Mashpee (Massachusetts) - Da war sie doch etwas sehr naiv gewesen: Evelynn Bernhardt wollte sich Ende Juli einen entspannten Vormittag mit ihrer Tochter (3) und ihrem Baby auf dem Farmer's Market in Mashpee, Massachusetts, gönnen. Doch bereits auf dem Parkplatz bekam sie ein stressiges Windelproblem. Was ihr dann noch eine Fremde zurief, konnte sie kaum glauben.

Weil es vor Ort nirgends eine Möglichkeit zum Wickeln gab, beschloss Bernhardt, ihre Kleine im Kofferraum ihres SUVs die Windel zu wechseln. Dann passierte es: Eine Frau fuhr in einem Auto an ihr vorbei, hängte sich halb aus dem Fenster und rief: "Tolle Arbeit, Mama!"

Bernhardt erstarrte laut eigenen Angaben für einen Moment, wusste im ersten Moment nicht, ob die Worte überhaupt ihr galten.

"Es ging alles so schnell, dass ich ehrlich gesagt erstaunt war, wie viel ihre Worte in diesem Moment bedeuteten", sagte die zweifache Mutter jetzt in einem Interview mit Newsweek.

Sie habe sich bis zu diesem Moment unbeobachtet, geradezu unsichtbar gefühlt, so die US-Amerikanerin. Dann hätten sich ihre Blicke getroffen.

"Ich dankte ihr, und ich glaube, sie merkte, wie sehr mich das berührte, denn sie wiederholte ihre Ermutigung und sagte sogar: 'Ich sehe dich.' Ich lächelte, und wir winkten uns kurz zu - es war schlicht, aber unglaublich bedeutungsvoll", erklärte Bernhardt dem US-Magazin.

Dass nicht nur sie positiv überrascht wurde, zeigt auch das entsprechende Video auf Instagram. 5,6 Millionen Klicks hat es erreicht, obwohl Bernhardt selbst weniger als 3200 Follower hat.

Sie riet anderen Müttern zudem, die einfach ihr Bestes geben, sich selbst gegenüber nachsichtig zu sein. "Diese Lebensphase ist wunderschön, aber auch überwältigend, und es ist in Ordnung, zuzugeben, dass beides gleichzeitig zutreffen kann", sagte sie.

Dann fügte sie hinzu: "Unterschätze nicht die Kraft kleiner Erfolge - wie zum Beispiel, mal kurz aus dem Haus zu kommen, auch wenn es nur für einen kurzen Ausflug ist."