Wasserstand von See sinkt stark und "Atlantis" taucht auf
Von Nicole Schippers
Alles in Kürze
- Wasserstand des Edersees sinkt auf 19,9 Prozent
- Das sogenannte Edersee-Atlantis taucht auf
- Versunkene Dörfer sind sichtbar
- Dörfer wurden 1913 überflutet und Bewohner umgesiedelt
- Edersee wird als Wasserquelle für die Oberweser genutzt
Waldeck - Der Wasserstand des nordhessischen Edersees ist zuletzt erheblich gesunken auf nur noch knapp 19,9 Prozent - und wie schon in früheren Jahren taucht dadurch aktuell wieder das sogenannte "Edersee-Atlantis" auf.

Die versunkenen Ruinen aufgegebener Dörfer locken alljährlich Tausende Besucher an, die auf Entdeckungstour gehen können.
"Derzeit sind die Aseler Brücke, Alt-Bringhausen, die Dorfstelle Berich, der Hopfenberg und die Bringhäuser Brücke sichtbar. Die Aseler Brücke kann komplett trockenen Fußes überquert werden", sagte Lisa Brüne, Pressesprecherin der Edersee Marketing GmbH.
Aufgrund der großen Trockenheit im Frühjahr und der Bewirtschaftung des Edersees als Wasserquelle für die Oberweser sei das "Edersee-Atlantis" in diesem Jahr vergleichsweise besonders früh sichtbar.
1913 wurden wegen des Baus der Sperrmauer am Edersee die drei im Edertal liegenden Dörfer Asel, Bereich und Bringhausen überflutet, die Bewohner wurden umgesiedelt. Bei niedrigem Wasserstand des Edersees tauchen die Reste der versunkenen Dörfer regelmäßig wieder auf.

Edersee in Nordhessen nur noch zu 19,9 Prozent gefüllt
Das Wasser des Sees wird zur Regulierung der Weser und des Mittellandkanals genutzt. Die Talsperre versorgt die Bundeswasserstraßen, damit sie schiffbar bleiben.
Die Anlage kann mit ihrer 48 Meter hohen Staumauer rund 200 Millionen Kubikmeter Wasser stauen. Zuletzt lag der Füllstand des Edersees mit rund 39 Millionen Kubikmetern bei knapp 19,9 Prozent.
Titelfoto: Swen Pförtner/dpa