Nahost-Konflikt: Verletzte nach Siedlerangriff im Westjordanland

Tel Aviv - Als ersten syrischen Staatschef seit der Unabhängigkeit des arabischen Landes 1946 hat US-Präsident Donald Trump (79) Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa (43) im Weißen Haus empfangen.

Der syrisches Staatschef Ahmed al-Scharaa (43, r.) und US-Präsident Donald Trump (79).
Der syrisches Staatschef Ahmed al-Scharaa (43, r.) und US-Präsident Donald Trump (79).  © HOGP/AP/dpa

"Wir wollen, dass Syrien ein sehr erfolgreiches Land wird. Und ich glaube, dieser Anführer kann das schaffen", sagte Trump. Im Zuge der Annäherung der USA an Syrien nach dem Sturz des Langzeitmachthabers Baschar al-Assad vor knapp einem Jahr hatte Trump bereits US-Sanktionen gegen Syrien ausgesetzt. Diese Aussetzung wurde nun um ein halbes Jahr verlängert.

Syrien wiederum schloss sich der von den USA geführten Koalition zur Bekämpfung der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) an, allerdings zunächst nicht militärisch.

Syrien habe kürzlich eine politische Kooperationsvereinbarung mit der internationalen Koalition unterzeichnet "und damit seine Rolle als Partner im Kampf gegen den Terrorismus und zur Unterstützung der regionalen Stabilität bekräftigt", schrieb der syrische Informationsminister Hamza al-Mustafa auf der Plattform X.

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11. November 18.48 Uhr: Verletzte nach Siedlerangriff im Westjordanland

Im Westjordanland haben Dutzende radikale israelische Siedler palästinensisches Eigentum in Brand gesetzt und mehrere Palästinenser verletzt.

Israels Militär sprach von vier Verletzten. Den Angaben zufolge nahmen israelische Sicherheitskräfte mehrere Siedler fest. Die israelische Nachrichtenseite "ynet" meldete, es habe insgesamt sechs Festnahmen gegeben.

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, die Siedler hätten zunächst Fahrzeuge, darunter Lastwagen, in einem Industriegebiet im Nordosten des Palästinensergebiets in Brand gesetzt. Dabei sei auch eine Fabrik beschädigt worden. Außerdem hätten sie landwirtschaftliche Flächen, Hütten sowie Zelte von Beduinen angegriffen und Steine auf Anwohner geworden. Mindestens zwei Menschen seien am Kopf verletzt worden.

Radikale israelische Siedler haben mehrere Palästinenser attackiert. (Archivbild)
Radikale israelische Siedler haben mehrere Palästinenser attackiert. (Archivbild)  © Ilia Yefimovich/dpa

11. November 14.46 Uhr: Unicef fehlen Spritzen für Kinder-Impfungen in Gaza

Im Gazastreifen ist eine großangelegte Kampagne angelaufen, um Kinder gegen verhinderbare Krankheiten wie Polio und Masern zu impfen.

Allerdings hat das UN-Kinderhilfswerk Unicef ein Problem: Es hat 1,6 Millionen Spritzen bestellt, doch hänge der Großteil davon noch an den Grenzen zum von Israel kontrollierten Gazastreifen fest, sagte ein Sprecher in Genf. Auch die solarbetriebenen Kühlschränke seien noch in der Abfertigung, teils seit August.

11. November 11.30 Uhr: Tausende bei Begräbnis von entführtem Soldaten Goldin

Tausende Israelis haben an der Beisetzung des Soldaten Hadar Goldin teilgenommen, dessen Leiche mehr als elf Jahre nach seiner Verschleppung durch die Hamas zurückgeführt worden war.

"Elf Jahre lang haben wir auf dich gewartet", sagte seine Mutter Lea Goldin nach Angaben des Nachrichtenportals "ynet" bei dem Begräbnis. "Ich habe dich immer geliebt, Hadar, ruhe in Frieden." Die Eltern hatten der Regierung des rechtskonservativen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (76) in den Jahren seit seiner Entführung in den Gazastreifen immer wieder vorgeworfen, sie habe ihren Sohn aufgegeben.

Goldin, ein damals 23-jähriger Offizier im Range eines Leutnants, war am 1. August 2014 während einer Waffenruhe im damaligen Gaza-Krieg bei einem Angriff von Hamas-Kämpfern getötet und in den Gazastreifen verschleppt worden. Seine Leiche war seitdem in dem abgeriegelten Küstengebiet zurückgehalten worden. Am Sonntag übergab die Hamas im Rahmen der Waffenruhe im jüngsten Gaza-Krieg dann den Toten.

Der verschleppte Soldat Hadar Goldin ist beigesetzt worden.
Der verschleppte Soldat Hadar Goldin ist beigesetzt worden.  © Ohad Zwigenberg/AP/dpa

11. November 6.10 Uhr: Verstärkte Zusammenarbeit

Aus dem US-Außenministerium hieß es nun, beide Seiten hätten sich auf die Umsetzung eines Fahrplans zur Zusammenarbeit verständigt. Ziel sei zudem die Wiederherstellung der Beziehungen auf Botschafterebene und die Wiedereröffnung gemeinsamer Institutionen.

Die beschlossene Lockerung der Sanktionen gegen Syrien sollen den Wiederaufbau und die Stabilität des Landes nach dem jahrelangen Bürgerkrieg fördern. Ganz aufgehoben wurden sie aber nicht, wie aus einem Dokument des US-Finanzministeriums hervorgeht.

