"Letzte Generation" schlägt wieder zu: Aktivisten kleben sich an Autoreifen

Berlin - Eine Woche blieben die Hauptstädter von Klebe-Aktionen verschont. Doch am Montagmorgen werden wieder etliche Berliner Straßen von Klimaaktivisten der "Letzten Generation" blockiert.

Klimaaktivisten der "Letzten Generation" kleben am Mietwagen und blockieren den Hohenzollerndamm.
Klimaaktivisten der "Letzten Generation" kleben am Mietwagen und blockieren den Hohenzollerndamm.  © Letzte Generation

Laut Angaben der Klimaschützer sind von den Protestaktionen seit 7.20 Uhr zwölf Stellen stadteinwärts betroffen.

Auf dem Hohenzollerndamm hätten sich sogar zwei Personen an den Reifen des eigenen Mietwagens festgeklebt, mit dem sie zuvor den Verkehr ausgebremst hätten.

Nur mit Sekundenkleber gaben sich dort auf der Straße klebende Aktivisten jedoch nicht zufrieden. Zum Einsatz kam wohl ein Sand-Kleber-Gemisch, welcher das Lösen der festgeklebten Hände vom Straßenbelag erschwert.

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Der Opa (60) eines Achtjährigen beteiligt sich an einer Straßenblockade auf dem Tempelhofer Damm und kämpft für die Zukunft, nicht nur seines Enkels.

"Erst am Wochenende haben wir beim Eurovision Song Contest unseren Zusammenhalt gefeiert. Heute blenden wir Deutschen schon wieder aus, dass unsere Nachbarn in Frankreich und Italien unter Trinkwassermangel leiden, dass dort die Wälder brennen. So geht es nicht weiter, und deshalb sitze ich hier."

Sein Enkel soll sich auch in Zukunft noch über Konzerte freuen können. Der 60-Jährige befürchte jedoch, dass er in eine Gesellschaft hineinwachsen wird, in der es nicht mal genug Essen und Trinken für alle geben werde, begründet der Opa seine Blockadeaktion.

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Berlin wird in den nächsten Wochen wieder lahmgelegt

Klima-Kleber mussten in den vergangenen Wochen sogar vom Asphalt geschnitten werden.
Klima-Kleber mussten in den vergangenen Wochen sogar vom Asphalt geschnitten werden.  © Letzte Generation

Mit ihm auf der Straße sitzt eine 38-jährige Gynäkologin, die für einen Gesellschaftsrat und die "notwendige Wende" kämpft.

"Die Katastrophe ist längst hier, wo bleiben die Maßnahmen dagegen?", fragt die Mutter zweier Kinder. "Wenn unsere Regierung jetzt nicht den Mut hat, unsere Demokratie zu stärken, wird sie zerfallen, bevor meine Kinder überhaupt die Chance hatten, zu wählen. Und dabei werde ich nicht zuschauen."

Ab 15 Uhr findet am heutigen Montag ein Protestmarsch der "Letzten Generation" vom Marx-Engels-Forum aus statt, von wo aus mehrere Menschen gemeinsam durch Berlin ziehen wollen.

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Die Klimaaktivisten marschierten vergangene Woche für "den Erhalt unserer Lebensgrundlagen und einen sozial gerechten Weg aus der Klimakatastrophe" unter anderem durch Hamburg, Braunschweig, Berlin, Dresden, Freiburg, Köln und Regensburg.

In den nächsten Wochen werden sich die Proteste den Klimaaktivisten zufolge wieder auf die Hauptstadt konzentrieren.

Titelfoto: Letzte Generation

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