Nach Ballermann-Brand: "Kegelbrüder" brechen endlich ihr Schweigen

Palma de Mallorca - Die auf Mallorca der Brandstiftung beschuldigten Urlauber aus Deutschland haben ein Jahr nach dem Zwischenfall ihr Schweigen gebrochen.

Die acht Männer, die auf Mallorca wegen Brandstiftung in Untersuchungshaft gesessen haben, standen nach ihrer Ankunft in Deutschland auf dem Flugfeld.
Die acht Männer, die auf Mallorca wegen Brandstiftung in Untersuchungshaft gesessen haben, standen nach ihrer Ankunft in Deutschland auf dem Flugfeld.  © dpa/Helmut P. Etzkorn

Über ihre Anwälte veröffentlichten die 13 sogenannten 'Kegelbrüder' am heutigen Mittwoch eine gemeinsame Stellungnahme, in der sie versichern: "Wir haben von Anfang an mit den spanischen Behörden kooperiert und werden dies auch weiterhin tun."

Das Ermittlungsverfahren ist noch nicht abgeschlossen. Ob es auf der spanischen Urlaubsinsel zu einem Prozess kommt, ist noch ungewiss.

Den Deutschen wird vorgeworfen, am 20. Mai vorigen Jahres kurz nach ihrer Ankunft einen Brand in der Nähe des Ballermanns an der Playa de Palma ausgelöst zu haben.

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Sie sollen vom Balkon ihrer Hotelzimmer brennende Zigaretten und Alkohol auf das Schilfdach der Terrasse der darunterliegenden Gaststätte "Why not Mallorca" geworfen haben.

Die von Deutschen betriebene Bar wurde zerstört. Ein Bordell, eine Privatwohnung und Teile des angrenzenden Hotels wurden beschädigt. Die Touristen bestreiten, für den Brand verantwortlich zu sein.

Die Reisegruppe bleibt optimistisch

Das Restaurant "Why Not Mallorca" in der Nähe des Ballermanns ist abgebrannt.
Das Restaurant "Why Not Mallorca" in der Nähe des Ballermanns ist abgebrannt.  © dpa/5vision

Die Gruppe bestand aus 13 Urlaubern. Einer von ihnen war bereits am Tag nach dem Brand ohne Auflagen auf freien Fuß gesetzt worden.

Vier weitere hatten das Gefängnis nach rund zweieinhalb Wochen auf Kaution verlassen dürfen.

Die restlichen acht saßen rund zwei Monate in Untersuchungshaft, bevor sie in die Heimat zurückfliegen durften.

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Die vorwiegend jungen Männer versichern nun, sie hätten "nach wie vor Vertrauen in die spanische Justiz".

Sie blieben daher "optimistisch" und hofften "auf einen guten Ausgang nach vollständiger Würdigung aller relevanten entlastenden Gesichtspunkte".

"Vieles erscheint uns noch aufklärungsbedürftig", betonten sie aber.

Titelfoto: Fotomontage: dpa/5vision//dpa/Helmut P. Etzkorn

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