Familie isst Kebab aus Bärenfleisch - und bekommt Gehirnwürmer!

South Dakota - Fieber, Schmerzen und Schwellungen: Sechs US-Amerikaner erlitten eine seltene parasitäre Erkrankung, nachdem sie Kebabs aus Bärenfleisch gegessen haben. In dem Fleisch hatten sich Larven eingenistet, die auch in Hirn und Herz wandern können.

Die Jagd auf Schwarzbären ist in Kanada und vielen US-Bundesstaaten legal. (Symbolbild)
Die Jagd auf Schwarzbären ist in Kanada und vielen US-Bundesstaaten legal. (Symbolbild)  © Mike Crane/Tourism Whistler/dpa

Ein Mitglied einer Großfamilie aus dem US-Staat South Dakota überraschte seine Angehörigen mit dem Fleisch eines in Nordkanada erlegten Schwarzbären. Geplant war ein Festmahl der Extraklasse.

Wie NBC News berichtete, war das Fleisch allerdings 45 Tage in einem Haushaltsgefrierschrank eingefroren gewesen, bevor die Familie es auf dem Grill als Kebab zubereiten wollte.

Der schockierende Fall ereignete sich bereits im Juli 2022, doch erst jetzt veröffentlichte das Center for Disease Control and Prevention, kurz CDC, einen detaillierten Bericht über die Familie.

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Laut dem CDC hatten die US-Amerikaner große Schwierigkeiten festzustellen, ob die Kebabs vollständig durchgegart waren, da das Fleisch eines Schwarzbären von Natur aus dunkel gefärbt ist. Ein Fleischthermometer habe die Familie nicht besessen.

So beurteilten sie lediglich die Fleischfarbe und servierten die Kebabs schließlich mit gegrilltem Gemüse. Ein schwerer Fehler, wie fast allen kurz darauf schmerzlich bewusst wurde.

Einer nach dem anderen: Familienmitglieder werden schwer krank

In dem Fleisch tummelten sich Larven der Spulwürmer, ein regenwurmähnlicher Parasit, der neben Bären und Menschen auch Affen befallen kann.
In dem Fleisch tummelten sich Larven der Spulwürmer, ein regenwurmähnlicher Parasit, der neben Bären und Menschen auch Affen befallen kann.  © CDC/Center for Global Health/Division of Parasitic Diseases and Malaria

Eine Woche später entwickelte ein 29-jähriger Familienangehöriger aus Minnesota Fieber, starke Muskelschmerzen und Schwellungen um die Augen.

Zweimal musste er deshalb ins Krankenhaus, denn bei seinem ersten Besuch verschwieg er das üppige Mahl rund sieben Tage zuvor.

Beim zweiten Mal testeten Ärzte den Mann positiv auf Antikörper gegen Trichinella, einer winzigen Gattung der Faden- oder Spulwürmer. Fünf weitere Familienmitglieder entwickelten ebenfalls schwerwiegende Symptome.

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Alle sechs, im Alter von zwölf bis 62 Jahren, litten höchstwahrscheinlich an Trichinellose. Die Infektion wird durch die Spulwürmer ausgelöst, welche bei Menschen bis zum Herz oder dem Gehirn vordringen können. Die Folge sind Zysten, Krampfanfälle und Entzündungen, so die Gesundheitsbehörde weiter.

Infektionen wie diese sind sehr selten. Von 2016 bis 2022 meldete die Behörde sieben Ausbrüche von Trichinellose in den USA mit insgesamt 35 wahrscheinlichen oder bestätigten Fällen. Die meisten davon in Verbindung mit Bärenfleisch.

Experten finden lebendige Spulwurm-Larven im Bärenfleisch

Um sicherzugehen, dass das Fleisch wirklich gar ist, empfiehlt sich ein geeignetes Thermometer. (Symbolbild)
Um sicherzugehen, dass das Fleisch wirklich gar ist, empfiehlt sich ein geeignetes Thermometer. (Symbolbild)  © 123RF/darianipot

Alle erkrankten Familienmitglieder wurden mit dem Medikament Albendazol behandelt und sind laut CDC vollständig genesen.

Die Behörde warnte jedoch erneut vor dem Irrglauben, Fleisch einzufrieren könne alle Bakterien und Parasiten abtöten.

Experten fanden in den Fleischresten der Familie nicht nur tote, sondern auch lebendige Wurmlarven. Das Bärenfleisch beim Familientreffen war mit einer Art kontaminiert, die in arktischen Bären vorkommt und resistent gegen Einfrieren ist.

"Personen, die Fleisch von Wildtieren verzehren, sollten sich bewusst sein, dass ausreichendes Garen die einzige zuverlässige Methode ist, um Trichinella-Parasiten abzutöten", mahnt der Bericht.

Wichtig sei eine Kerntemperatur von mindestens 74 Grad - was mit einem Fleischthermometer überprüft werden sollt. Nicht durch bloßes Betrachten der Fleischfarbe.

Titelfoto: Mike Crane/Tourism Whistler/dpa

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