Mit dem "kleinsten Bier der Welt" macht Brauerei auf riesiges Problem aufmerksam

Kopenhagen (Dänemark) - Stolze zwölf Millimeter hoch und nicht einmal ein Milliliter Fassungsvermögen - das ist das kleinste Bier der Welt. Doch was die Carlsberg-Brauerei damit bezwecken möchte, hat eine ganz große Bedeutung.

Seit dem Jahr 1847 laufen in der Carlsberg-Brauerei die Würzepfannen auf Hochtouren. Seit vielen Jahren macht sie sich aber auch für eine alkoholfreie Alternative stark.
Seit dem Jahr 1847 laufen in der Carlsberg-Brauerei die Würzepfannen auf Hochtouren. Seit vielen Jahren macht sie sich aber auch für eine alkoholfreie Alternative stark.  © Bernd Thissen/dpa

Auf Instagram veröffentlichte das dänische Traditionsunternehmen eine kurze Bilderreihe vom neuesten Zuwachs in seiner Bier-Familie.

Eine Flasche alkoholfreies Bier, welches neben einer "normalen" 0,33-Liter-Flasche nahezu verschwindend klein wirkt. Tatsächlich befinden in der Miniaturversion ganze 0,05 Milliliter - von einem "Schluck" kann man hier also gar nicht sprechen.

Doch tatsächlich steckt hinter der vermeintlich irrwitzigen PR-Aktion ein ernstes und wichtiges Thema: der bewusste Alkoholkonsum.

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Tatsächlich produziert das dänische Unternehmen bereits seit 20 Jahren sein alkoholfreies Hopfengetränk und erfreut sich eines stetigen Anstiegs der Verkaufszahlen.

Auch in Deutschland hat sich die Produktionsmenge an alkoholfreien Bieren in den vergangenen Jahren mehr als verdoppelt.

Die Lüge vom "gesunden Bier"

In München steigt jedes Jahr aufs Neue das weltweit größte "Drogenfest" seiner Art. Alkohol kostet den Staat jedes Jahr Milliarden Euro an Steuergeldern, doch wer soll dem Deutschen schon seinen Humpen flüssiges Gold verbieten?
In München steigt jedes Jahr aufs Neue das weltweit größte "Drogenfest" seiner Art. Alkohol kostet den Staat jedes Jahr Milliarden Euro an Steuergeldern, doch wer soll dem Deutschen schon seinen Humpen flüssiges Gold verbieten?  © Peter Kneffel/dpa

"Ein Bier am Tag wirkt isotonisch und ist gut für Körper und Geist." - Ammenmärchen wie diese halten sich seit vielen Jahrhunderten in den Köpfen vieler Fans des herben Getränks, doch ist dem wirklich so?

Die WHO ist sich mittlerweile sicher: "Es gibt keine unbedenkliche Menge an Alkohol für den Menschen!" Alkohol, egal in welchen Mengen, fördert Entzündungen, hemmt die Fettverbrennung und kann im selben Zuge weitere gesundheitliche Schäden mit sich ziehen, seien es psychische Probleme oder lebensbedrohliche, körperliche Folgen wie Krebserkrankungen oder Organschäden.

So belief sich allein der ökonomische Schaden, der durch den Alkoholkonsum hervorgerufen wurde, laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum im Jahr 2022 auf ganze 57 Milliarden Euro!

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Auch die Zahlen des Bundesministeriums für Gesundheit zeigen die erschreckende Realität der deutschen Volksdroge: 8,6 Millionen Menschen zwischen 18 und 64 konsumierten allein voriges Jahr riskante Mengen an Alkohol, 2,2 Millionen sind laut klinischen Kriterien alkoholabhängig und im Jahr 2021 starben ganze 47.500 Menschen aufgrund von Alkohol.

Titelfoto: Fotomontage: Bernd Thissen/dpa, Marius Becker/dpa

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