Arzt weigert sich, Patient zu behandeln - Der hatte ihn vorher im Internet beleidigt

Kalisz (Polen) - Ein Arzt eines Krankenhauses in Polen weigerte sich, bei einem Patienten einen urologischen Eingriff durchzuführen, und zwar weil dieser ihn zuvor im Internet beleidigt hatte.

Ein Facharzt für Urologie wird in Polen seit Monaten von einem Patienten in den sozialen Medien diffamiert und weigerte sich deshalb, den Mann zu operieren. (Symbolbild)
Ein Facharzt für Urologie wird in Polen seit Monaten von einem Patienten in den sozialen Medien diffamiert und weigerte sich deshalb, den Mann zu operieren. (Symbolbild)  © 123rf.com/jayzynism

Die betroffene Klinik in der Stadt Kalisz bestätigte den Vorfall und veröffentlichte auf ihrer Facebook-Seite eine Stellungnahme dazu.

Darin heißt es, dass sich der Arzt am 26. April weigerte, "eine urologische Untersuchung durchzuführen". "Unmittelbarer Grund waren eindeutige medizinische Kontraindikationen für die Durchführung des Eingriffs". Das heißt, es gab medizinische Gründe, die den Eingriff - unter Abwägung der Risiken - nicht zulässig machten.

Weiter steht in der Mitteilung, dass es noch einen weiteren Anlass gab, und zwar wurden "von dem betreffenden Patienten (...) langjährige und öffentliche Verleumdung des namentlich genannten Facharztes sowie beleidigende Äußerungen, die nach den Ausführungen des Arztes erfolgten, begangen". Dies sei auch in einem ärztlichen Vermerk festgehalten.

Mutter macht große Augen, als sie sieht, was Tochter ihrem Auto angetan hat
Kurioses Mutter macht große Augen, als sie sieht, was Tochter ihrem Auto angetan hat

Das Krankenhaus hob hervor, dass ein Arzt in Polen laut Gesetz die Erbringung einer medizinischen Leistung verweigern kann, "wenn seine Kompetenzen untergraben werden und er vom Patienten diskreditiert wird".

In einem solchen Fall sollte er gemäß den Vorschriften einen anderen Facharzt benennen, der den Eingriff durchführen kann. In der aktuellen, besonderen Situation gab es angesichts der bestätigten Kontraindikationen diese Möglichkeit nicht.

Mediziner kündigt rechtliche Schritte gegen den Mann an

Etwa ein Jahr zuvor sei die geplante Operation aufgrund des Gesundheitszustandes des Mannes nicht durchgeführt worden.

"Wir haben volles Verständnis für die Beschwerde des Patienten über die Unfähigkeit, den Eingriff durchzuführen. Gleichzeitig sind wir aber der Meinung, dass objektive, gesundheitliche Kontraindikationen kein Grund für persönliche Angriffe auf Ärzte sein sollten und können", teilte das Krankenhaus mit.

Der Arzt, der seit Monaten regelmäßig und öffentlich beleidigenden und anstößigen Kommentaren des Patienten in den sozialen Medien ausgesetzt ist, kündigte rechtliche Schritte an.

Titelfoto: 123rf.com/jayzynism

Mehr zum Thema Kurioses: