Dänemark gelingt Erstaunliches: Ein ganzes Jahr ohne Banküberfälle!
Kopenhagen - Man könnte schon fest von einem Wunder sprechen: In Dänemark hat 2022 erstmals in einem Jahr kein einziger Banküberfall stattgefunden.
"Das haben wir noch nie zuvor erlebt", sagte der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft der Beschäftigten im Finanzsektor, Steen Lund Olsen, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.
"Wir haben uns von sehr brutalen Bankrauben hin zu einer Null entwickelt: Vor 20 Jahren verging kaum ein Öffnungstag im Jahr, an dem es keinen Banküberfall gab."
Im Jahr 2000 fanden nach Angaben der Gewerkschaft Finansforbundet insgesamt 221 Überfälle statt. Seit 2017 sind es weniger als zehn pro Jahr.
Das hat laut Steen Lund Olsen einen ganz bestimmten Grund: "Wir bezahlen bei weitem nicht mehr so viel mit Bargeld wie früher."
In Dänemark ist das bargeldlose Zahlen sehr weit verbreitet. So gut wie überall wird Kartenzahlung oder die Zahlung per Handy-App akzeptiert. Nur etwa zwölf Prozent der Zahlungen in physischen Geschäften wurden 2021 nach einer Analyse der dänischen Nationalbank bar vorgenommen.
Eine Folge: "Wir haben viel weniger Bankfilialen - und darunter viel weniger, in denen man tatsächlich am Schalter bedient wird", sagte Steen Lund Olsen. "Einen Banküberfall zu begehen ist deshalb schwieriger als früher."
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