfälle im Gazastreifen - trotz Waffenruhe

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21. Oktober, 21.20 Uhr: Hamas übergibt zwei weitere Leichen

Die Terrororganisation Hamas hat im Gazastreifen zwei weitere Leichen an Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben, bei denen es sich um tote, aus Israel entführte Geiseln handeln soll. Die sterblichen Überreste seien auf dem Weg zu Vertretern des israelischen Militärs, wie Israels Armee am Abend mitteilte.

Sie werden anschließend nach Israel gebracht und dort forensisch untersucht, um die Identität der Toten festzustellen. Es war zunächst unklar, um welche Verschleppten es sich handeln soll.

Im Rahmen einer ersten Phase des von den USA vorangetriebenen Friedensplans muss die Hamas insgesamt 28 Leichen übergeben. Handelt es sich bei den nun überstellten sterblichen Überresten tatsächlich um tote Entführte, verbleiben noch 13 Geisel-Leichen im Gazastreifen. Am Montag vor einer Woche hatte die Islamistenorganisation bereits alle lebenden Geiseln im Austausch für Hunderte palästinensische Häftlinge freigelassen.

Die Terrororganisation Hamas übergab zwei weitere Leichen an Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK). (Symbolbild)
Die Terrororganisation Hamas übergab zwei weitere Leichen an Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK). (Symbolbild)  © Abed Rahim Khatib/dpa

21. Oktober, 21.19 Uhr: USA nennen keine Frist für Waffenrückgabe der Hamas

Die USA pochen auf die Entwaffnung der islamistischen Hamas - setzen dafür bislang aber keine zeitliche Frist.

US-Vizepräsident JD Vance antwortete bei seinem Besuch in Israel auf die Frage von Journalisten, wie viel Zeit die Terrororganisation habe, um ihre Waffen niederzulegen, bevor die USA entweder Maßnahmen ergreifen oder ihre Verbündeten dazu aufrufen: Er werde keine explizite Frist setzen, was auch der Präsident bislang abgelehnt habe. Vieles sei in der aktuellen Lage unvorhersehbar. Er betonte zugleich, die Hamas müsse sich an Vereinbarungen halten.

Im Friedensplan von US-Präsident Donald Trump steht die Entwaffnung von Terrorgruppen im Gazastreifen. Die Islamisten lehnen diese aber ab. Das ist ein Streitpunkt.

21. Oktober, 14.19 Uhr: Netanjahu spricht mit Ägyptens Geheimdienstchef über Gaza-Friedensplan

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich mit Ägyptens Geheimdienstchef Hassan Raschad zu Gesprächen über die weitere Umsetzung des US-Plans zur Beendigung des Gaza-Kriegs getroffen.

Zudem seien die Beziehungen zwischen Israel und seinem Nachbarland Ägypten Thema des Treffens in Jerusalem gewesen, teilte Netanjahus Büro mit. Zusammen mit Katar und den USA vermittelt Ägypten in indirekten Gesprächen zwischen Israel und der islamistischen Hamas.

Der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira hatte vor dem Treffen berichtet, dass es auch um die Einhaltung der Waffenruhe, um Hilfslieferungen für den Gazastreifen sowie um Hindernisse bei der Umsetzung des Friedensplans gehen sollte. Laut dem Sender wollte sich Raschad auch mit US-Unterhändler Steve Witkoff treffen, der derzeit in Israel ist.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (76) hat sich mit Ägyptens Geheimdienstchef Hassan Raschad zu Gesprächen über die weitere Umsetzung des US-Plans zur Beendigung des Gaza-Kriegs getroffen.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (76) hat sich mit Ägyptens Geheimdienstchef Hassan Raschad zu Gesprächen über die weitere Umsetzung des US-Plans zur Beendigung des Gaza-Kriegs getroffen.  © Ohad Zwigenberg/AP/dpa

21. Oktober, 9.42 Uhr: Emir von Katar wirft Israel Verstöße gegen Waffenruhe im Gazastreifen vor

Der Emir von Katar hat Israel beschuldigt, gegen die Waffenruhe im Gazastreifen verstoßen zu haben.

"Wir bekräftigen unsere Verurteilung aller israelischen Verstöße und Praktiken in Palästina", sagte Scheich Tamim bin Hamad al-Thani am Dienstag in Doha. Der Emir warf Israel vor, den Gazastreifen in ein Gebiet verwandelt zu haben, das "für menschliches Leben ungeeignet" sei und die Waffenruhe "andauernd" zu verletzen.

Katar ist neben Ägypten, den USA und der Türkei einer der Vermittler im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas. Am 10. Oktober war ein Waffenruhe-Abkommen zwischen Israel und der Hamas auf Grundlage von US-Präsident Donald Trumps Friedensplan in Kraft getreten. Am Wochenende warfen sich beide Seiten Verstöße gegen die Feuerpause vor.

21. Oktober, 6.37 Uhr: Trump geht von Rebellen innerhalb der Hamas aus

Mit Blick auf die fragile Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas sowie die jüngsten Zwischenfälle im Gazastreifen vermutet US-Präsident Donald Trump Rebellen innerhalb Terrororganisation.

Der Republikaner sagte im Weißen Haus: "Ich glaube nicht, dass es die Führung war", aber es habe eine Rebellion unter ihnen gegeben und es seien viele Menschen getötet worden. Direkt davor sagte Trump, man habe eine Vereinbarung mit der Terrororganisation, dass sie sich "anständig benimmt". Sollte sie das nicht tun, werde man sie auslöschen. Das wisse die Hamas.

Trump hatte bereits vor Tagen der Hamas mit dem Tode gedroht. Wenn die Terrororganisation weiter Menschen im Gazastreifen töte, "werden wir keine Wahl haben, als hineinzugehen und sie zu töten", hatte er auf der Plattform Truth Social geschrieben.

US-Präsident Donald Trump (79) vermutet Rebellen innerhalb der Terrororganisation Hamas.
US-Präsident Donald Trump (79) vermutet Rebellen innerhalb der Terrororganisation Hamas.  © Lukas Coch/AAP/dpa

21. Oktober, 2 Uhr: US-Vizepräsident Vance auf dem Weg nach Israel

US-Vizepräsident JD Vance ist am Montag zu einem Besuch nach Israel aufgebrochen.

Er äußerte sich bei seiner Abreise aus Washington mit seiner Frau Usha Vance nicht gegenüber Journalisten. Geplant ist ein Treffen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu, wie Netanjahus Büro erklärte.

Netanjahu sagte, Vance werde am Dienstag in Israel für Gespräche über zwei Themen eintreffen: "die Sicherheitsherausforderungen, vor denen wir stehen, und die diplomatischen Möglichkeiten, die sich uns bieten".

Titelfoto: Abed Rahim Khatib/dpa

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