Skandal auf Hochzeit eines Wachmanns: Knackis werden zu Kellnern
Lonquimay (Argentinien) - Zu jeder guten Hochzeit gehört natürlich auch ein gutes Essen für das Brautpaar und die Gäste. Damit man sich nicht selbst in die Küche stellen muss, organisiert man meist einen Caterer - oder eben Häftlinge, so wie es dieser Justizbeamte aus Argentinien gemacht hat.
Alles in Kürze
- Ein Wachmann nutzte Häftlinge als Kellner auf seiner Hochzeit.
- Die Häftlinge übernahmen das Essen und Getränke servieren.
- Der Wachmann wurde wegen Amtsmissbrauch zu 15 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.
- Die Häftlinge kehrten nach der Feier freiwillig ins Gefängnis zurück.
- Der Vorfall ereignete sich in Lonquimay, Argentinien.

Laut einem Bericht der argentinischen Nachrichtenseite "El Tribuno" feierte der gewitzte Strafvollzugsbeamte bereits im Mai vergangenen Jahres seine Eheschließung in seinem Heimatort Lonquimay - einem kleinen Dorf im Westen der Millionenstadt Buenos Aires.
Die Feier-Location war nur wenige Straßen vom örtlichen Gefängnis entfernt und zufälligerweise arbeitete der Bräutigam Cristian Martín Galván genau in diesem Gefängnis als Wachmann.
Kurzerhand befahl er sechs Insassen, die Verpflegung seiner Hochzeitsgäste zu übernehmen, so wie es auch ein normaler Caterer tun würde. Die Knackis übernahmen also das Grillen, das Ausschenken von Getränken, das Saubermachen und Aufräumen nach der Fete.
Selbstverständlich konnte sich der Bräutigam an seinem "großen Tag" nicht auch noch um den Transport seiner neuen Angestellten zum Festsaal kümmern. Doch was soll denn schon passieren, wenn man sechs Gefängnisinsassen selbstständig und unbewacht zur Feier kommen und wieder gehen lässt?
Und tatsächlich: Nachdem die sechs Insassen die Hochzeits-Location geputzt und aufgeräumt haben, gingen sie wieder brav zurück in ihre Zelle.
Amtsmissbrauch führt zu 15 Monaten Haft auf Bewährung
Doch nach gut einem Jahr muss sich der Bräutigam vor Gericht wegen Amtsmissbrauch verantworten. Ihm wird vorgeworfen, staatliches Personal und Ressourcen für private Zwecke genutzt und die Rechte von Inhaftierten verletzt zu haben.
Das Urteil der Geschworenen: Der Wachmann bekommt 15 Monate Haft auf Bewährung - doch wer weiß, vielleicht wird auch er bald als Grillmeister für eine Hochzeit engagiert.
Titelfoto: Fotomontage: PATRICIA DE MELO MOREIRA / AFP, Andreas Lander/ZB/dpa