Mercedes und Porsche in der Misere: Zölle und China-Geschäft sorgen für Mega-Verluste

Von Julian Weber

Stuttgart - Die Gewinne von Mercedes-Benz sowie Porsche sind im ersten Halbjahr um mehr als die Hälfte eingebrochen!

Die Gewinne von Mercedes-Benz sind im Sinkflug. (Symbolbild)
Die Gewinne von Mercedes-Benz sind im Sinkflug. (Symbolbild)  © Bernd Weissbrod/dpa

Das Konzernergebnis sackte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 55,8 Prozent von rund 6,1 Milliarden Euro auf rund 2,7 Milliarden Euro ab, wie Mercedes mitteilte. Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr rechnete der Autobauer nun mit einem Konzernumsatz deutlich unter dem Vorjahresniveau.

Die bereinigte Umsatzrendite der Pkw-Sparte soll 2025 nur noch zwischen vier und sechs Prozent liegen. Im ohnehin schon schwachen Vorjahr betrug sie 8,1 Prozent. Auch der Absatz werde voraussichtlich deutlich niedriger ausfallen.

Der Umsatz fiel im ersten Halbjahr um 8,6 Prozent von 72,6 Milliarden Euro auf rund 66,4 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (Ebit) ging um rund 55 Prozent von 7,9 Milliarden Euro auf rund 3,6 Milliarden Euro zurück.

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Auch der Autobauer Porsche befindet sich im Minus-Rausch. Das Konzernergebnis von Januar bis Juni lag bei 718 Millionen Euro. Wie das Unternehmen mitteilte, sei das ein Minus von gut 71 Prozent. Im Vorjahreszeitraum lag der Überschuss noch bei knapp 2,2 Milliarden Euro.

Sparprogramm aufgelegt: Autobauer setzen den Rotstift an

Die Belastungen sollen mit Sparprogrammen abgefedert werden. (Symbolbild)
Die Belastungen sollen mit Sparprogrammen abgefedert werden. (Symbolbild)  © Bernd Weissbrod/dpa

Schon im abgelaufenen Geschäftsjahr hatte Mercedes-Benz einen deutlichen Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Vor allem wegen des schlecht laufenden Geschäfts in China. Das Konzernergebnis brach 2024 im Jahresvergleich bereits um gut 28 Prozent auf 10,4 Milliarden Euro ein.

Der Umsatz fiel im Gesamtjahr um 4,5 Prozent auf 145,6 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern rutschte um fast ein Drittel auf 13,6 Milliarden Euro ab.

Um die Profitabilität und den Absatz in den nächsten Jahren wieder zu steigern, hatte der Vorstand im Februar ein Sparprogramm ausgerufen. Demnach sollen bis 2027 die Produktionskosten um zehn Prozent im Vergleich zu heute sinken. Zudem würden die Materialkosten optimiert, und auch die Fixkosten sollen um weitere zehn Prozent bis 2027 sinken.

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Auch bei Porsche ist Sparen angesagt: Die Strukturen sollen schrumpfen, bis 2029 will die Porsche-Führung rund 1900 Stellen in der Region Stuttgart streichen. Und ein weiteres Sparprogramm ist schon in Arbeit. Wegen der US-Zollpolitik muss das Unternehmen zudem seine Gewinnaussichten zusammenstutzen.

Erstmeldung: 7.15 Uhr, aktualisiert um 10.05 Uhr.

Titelfoto: Bildmontage: Bernd Weißbrod/dpa

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