Öl-Schmiererei selbst für SPD und Grüne zu radikal: Politiker gehen auf Distanz zu Klima-Klebern

Berlin - Jetzt wird es sogar den Grünen zu bunt! Nach der schmierigen Protest-Aktion von radikalen Klima-Aktivisten vor dem Berliner Reichstagsgebäude herrscht in der Politik Unverständnis. Auch aus den vermeintlich eigenen Reihen wird Kritik am Vorgehen der Aktivisten laut.

Radikale Klima-Aktivisten beschmierten am Samstag das Grundrechte-Monument am Berliner Reichstagsgebäude mit Öl.
Radikale Klima-Aktivisten beschmierten am Samstag das Grundrechte-Monument am Berliner Reichstagsgebäude mit Öl.  © Sven Kaeuler/dpa

Nachdem radikale Klima-Aktivisten am Samstag das Grundrechte-Monument am Berliner Reichstagsgebäude mit Öl beschmiert hatten, war der Aufschrei in der Republik erwartungsgemäß groß.

Weniger vorhersehbar war jedoch die Reaktion von Grünen und SPD, die sich nun klar von den Klima-Chaoten distanzieren.

Wie Bild berichtete, kochten die Gemüter rund um die schmierige Aktion hoch. Auf Twitter ließ die ehemalige Grünen-Staatssekretärin Marieluise Beck (70) ihren Unmut darüber freien Lauf.

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"So viel Selbstgerechtigkeit und moralische Erhabenheit ist gefährlich. Sehr gefährlich. Das Gefühl, man dürfe alles im Sinne einer höheren und gerechten Sache tun, führte in den 70er-Jahren zu grauenhafter Gewalt" - zeigte sich die Grüne erschrocken und spielt auf die Eskalation der linken Protestbewegung RAF an.

Hintergrund des schmutzigen Schmier-Protests soll laut Angaben der Klima-Aktivisten eine vermeintliche Missachtung der Grundrechte gewesen sein, weil der Verbrauch von Öl aus ihrer Sicht mit den Grundrechten des Menschen auf Kriegsfuß stehe.

Grünen-Chefin Ricarda Lang: "Diese Aktion ist einfach nur daneben"

Die Grünen Fraktionsvorsitzende Ricarda Lang (29) verurteilte den Öl-Protest der Klima-Aktivisten vor dem Berliner Reichstagsgebäude.
Die Grünen Fraktionsvorsitzende Ricarda Lang (29) verurteilte den Öl-Protest der Klima-Aktivisten vor dem Berliner Reichstagsgebäude.  © Julian Weber/dpa

Auch andere Grünen-Politiker reihten sich in den Kanon der Empörten ein. So polterte Innenexperte Konstantin von Notz (52, Grüne) auf seinem Twitter-Kanal mit den Worten "Was für eine Sch**ß-Aktion!"

Aus der SPD sprangen mit dem Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses und Bundestagsabgeordneten Michael Roth (52) sowie Innenministerin Nancy Faeser (52) zwei prominente Gesichter auf den Zug auf und verurteilten den schmutzigen Klima-Protest.

Roth sprach von einer billigen und würdelosen Aktion und warf den Klima-Aktivisten Zerstörung von Kunst vor, zog sogar Vergleiche zu den Taliban. Vor allem aber bezweifelte der SPD-Funktionär die Sinnhaftigkeit der Aktion.

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Seine Kollegin Faeser zeigte "null Verständnis für solche Aktionen". Gegenüber Bild ließ sie verlauten, dass es keinerlei Rechtfertigung dafür gebe, ausgerechnet die Grundrechte zu beschmieren. Dies zeige Faeser zufolge, dass jene Leute nur Chaos im Sinn hätten. Sie fordere nun strafrechtliche Konsequenzen.

Grünen-Chefin Ricarda Lang (29) kommentierte die Aktion kurz und knapp mit "einfach nur daneben". Mit dieser Öl-Aktion dürften sich die radikalen Klima-Aktivisten bei Grünen und SPD (vorerst) ins Abseits geschmiert haben.

Titelfoto: Sven Kaeuler/dpa

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