Kuriose Stellenanzeige der Bahn sorgt im Netz für Wirbel

Erlangen - Wie veraltet die Software-Systeme im Bahnbereich wirklich sind, wissen nur die wenigsten. Eine neu aufgetauchte Stellenanzeige im Netz lieferte nun jedoch einen brisanten Hinweis.

Ein Screenshot der inzwischen verschwundenen Jobanzeige.
Ein Screenshot der inzwischen verschwundenen Jobanzeige.  © GULP

In einer Stellenausschreibung des Personaldienstleisters GULP wurde ein Administrator für Windows 3.11 gesucht.

Die kuriose Jobanzeige sorgte umgehend für so viel mediales Aufsehen im Netz, dass sie inzwischen wieder offline genommen wurde.

Windows 3.11 wurde im Februar 1994 von Microsoft veröffentlicht. Das Betriebssystem hat also etwa 30 Jahre auf dem Buckel.

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Bewerber sollten profunde Kenntnisse sowohl in Windows 3.11 als auch älteren Systemen mitbringen. Im Rahmen des Projekts gilt es, Treiber zu aktualisieren und das "Altsystem" zu pflegen.

Einen hohen Stellenwert nimmt der Windows-Manager (insbesondere MS-DOS und Windows for Workgroups) ein.

Ob die Stelle direkt für die Deutsche Bahn oder einen anderen Bahndienstleister vermittelt wurde, ist unklar.

Die Erwähnung von Sibas und Erlangen (Bayern) als Standort deutet aber auf Züge hin, die von Siemens realisiert werden. Sibas steht für "Siemens Bahnautomatisierungssystem".

Windows 3.11 und andere Altsysteme haben bei Siemens und der Deutschen Bahn noch nicht ganz ausgedient.
Windows 3.11 und andere Altsysteme haben bei Siemens und der Deutschen Bahn noch nicht ganz ausgedient.  © Bernd Wüstneck/dpa
Windows 3.11 ist eine Weiterentwicklung des 1992 veröffentlichten Windows 3.1.
Windows 3.11 ist eine Weiterentwicklung des 1992 veröffentlichten Windows 3.1.  © Microsoft

Wer sich mit dem alten Betriebssystem, dessen Supportende bereits 2001 erreicht wurde, auskennt, dürfte für den Job auf jeden Fall infrage kommen.

Die Bahn ist übrigens nicht der einzige Bereich, in dem noch Uraltsysteme zum Einsatz kommen. Auch in der verarbeitenden Industrie, etwa im Werkzeug- und Maschinenbau, heißt es oftmals heute noch: "Never change a running system."

Titelfoto: Bernd Wüstneck/dpa, Microsoft

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