"Letzte Generation" klebt mit "Anklagebank" auf der Straße, statt vor Gericht zu stehen

Berlin - Die Klimaaktivisten der "Letzten Generation" haben am Donnerstag einen Tisch des Berliner Gerichts auf die Straße verlegt und erneut den Berliner Verkehr blockiert.

Die Klimaaktivisten der "Letzten Generation" bringen die "Anklagebank" vor das Verkehrsministerium in Berlin.
Die Klimaaktivisten der "Letzten Generation" bringen die "Anklagebank" vor das Verkehrsministerium in Berlin.  © Letzte Generation

Eigenen Angaben zufolge soll Mitgründer der "Letzten Generation" Henning Jeschke (23) anstatt einen für den heutigen Donnerstag angesetzten Gerichtstermin wahrzunehmen, sich samt des als "Anklagebank" bezeichneten Tisches auf die Invalidenstraße gesetzt haben.

Zusammen mit weiteren Klimaaktivisten blockierte er gegen 13 Uhr den Berliner Verkehr, wobei ein Schild mit der Aufschrift "Angeklagte:r" hochgehalten wurde.

Mit dieser Aktion verweist die "Letzte Generation" auf das Verkehrsministerium, das hinter ihnen zu sehen ist und klagt an, dass die Politiker die Gefährdung von Menschenleben billigend in Kauf nehmen würden. Das wollen die Klimaaktivisten nicht länger hinnehmen.

Frau schläft mit Handy in der Hand ein: Am Morgen fällt sie aus allen Wolken
Kurioses Frau schläft mit Handy in der Hand ein: Am Morgen fällt sie aus allen Wolken

Henning Jeschke klebte sich vergangenen Monat bei einer Verhandlung an den Tisch, mit dem er am heutigen Donnerstag auf der Straße sitzt und klagt nun selbst an:

"[...] Dass das Verkehrsministerium weiter aufs Gas tritt, obwohl wir wissen, dass das Milliarden von Menschen in Leid und Elend stürzen wird. Wenn sich Wissing trotz wiederholter, fahrlässiger Gesetzesverstöße nicht hinter die Anklagebank bringen lässt, bringen wir die Anklagebank eben zu ihm."

Ins Visier der "Letzten Generation" geriet bei der Protestaktion Bundesverkehrsminister Volker Wissing (52), dem die Klimaschützer fehlende Handlungsbereitschaft und aktive Blockade von sofort umsetzbarer nationaler Maßnahmen, wie dem Tempolimit und auf EU-Ebene dem Verbrenner-Aus, vorwerfen.

Auch Carla Hinrichs (26), Sprecherin der "Letzten Generation" äußerte sich zu dem Protest: "Wir brechen bewusst Regeln, um auf die größte Gefahr aufmerksam zu machen, der die Menschheit je gegenüberstand. Die rechtlichen Konsequenzen dafür nehmen wir in Kauf [...]"

Titelfoto: Letzte Generation

Mehr zum Thema Klima Aktivisten "Letzte Generation":