Nahost-Konflikt: Waffenruhe-Gespräche für Gaza sollen feststecken

Israel - Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) hat während der laufenden Bemühungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen den Sieg über die islamistische Hamas beschworen.

Die islamistische Hamas sieht bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg noch drei ungelöste Streitpunkte. (Archivbild)  © Abdel Kareem Hana/AP/dpa

"Wir werden diese Monster besiegen und unsere Geiseln zurückholen", sagte Netanjahu dem ultrakonservativen US-Sender Newsmax. Er hoffe, dass "in wenigen Tagen" im Rahmen einer 60-tägigen Waffenruhe, über die in Katar mit Hilfe von Vermittlern verhandelt wird, zehn der noch lebenden Geiseln freikämen.

Die Hamas hat der Freilassung von zehn Geiseln nach eigenen Angaben bereits zugestimmt, sieht bei den Verhandlungen über die Waffenruhe aber noch ungelöste Streitpunkte.

Unterdessen wurden bei israelischen Angriffen palästinensischen Angaben zufolge erneut Dutzende Menschen getötet. In medizinischen Kreisen in Gaza war von mindestens 55 Toten die Rede.

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12. Juli, 19.30 Uhr: Waffenruhe-Gespräche für Gaza sollen feststecken

Die indirekten Gespräche zwischen Israel und der Hamas über eine 60 Tage lange Waffenruhe im Gaza-Krieg sind informierten Kreisen zufolge ins Stocken geraten.

Beide Seiten machen sich demnach gegenseitig für den mangelnden Fortschritt verantwortlich. Ziel der Gespräche in der katarischen Hauptstadt Doha ist außer der Waffenruhe die Freilassung von zehn lebenden Geiseln aus der Gewalt der Hamas sowie die Übergabe von Leichen mehrerer Verschleppter.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) würde durch das Hinzufügen immer neuer Bedingungen den Gesprächen Hindernisse in den Weg legen, sagte ein Vertreter der Hamas der Deutschen Presse-Agentur in Kairo.

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Die Hamas stört sich bei den Waffenruhe-Gespräche eigenen Angaben zufolge an den neu hinzugefügten Bedingungen durch die israelische Regierung.  © Abed Rahim Khatib/dpa

12. Juli, 18.10 Uhr: Viele Tote in Gaza - auch bei Hilfszentren

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen hat es palästinensischen Angaben zufolge erneut viele Tote gegeben.

Seit den frühen Morgenstunden seien mindestens 46 Menschen in dem abgeriegelten Küstengebiet ums Leben gekommen, hieß es aus medizinischen Kreisen in der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen und verifizieren.

Unter den Toten seien 27 Menschen, die bei Verteilstellen für humanitäre Hilfe auf Lebensmittel gewartet hätten, hieß es weiter.

Bei einem Verteilzentrum im Gazastreifen sollen 27 Menschen ums Leben gekommen sein.  © Jehad Alshrafi/AP/dpa

12. Juli, 15.21 Uhr: Iran rudert im Streit mit Atomenergiebehörde zurück

Der Iran will seinem Außenminister zufolge die Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA anders als bisher verkündet nicht vollständig einstellen.

Die Kooperation sei nicht beendet, sagte Abbas Araghtschi der staatlichen Nachrichtenagentur Irna zufolge. Alle Aktivitäten der IAEA erfolgten jedoch über den Nationalen Sicherheitsrat. "Die Anfragen der Agentur werden jeweils einzeln im Hinblick auf die Interessen Irans geprüft, bewertet und beantwortet", sagte der Minister.

12. Juli, 15.20 Uhr: Gefangene bei israelischem Angriff auf Ewin entkommen

Bei dem israelischen Angriff auf das Teheraner Ewin-Gefängnis sind Behördenangaben zufolge einige Gefangene entkommen.

Einer geringen Zahl Inhaftierter sei nach den Bombardierungen vor fast drei Wochen die Flucht gelungen, sagte Justizsprecher Asghar Dschahangir. Eine genaue Zahl nannte er jedoch nicht. Unter den mindestens 71 Toten seien außerdem 5 Häftlinge gewesen, sagte der Sprecher weiter.

12. Juli, 7.03 Uhr: Zwei Tote bei Siedlergewalt im Westjordanland

Bei einem Angriff gewalttätiger jüdischer Siedler sind im besetzten Westjordanland nach palästinensischen Angaben zwei Palästinenser getötet worden.

Zehn weitere Personen erlitten bei den Zusammenstößen in der Ortschaft Sindschil nördlich von Ramallah Verletzungen, teilte das Gesundheitsministerium mit.

