Nachgeben war gestern: So bekommt man Durchsetzungsvermögen

Dresden - Bei der Urlaubsplanung im Familienkreis, bei Lohnverhandlungen mit dem Chef - Du ziehst immer den Kürzeren? Warum scheitern so viele daran, ihre Ideen und Vorstellungen umzusetzen? Weil es ihnen an Durchsetzungsvermögen fehlt! Doch wie komme ich zum Zug? Wir haben einen Experten gefragt und verraten Strategien, wie Ihr zum Ziel kommt und Eure eigenen Ideen verwirklicht.

Sich durchzusetzen fängt schon im Privatleben an.
Sich durchzusetzen fängt schon im Privatleben an.  © 123RF / deagreez

Erfolg mit eigenen Ideen und die nötige Portion Selbstbewusstsein, seine Träume konsequent umzusetzen. Wer will das nicht? Doch das ist gar nicht so einfach.

Es fängt schon zu Hause am Küchentisch bei der Urlaubsplanung an. Während die Ehefrau in ein Wellnesshotel will, träumt ihr Partner von einem Abenteuerurlaub in den Bergen und ihr Kind will an den Strand.

Wie überzeuge ich Freunde davon, umweltbewusster zu leben?

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Oder wie setze ich mich beim Chef mit einer Gehaltserhöhung durch? Aufgepasst, denn der Chef will womöglich gleichzeitig durchsetzen, einen höheren Lohn wegen angespannter wirtschaftlicher Lage lieber noch etwas hinauszuzögern.

"Da zieht das Argument wenig, man habe geheiratet und jetzt höhere Ausgaben oder wolle sich ein neues Auto kaufen", warnt Andreas Nemeth (63), einer der erfolgreichsten Kommunikationstrainer im deutschsprachigen Raum. Stattdessen empfiehlt er, dem Chef klarzumachen, "dass er für einen höheren Lohn auch mehr Leistung von mir bekommt und ich abends ohnehin schon immer länger gearbeitet habe".

Dabei gilt: Stärkstes Argument an den Anfang, schwächstes an zweiter Stelle, zweitstärkstes Argument am Schluss.

Wer durchsetzungsstark sein will, muss bereit für Kompromisse sein

Auch wenn es schwerfällt, sollte man Konfrontation(en) nicht aus dem Weg gehen.
Auch wenn es schwerfällt, sollte man Konfrontation(en) nicht aus dem Weg gehen.  © 123RF / melpomen

In seinen Seminaren stellt der Kommunikations-Coach immer wieder fest, dass viele zu wenig an ihre Fähigkeiten glauben und nicht ahnen, welche Potenziale in ihnen schlummern.

"Dann rate ich immer, einen persönlichen Werbespot zu schreiben - nur für sich selbst. Man soll sich dabei vor Augen führen, welche Leistungen man schon vollbracht habe. Das kann ein erfolgreicher Berufswechsel sein oder eine fremde Sprache, die man gelernt hat. Auch Eltern zu sein, die Kinder großgezogen haben, ist eine Leistung."

Es klingt paradox, aber wer durchsetzungsstark sein will, muss kompromissbereit sein. Denn nur wer die Argumente und Bedenken des Gegenübers ernst nimmt, erhöht die Akzeptanz für die eigenen. Denkt mögliche Einwände wie ein Schachspieler ein paar Züge im Voraus. Dabei ruhig und gelassen bleiben. Blickkontakt halten.

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Wenn's anfangs auch schwerfällt: Geht Konfrontationen nicht aus dem Weg!

Trainiert für Eure Ideen einzustehen. Auch eine Niederlage ist eine Übung. Es sollte allerdings selbstverständlich sein, die eigene Meinung zu korrigieren, wenn die Fakten eine andere Sprache sprechen. Ein Tipp noch: Scheitern alle Überzeugungsversuche, sollte man sich ruhig einmal von einer Idee verabschieden - auch wenn man schon viel Herzblut in ihre Realisierung gesteckt hat.

Die Mutigen verändern die Welt

Ließ sich nie von Rückschlägen entmutigen: Erfinder Thomas Alva Edison (†84) ist die Elektrifizierung von New York zu verdanken.
Ließ sich nie von Rückschlägen entmutigen: Erfinder Thomas Alva Edison (†84) ist die Elektrifizierung von New York zu verdanken.  © IMAGO / H. Tschanz-Hofmann

Drei Beispiele, wie der feste Glaube an eine Idee manchmal sogar die ganze Welt verändern kann.

Thomas Alva Edison (1847 - 1931) haben wir die Erfindung der Glühlampe zu verdanken.

Seitdem waren Arbeitsschichten auch in der Nacht möglich - was für ein Produktivitätsgewinn.

• Apple-Gründer Steve Jobs (1955 - 2011) startete sein Unternehmen in einer Garage, war später von der Idee der Berührungssteuerung bei iPads und iPhones überzeugt - so genial wie legendär.

Heute ein nicht wegzudenkender Industriestandard.


Eigensinnig, oft exzentrisch, aber erfolgreich: Steve Jobs (†56) machte Heimcomputer, Smartphones und Tablets populär.
Eigensinnig, oft exzentrisch, aber erfolgreich: Steve Jobs (†56) machte Heimcomputer, Smartphones und Tablets populär.  © Bildmontage: IMAGO / ZUMA Press

• Pastor und Bürgerrechtler Martin Luther King (1929 - 1968) war sogar bereit, für seine Überzeugungen mit dem Leben zu bezahlen. Durch gewaltfreien Kampf gegen Unterdrückung und soziale Ungerechtigkeit gelang ihm, dass die Rassentrennung in den USA gesetzlich aufgehoben wurde.

Seine Rede "I have a dream" machte Geschichte. Am 4. April 1968 wurde King bei einem Attentat in Memphis erschossen.

Titelfoto: Montage: 123RF / deagreez, 123RF / melpomen

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