Nahost-Konflikt: Brandsätze geworfen - Israels Armee tötet Jugendliche nahe Ramallah

Tel Aviv - Während im Libanon die Furcht vor einer neuen Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah umgeht, bemühen sich die USA um eine Stabilisierung der Sicherheitslage im gesamten Nahen Osten.

US-Präsident Donald Trump (79) setzt auf das sogenannte Abraham-Abkommen, um die Lage im Nahen Osten nachhaltig zu entspannen.
US-Präsident Donald Trump (79) setzt auf das sogenannte Abraham-Abkommen, um die Lage im Nahen Osten nachhaltig zu entspannen.  © Evan Vucci/AP/dpa

Den sogenannten Abraham-Abkommen für eine Normalisierung der diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und mehreren arabischen Staaten schließt sich US-Präsident Donald Trump (79) zufolge nun auch das muslimisch geprägte Kasachstan an.

Kurz zuvor hob der UN-Sicherheitsrat die Sanktionen gegen Syriens Übergangspräsidenten Ahmed al-Scharaa auf. Die frühere Sowjetrepublik Kasachstan unterhält bereits seit mehr als 30 Jahren diplomatische Beziehungen zu Israel.

Der Beitritt des Landes zu den Abraham-Abkommen sei als ein erster Schritt gedacht, um das durch den Gaza-Krieg belastete Ansehen Israels in der arabischen und muslimischen Welt wiederherzustellen, zitierte die US-Nachrichtenseite "Axios" US-Beamte.

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7. November, 13.04 Uhr: Brandsätze geworfen - Israels Armee tötet Jugendliche nahe Ramallah

Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge zwei Palästinenser im Westjordanland erschossen, die Molotow-Cocktails auf eine zentrale Straße geworfen haben. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums in Ramallah waren die beiden Getöteten 16 Jahre alt.

Der Vorfall ereignete sich laut Armee bereits in der Nacht in dem Ort Al-Dschudaira, der zwischen Ramallah und Jerusalem im besetzten Westjordanland liegt. Das Militär veröffentliche Aufnahmen, die zeigen sollen, wie die Palästinenser einen Brandsatz über eine Sperranlage feuern. Die Anlage trennt die angegriffene, von israelischen Siedlern genutzte Straße von dem palästinensischen Ort Al-Dschudaira.

Der israelische Sender Kan berichtete, die beiden Palästinenser hätten auf israelische Fahrzeuge gezielt. Berichte über Verletzte oder Schäden gab es zunächst nicht.

Die israelische Armee soll zwei Jugendliche getötet haben. (Symbolbild)
Die israelische Armee soll zwei Jugendliche getötet haben. (Symbolbild)  © Ilia Yefimovich/dpa

7. November, 6.19 Uhr: Spannungen zwischen Israel und Hisbollah verschärfen sich

Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge Angriffe auf Ziele der Hisbollah im Südlibanon beendet. Ziel seien unter anderem Waffenlager der Eliteeinheit Radwan gewesen, teilte Israels Militär mit.

Libanons Präsident Joseph Aoun sprach laut der staatlichen Nachrichtenagentur NNA von einem "eklatanten Verbrechen" Israels. Israel wirft der Hisbollah vor, ihre militärischen Kapazitäten im Süden des Nachbarlandes wieder aufbauen zu wollen. Libanons Regierung hatte im August einen Plan der USA angenommen, die Hisbollah zu entwaffnen.

Bis Ende des Jahres soll die vom Iran unterstütze Miliz ihre Waffen abgeben. Die Hisbollah hat diesem Zeitplan nie zugestimmt.

Kämpfer der irakischen Schiiten-Miliz Kataib Hisbollah. (Archivbild)
Kämpfer der irakischen Schiiten-Miliz Kataib Hisbollah. (Archivbild)  © Hadi Mizban/AP/dpa

7. November, 6.14 Uhr: Syriens Übergangspräsident im Weißen Haus erwartet

Al-Scharaa wird am Montag der erste syrische Präsident seit der Unabhängigkeit seines Landes im Jahr 1946 sein, der zu einem Besuch im Weißen Haus in Washington empfangen wird.

Netanjahu hatte unlängst die Vision einer künftigen Friedensregelung nicht nur mit Syrien, sondern auch mit dem im Norden angrenzenden Libanon skizziert. Dort gilt seit Ende November eine Waffenruhe zwischen Israel und der vom Iran unterstützten Schiitenmiliz Hisbollah. Doch die Spannungen haben sich zuletzt wieder verschärft.

Am Donnerstag bombardierte die israelische Armee gleich in mehreren Orten im südlichen Libanon Gebäude, die von der Hisbollah genutzt worden sein sollen.

Donald Trump (79) wird Syriens Übergangspräsidenten Ahmad al-Scharaa (43) im Weißen Haus treffen. (Archivbild)
Donald Trump (79) wird Syriens Übergangspräsidenten Ahmad al-Scharaa (43) im Weißen Haus treffen. (Archivbild)  © Bandar Aljaloud/Saudi Royal Palace/dpa

7. November, 6.08 Uhr: Israel führt Gespräche mit Syrien

Mit dem verfeindeten Syrien führt Israel unterdessen bereits Gespräche über ein Sicherheitsabkommen. Syriens Übergangspräsident al-Scharaa hatte die laufenden Verhandlungen kürzlich bestätigt. Er betonte allerdings, dass ein Abkommen noch keine Normalisierung der Beziehungen mit Israel bedeute.