Zu der Konfrontation kam es laut Augenzeugenberichten, als Palästinenser gegen die Errichtung eines illegalen Außenpostens demonstrierten. Die Siedler griffen die Palästinenser hauptsächlich mit Steinwürfen, Stöcken und Baseballschlägern an. Ein 23-jähriger Palästinenser sei zu Tode geprügelt worden, hieß es in den Berichten.

In den besetzten Gebieten gehen radikale Siedler vermehrt mit Gewalt gegen Palästinenser vor. Beim jüngsten Angriff wird ein junger Mann erschlagen, ein weiterer verblutet nach einer Schusswunde. (Archivbild)  © Ilia Yefimovich/dpa

11. Juli, 18.49 Uhr: Mehr als Tausend Menschen leiden in Gaza an Mangelernährung

Die Bevölkerung im schwer umkämpften Gazastreifen leidet der Organisation Ärzte ohne Grenzen zufolge zunehmend Hunger.

Ihre Teams vor Ort stellten "einen starken Anstieg der Fälle akuter Mangelernährung" in dem abgeriegelten Küstenstreifen fest, wie die Organisation mitteilte.

In ihren beiden Gesundheitszentren in der Stadt Gaza und im Küstenort Al-Mawasi würden derzeit mehr als 700 schwangere und stillende Frauen und fast 500 Kinder mit schwerer und mittelschwerer Mangelernährung ambulant behandelt.

In der Stadt Gaza sollen sich die Zahlen demnach in weniger als zwei Monaten fast vervierfacht haben: von 293 Fällen im Mai auf 983 Fälle Anfang Juli. Bei 326 Fällen handelt es sich um Kinder im Alter zwischen 6 und 23 Monaten.

Mehr als 1000 schwangere und stillende Frauen sowie Kinder sind in Gaza einem Bericht zufolge mangelernährt.  © Mahmoud Issa/dpa

11. Juli, 18 Uhr: Ein Toter und mehrere Verletzte bei Luftschlag im Libanon

Bei einem mutmaßlich israelischen Luftschlag im Libanon ist ein Mensch getötet worden. Der Angriff habe einem Auto nahe der Stadt Nabatije gegolten, hieß es in einer Mitteilung des Gesundheitsministeriums in Beirut. Fünf weitere Menschen wurden demnach verletzt.

Später soll auch ein Motorradfahrer südöstlich der Hafenstadt Tyros angegriffen worden sein. Er wurde der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur NNA zufolge mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht.

Libanesischen Sicherheitskreisen zufolge soll es sich bei Angegriffenen um Anhänger der Schiitenmiliz Hisbollah gehandelt haben.

11. Juli, 15.45 Uhr: Wieder Tote nahe Hilfszentrum in Gaza

Israelische Soldaten sollen nach palästinensischen Angaben mindestens zehn Menschen in der Nähe eines Verteilzentrums für humanitäre Hilfe im Gazastreifen getötet haben.

Zudem seien etwa 70 Menschen bei dem Vorfall in der Nähe der Stadt Rafah im Süden des umkämpften Küstengebiets verletzt worden, hieß es aus medizinischen Kreisen der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde.

In der Gegend einer Ausgabestelle für humanitäre Hilfe haben israelische Soldaten nach palästinensischen Angaben Schüsse abgegeben. Demnach gibt es Tote.  © Omar Ashtawy/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

11. Juli, 6.16 Uhr: Netanjahu bekräftigt Bedingungen für Ende des Krieges

Für einen dauerhaften Waffenstillstand müssten aber Israels "Mindestbedingungen" erfüllt werden, bekräftigte Netanjahu: Die Hamas legt die Waffen nieder, verfügt über keine staatlichen oder militärischen Fähigkeiten mehr, zudem wird Gaza entmilitarisiert.

Sollten diese Bedingungen nicht durch Verhandlungen innerhalb der angestrebten 60-tägigen Waffenruhe erfüllt werden, werde Israel dies mit Waffengewalt erreichen, betonte er. Seit dem Beginn des Krieges waren bereits zwei Waffenruhen zustande gekommen, doch beide Male setzte Israels Armee die Kämpfe gegen die Hamas danach fort.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75). (Archivbild)  © Mark Schiefelbein/AP/dpa

11. Juli, 6.15 Uhr: Erste UN-Treibstofflieferung für Gaza seit 130 Tagen

Die Vereinten Nationen haben eigenen Angaben zufolge erstmals nach 130 Tagen wieder Treibstoff in den Gazastreifen geliefert.

75.000 Liter seien in den abgeriegelten Küstenstreifen, wo Hunderttausende Menschen bittere Not leiden, gebracht worden, teilte UN-Sprecher Stéphane Dujarric mit.

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