"Letzte Generation" klebte sich an Sixtinische Madonna: Kaum Reue vor Gericht!

Dresden - Mit ihrer Aktion sorgten sie für internationale Aufmerksamkeit: Im August 2022 klebten sich die Klimaaktivisten Maike G. (23) und Jakob B. (30) an den Rahmen der Sixtinischen Madonna. Nach ihrem Widerspruch gegen einen Strafbefehl von 50 Tagessätzen zu 30 Euro ging es vorm Amtsgericht am Mittwoch auch um gemeinschädliche Sachbeschädigung.

Jakob B. (30) und Maike G. (23) beratschlagen sich am Mittwoch vor Gericht.
Jakob B. (30) und Maike G. (23) beratschlagen sich am Mittwoch vor Gericht.  © SZ/Veit Hengst

Um 11.41 Uhr lösten Maike G. und Jakob B. an jenem Dienstag noch zwei Tickets für die Gemäldegalerie. Doch sie waren nicht für die Alten Meister gekommen.

"Wir fragten einen Wachmann, wo die Madonna ist, drehten noch eine Runde und klebten uns fest", so die Leipzigerin. Seit zwei Jahren leiste sie schon Widerstand mit der "Letzten Generation".

Jakob B. zeigte sich reuiger. Seit der massiven Kritik zweifle er an der Protestform seiner Truppe. Dennoch wolle der Berliner weiterhin "dort demonstrieren, wo es gehört wird".

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Die Protestaktion hat die Madonna selbst nicht beschädigt. Dafür ihren 250.000 Euro teuren Holzrahmen - oberflächlich.

Sachsen fordert Schadensersatz

Am 23. August 2022 klebten sich die Klimaaktivisten Maike G. (23) und Jakob B. (30) an den Rahmen der Sixtinischen Madonna.
Am 23. August 2022 klebten sich die Klimaaktivisten Maike G. (23) und Jakob B. (30) an den Rahmen der Sixtinischen Madonna.  © Sebastian Kahnert/dpa

Wie Restaurator Michael S. (62) aussagte, habe lediglich die Patina (eine Art Schutzschicht fürs Gold) unter dem Sekundenkleber der Aktivisten gelitten. 50 Euro und 15 Arbeitsstunden später war es behoben.

Trotz geringem Schaden und geständigen Angeklagten wollte sich die Staatsanwaltschaft am Mittwoch nicht einigen. Nächsten Mittwoch geht es weiter.

Und am 23. September in einem anderen Zivilprozess.

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Denn der Freistaat verlangt knapp 10.400 Euro Schadensersatz für die sechsstündige Schließung der Alten Meister und die "teure" Reparatur.

Titelfoto: Bildmontage: Sebastian Kahnert/dpa, SZ/Veit Hengst

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