Der UN-Sicherheitsrat hob derweil nicht nur die Sanktionen gegen al-Scharaa, sondern auch gegen Syriens Innenminister Anas Hasan Khattab auf. Die beiden Politiker hatten wegen früherer Verbindungen zur Terrormiliz Al-Kaida auf der internationalen Sanktionsliste des Rates gestanden.

Die US-Delegation wertete das Votum als Signal für einen politischen Neuanfang in Syrien ein Jahr nach dem Sturz von Ex-Machthaber Baschar al-Assad. Syriens Außenminister Asaad al-Shaibani dankte den USA und "befreundeten Nationen" auf der Plattform X für ihre Unterstützung.

Der syrische Übergangspräsidenten Ahmad al-Scharaa (43). (Archivbild)
Der syrische Übergangspräsidenten Ahmad al-Scharaa (43). (Archivbild)  © Mosa'ab Elshamy/AP/dpa

7. November, 6.06 Uhr: Länder sollen sich Abraham-Abkommen anschließen

Kasachstan sei das erste Land seiner zweiten Amtszeit, das den Abraham-Abkommen beigetreten sei - "das erste von vielen", schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Der Nahe Osten soll dadurch weiter befriedet werden.

Höhere Priorität hätte sicher die erhoffte Einbindung von Ländern wie Saudi-Arabien und Syrien in die Abkommen. Trump hatte die Abraham-Abkommen, mit denen mehrere arabische Staaten die Beziehungen zu Israel normalisierten, 2020 während seiner ersten Amtszeit auf den Weg gebracht.

Nun wolle Washington vor einem geplanten Besuch des saudischen Kronprinzen und De-facto-Herrschers Mohammed bin Salman in Washington am 18. November neuen Schwung in die Abkommen bringen, zitierte "Axios" einen US-Beamten.

6. November, 20.20 Uhr: Israel beendet Angriffe auf Hisbollah-Ziele im Südlibanon

Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge Angriffe auf Ziele der Hisbollah im Südlibanon beendet. Ziel seien unter anderem Waffenlager der Hisbollah-Eliteeinheit Radwan gewesen, teilte das israelische Militär am Abend mit.

Israel warf der vom Iran unterstützten Miliz erneut eine Wiederaufrüstung und damit einen Verstoß gegen die geltende Waffenruhe-Vereinbarung vor.

6. November, 15.47 Uhr: Israel greift Ziele im Südlibanon an

Israels Armee hat nach eigenen Angaben begonnen, militärische Ziele der Schiitenmiliz Hisbollah im Südlibanon anzugreifen.

Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, das israelische Militär habe in Taiba, Tir Dabba und Aita al-Dschabal angegriffen. Ein Fotograf der Deutschen Presse-Agentur berichtete, in dem Ort Tir Dabba sei ein Haus getroffen worden.

Auch im Sommer hat Israel den Libanon angegriffen. (Archivbild)
Auch im Sommer hat Israel den Libanon angegriffen. (Archivbild)  © Stringer/dpa

6. November, 15.26 Uhr: Israel ruft mehrere Libanesen zum Verlassen ihrer Häuser auf

Israels Militär hat Bewohner mehrerer Gebäude in Dörfern im Südlibanon vor geplanten Angriffen aufgefordert, diese zu verlassen.

Die israelische Armee werde in Kürze dort "militärische Infrastruktur der Hisbollah" angreifen, teilte ein Sprecher in arabischer Sprache auf der Plattform X mit. Die vom Iran unterstützte Miliz versuche, ihre Aktivitäten in den betroffenen Gegenden wieder aufzunehmen.

6. November, 10.52 Uhr: Hamas übergibt Leiche von Student

Bei der jüngst von der islamistischen Hamas übergebenen Leiche handelt es sich nach offiziellen israelischen Angaben um einen Studenten aus Tansania.

Das Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu bestätigte die Identität des jungen Mannes, der während des Hamas-Massakers am 7. Oktober 2023 in den Gazastreifen verschleppten worden war.

Das Forum der Geisel-Angehörigen teilte mit, der Agrarstudent sei erst knapp drei Wochen vor dem Überfall nach Israel gekommen, um praktische Erfahrungen in der Landwirtschaft zu sammeln.

Unter den in den Gazastreifen verschleppten Leichen befinden sich auch die Überreste eines jungen Agrarstudenten.
Unter den in den Gazastreifen verschleppten Leichen befinden sich auch die Überreste eines jungen Agrarstudenten.  © Abdel Kareem Hana/AP/dpa

5. November, 10.04 Uhr: Von Hamas übergebene Leiche war letzte deutsche Geisel

Die islamistische Terrororganisation Hamas hat die sterblichen Überreste der letzten Geisel mit deutscher Staatsbürgerschaft an Israel übergeben.

"Mit Trauer, aber auch großer Erleichterung denke ich heute Morgen an die Familie Chen: Ihr Sohn und Bruder Itay, die letzte verbliebene deutsche Geisel, am 7. Oktober in Nahal Oz getötet, ist aus Gaza zurückgekehrt", schrieb der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, auf der Plattform X. Seine Familie könne sich nun endlich von ihm verabschieden.

Titelfoto: Ilia Yefimovich/dpa

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