Während Frau und Mann sich streiten: Deutlich weniger Stress in gleichgeschlechtlichen Ehen!

Austin (USA) - Ärger im Paradies? Kennen gleichgeschlechtliche Ehepaare nicht! Gut, das ist wahrscheinlich etwas übertrieben. Eine neue Studie beweist allerdings, dass Eheleute, die beide das gleiche Geschlecht haben, wesentlich besser mit Stress umgehen können als heterosexuelle Paare.

Gleichgeschlechtliche Ehepaare können anscheinend besser mit Stress umgehen.
Gleichgeschlechtliche Ehepaare können anscheinend besser mit Stress umgehen.  © 123RF/raulmellado

Natürlich gibt es in allen Ehen mal Stress, jedoch wird in gleichgeschlechtlichen in der Regel positiver und gemeinschaftlicher damit umgegangen, wie eine Untersuchung der "University of Texas at Austin", die nun im Journal of Social and Personal Relationships veröffentlicht wurde, herausfand.

Dafür analysierten die Wissenschaftler insgesamt 419 Fragebögen von Ehepaaren bestehend aus Mann und Frau, Mann und Mann sowie Frau und Frau.

"Diese Forschung zeigt, dass es zwar einige geschlechtsspezifische Unterschiede bei dyadischen ["den Austausch von zweien betreffend", Anm. d. Red.] Bewältigungsbemühungen gibt, die Auswirkungen von unterstützender und kollaborativer dyadischer Bewältigung sowie von negativer dyadischer Bewältigung auf die Ehequalität jedoch für alle Paare gleich sind", erklärte Co-Studien-Autorin Yiwen Wang in einer Mitteilung.

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"Unsere Ergebnisse betonen auch die Bedeutung der Bewältigung als Paar für die Qualität der Ehe in verschiedenen Beziehungskontexten, was ein Weg sein kann, durch den Paare zusammenarbeiten können, um das Wohlbefinden in der Beziehung zu stärken."

Führt Diskriminierung zur besseren gemeinsamen Stressbewältigung?

Bislang wurde Stress in gleichgeschlechtlichen Ehen sehr wenig erforscht. Mit ihrer Studie wollten die Wissenschaftler auch verdeutlichen, dass es für die Ehe-Forschung nicht ausreicht, nur heterosexuelle Paare zu befragen und zu untersuchen.

"Gleichgeschlechtliche Ehepartner einzubeziehen und zu untersuchen, wie sie im Vergleich zu verschiedengeschlechtlichen Ehepartnern zusammenarbeiten, um Stress zu bewältigen, kann uns helfen, besser zu verstehen, wie sich die Geschlechterdynamik in Ehen entfaltet", erklärte die Soziologie-Professorin Debra Umberson.

"Gleichgeschlechtliche Paare sind einzigartigen Stressoren im Zusammenhang mit Diskriminierung und Stigmatisierung ausgesetzt. Die Bewältigung als Paar kann für sie besonders wichtig sein, da sie nicht so viel Unterstützung von der Großfamilie, Freunden oder Institutionen erhalten wie verschiedengeschlechtliche Paare."

Titelfoto: 123RF/raulmellado

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