Den USA ist auch daran gelegen, den Einfluss des Irans in Syrien weiter einzudämmen. Die islamische Republik war eine der wichtigsten Verbündeten Assads. International wird das Vorgehen und die Ausrichtung der Übergangsregierung in Syrien genau beobachtet. Fachleute sehen einen Willen hin zu einem demokratischen Wandel, blicken aber auch mit Kritik auf die ersten Monate der neuen Führung.

11. November, 6.09 Uhr: Wende in den Beziehungen zwischen den USA und Syrien

Al-Scharaas Empfang im Weißen Haus markierte eine bedeutende Wende in den Beziehungen zwischen den USA und Syrien.

Noch vor einem Jahr galt al-Scharaa in den USA als gesuchter Terrorist - und Syrien steckte in den letzten Wochen eines blutigen Bürgerkriegs. Einst kämpfte er als Dschihadist gegen US-Streitkräfte im Irak und war jahrelang deren Gefangener.

Als Kopf der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) beendete er im Dezember 2024 mit Hilfe einer Rebellenallianz die jahrzehntelange Herrschaft der Assad-Familie. Seit Anfang des Jahres steht al-Schaara als Übergangspräsident an der Spitze Syriens und bemüht sich, sein lange isoliertes Land wieder an die internationale Gemeinschaft anzuschließen.

Der syrische Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa (43) wird im Weißen Haus empfangen.
Der syrische Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa (43) wird im Weißen Haus empfangen.  © Jacquelyn Martin/AP/dpa

11. November, 6.07 Uhr: Keine direkten Verhandlungen mit Israel

"Syrien hat eine Grenze zu Israel, und Israel besetzt seit 1967 die Golanhöhen. Wir werden derzeit keine direkten Verhandlungen aufnehmen", sagte al-Scharaa. "Vielleicht kann die US-Regierung unter Präsident Trump uns dabei helfen, eine solche Verhandlung zu erreichen."

Trump hatte die Abraham-Abkommen, mit denen mehrere arabische Staaten die Beziehungen zu Israel normalisierten, 2020 während seiner ersten Amtszeit auf den Weg gebracht.

Die Nachbarländer Israel und Syrien befinden sich seit 1948 offiziell im Kriegszustand, ein Friedensvertrag wurde nie geschlossen. Seit dem Sechstage-Krieg 1967 hält Israel zudem die strategisch wichtigen Golanhöhen besetzt.

11. November, 6.04 Uhr: Al-Scharaa will mit USA Vereinbarung über den IS treffen

Al-Scharaa sagte dem US-Sender Fox News nach seinem Treffen mit Trump, es gebe Gründe für die US-Militärpräsenz in seinem Land, betonte aber laut Übersetzung: "Das muss jetzt in Absprache mit der syrischen Regierung geschehen".

Man müsse "diese Angelegenheiten besprechen und eine Vereinbarung über den IS treffen". In dem Interview schloss al-Schaara zudem direkte Gespräche zur Normalisierung der Beziehungen mit dem Nachbarland Israel vorerst aus.

Angesprochen auf Trumps Wunsch, dass auch Syrien den sogenannten Abraham-Abkommen für eine Normalisierung der diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und mehreren arabischen Staaten beitreten sollte, wies al-Scharaa auf Israels andauernde Besetzung der Golanhöhen hin.

10. November, 21.05 Uhr: Netanjahu - Israels Kampf gegen Feinde noch nicht vorbei

Laut Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (76) ist Israels Kampf gegen seine Feinde im Libanon und im Gazastreifen noch nicht vorbei.

Sie rüsteten wieder auf und hätten ihr Ziel, Israel zu vernichten, nicht aufgegeben, sagte er nach Angaben seines Büros vor dem israelischen Parlament. Israel sei entschlossen, die Waffenruhe-Vereinbarungen "mit eiserner Faust" durchzusetzen, sagte Netanjahu. "Natürlich nur solange sie gelten."

10. November, 16.56 Uhr: Intensive Angriffe Israels in mehreren Teilen im Libanon

Das israelische Militär hat im Libanon erneut in Gebieten angegriffen, die unter der Kontrolle der Schiitenmiliz Hisbollah stehen.

Ein Luftangriff traf ein Auto südlich der Küstenstadt Sidon und tötete einen Menschen, wie das Gesundheitsministerium in Beirut meldete. Die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete darüber hinaus von Serien israelischer Luftangriffe auf verschiedene Orte im Südlibanon.

Rauchschwaden nach israelischen Angriffen auf Gebiete im Südlibanon. (Archivfoto)
Rauchschwaden nach israelischen Angriffen auf Gebiete im Südlibanon. (Archivfoto)  © Stringer/dpa

10. November, 16.54 Uhr: Wieder tödlicher Zwischenfall im Gazastreifen

Trotz herrschender Waffenruhe hat es erneut einen Zwischenfall innerhalb eines vom Militär kontrollierten Gebiets im Gazastreifen gegeben.

Israels Armee tötete eigenen Angaben zufolge dort zwei Palästinenser. Der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz im Gazastreifen sprach von zwei Toten bei einem israelischen Angriff in der Gegend der Stadt Chan Junis, darunter sei auch ein minderjähriges Opfer.

Titelfoto: Ilia Yefimovich/dpa

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