Flut-Sorge in NRW: Erste Flüsse treten über die Ufer, Feuerwehr im Dauereinsatz

Halver/NRW - Starke Regenfällen haben im Nordwesten des Sauerlands in Nordrhein-Westfalen zu zahlreichen Einsätzen von Feuerwehr und Rettungsdienst geführt. Auch in Solingen sorgt der Regen für Hochwasser.

Einsatzkräfte der Feuerwehr bauen einen Damm aus Sandsäcken zum Schutz vor dem Hochwasser der Volme.
Einsatzkräfte der Feuerwehr bauen einen Damm aus Sandsäcken zum Schutz vor dem Hochwasser der Volme.  © Alex Talash/dpa

In der Nacht habe es im Märkischen Kreis bislang 480 Einsätze gegeben, sagte ein Sprecher der Kreisleitstelle am frühen Freitagmorgen. Das seien deutlich mehr als sonst.

Die Feuerwehr habe etwa vollgelaufene Keller auspumpen müssen. Verletzte gab es nach ersten Erkenntnissen nicht.

Der Märkische Kreis hatte zuvor wegen des Dauerregens vor Hochwasser wegen übertretender Bäche und kleinerer Flüsse sowie vor Überflutungen von Straßen gewarnt. Der Schwerpunkt war nach Angaben des Märkischen Kreises der Halver Ortsteil Oberbrügge.

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Zwischenzeitlich sei zwar der Fluss Volme über die Ufer getreten. Die Situation entspannte sich demnach in der Nacht aber wieder. Die Feuerwehr habe mit Sandsäcken und Pumpen erheblichen Schaden abgewendet, wurde Kreisbrandmeister Michael Kling vom Kreis auf deren Facebook-Seite zitiert.

Zuvor hatten die Behörden die Menschen, die an der Volme leben, dazu aufgerufen, sich nicht in den unteren Etagen oder Kellerräumen ihrer Wohnhäuser aufzuhalten. Außerdem sollten sie die Elektrogeräte dort vom Strom trennen.

Wer wollte, konnte sich auch im Bürgerhaus des Ortsteils aufhalten. Zwischenzeitlich hätten dort etwa 30 Menschen Zuflucht gesucht. Das sei aber eine reine Vorsichtsmaßnahme gewesen.

Deutscher Wetterdienst gibt vorerst Entwarnung

In Solingen hatten Kräfte der Feuerwehr in der Nacht alle Hände voll zu tun.
In Solingen hatten Kräfte der Feuerwehr in der Nacht alle Hände voll zu tun.  © Blaulicht Aktuell/Gianni Gattus

Am Donnerstagabend waren auch etwa in den Städten Altena und Kierspe mehrere Straßen wegen der schnell steigenden Pegelstände der Flüsse Lenne und Kerspe gesperrt worden. In Solingen habe sich die Lage an der Wupper in der Nacht wieder stabilisiert, wie die Feuerwehr mitteilte. Es sei zu keinen akuten Einsatzstellen mehr für die Feuerwehr gekommen, sagte ein Sprecher am Freitagmorgen.

Die Lage sei soweit stabil und die Pegelstände engmaschig in Kontrolle. "Es geht auf jeden Fall noch nicht in die schlechtere Richtung". Der Pegel der Wupper sei demnach sogar langsam rückläufig - "wobei eher stabil", so der Sprecher. Seinen Angaben zufolge war in der Nacht lediglich ein Wehr mit Treibgut vollgelaufen, das durch die Einsatzkräfte der Feuerwehr wieder freigeräumt wurde. Akute Einsatzstellen oder größere offene Einsätze gab es demnach nicht.

Wie der Wupperverband auf seinem Hochwasserportal mitteilte, erreichte das Wasser gegen 1.05 Uhr am Freitagmorgen seinen höchsten Stand von etwa 330 Zentimetern. Dieser war laut dem Portal in den darauffolgenden viereinhalb Stunden aber wieder um circa 20 Zentimeter gesunken.

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Der Deutsche Wetterdienst hatte für einzelne Regierungsbezirke in Nordrhein-Westfalen vor ergiebigem Dauerregen und möglichen Überflutungen gewarnt. Die Warnung wurde am frühen Freitagmorgen aufgehoben.

Originalmeldung von 7.03 Uhr, zuletzt aktualisiert: 8.19 Uhr

Titelfoto: Alex Talash/dpa

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