Kurios: Darum wurden 180 Kilogramm Käse einem Polizisten zum Verhängnis

Trier - Was zunächst nach einem kuriosen Fehlverhalten klingt, sieht ein Gericht als schwere Verletzung der Pflichten eines Polizisten. Es geht um etwa 180 Kilogramm Käse und Lügen zur Vertuschung.

Der Polizist hatte nach einem Unfall aus einem beteiligten Lastwagen 180 Kilogramm Käse mitgehen lassen. Jetzt ist er seinen Job los. (Symbolbild)
Der Polizist hatte nach einem Unfall aus einem beteiligten Lastwagen 180 Kilogramm Käse mitgehen lassen. Jetzt ist er seinen Job los. (Symbolbild)  © Bild-Montage: Arne Dedert/dpa, 123rf/osonmez2

Der Polizeibeamte soll vor fünf Jahren unrechtmäßig neun Pakete mit insgesamt 180 Kilogramm Käse von einem Unfall-Lkw mitgenommen haben. Deshalb wurde er Mitte Januar aus dem Dienst entfernt, wie das Verwaltungsgericht Trier am Freitag mitteilte.

Zur Vertuschung soll der Beamte seinen Vorgesetzten gegenüber zudem die Unwahrheit gesagt haben, hieß es.

Der Polizist sei 2019 bei einem schweren Unfall des mit Käse beladenen Sattelzugs im Einsatz gewesen. Anschließend sei er mit einem Kleinbus der Polizei am aufgebrochenen Kühlcontainer des Lkws vorbeigefahren.

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Dort habe er einen Mitarbeiter der Bergungsfirma dazu aufgefordert, ihm mehrere unbeschädigte Pakete mit Käse auszuhändigen. Dabei sei er uniformiert und mit einer Dienstwaffe bewaffnet gewesen.

Durch den Diebstahl in Uniform habe er laut Gericht gegen seine Wohlverhaltenspflicht als Beamter verstoßen. Zudem habe er seine Vorgesetzten belogen und behauptet, der Käse habe auf der Straße gelegen und sei freigegeben worden.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Beamte sich "nachhaltig in erheblichem Maße von dem insoweit bestehenden Vertrauens- und Treueverhältnis gelöst habe".

Beamte können bei schweren Verletzungen ihrer Dienstpflichten aus dem Dienst entfernt werden. Das Landgericht Frankenthal hatte den Polizisten 2022 bereits des minder schweren Diebstahls mit Waffen schuldig gesprochen und verwarnt.

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