Unwetter-Chaos: Hunderte Feuerwehreinsätze, Sirenen-Rätsel und Überflutungen

Darmstadt/Otzberg/Messel/Eppertshausen/Erlenbach - Es waren wahrhaftige Weltuntergangsszenarien, die sich in Folge heftiger Unwetter an Fronleichnam in Teilen Hessens und Unterfranken abspielten. Dutzende Rettungseinsätze, Überschwemmungen und sogar ein Rätsel rund um eine Warnsirene waren unter anderem die Folge.

In Südhessen liefen aufgrund der Wassermassen ganze Unterführungen voll.
In Südhessen liefen aufgrund der Wassermassen ganze Unterführungen voll.  © 5VISION.NEWS

Schon im Vorfeld war klar, dass sich in gewissen Gebieten die angekündigten Unwetter weitaus heftiger auswirken würden. Was sich aber vor allem im Landkreis Darmstadt-Dieburg ereignete, stellten Anwohner wie auch Einsatzkräfte vor eine Herkulesaufgabe.

Zwischen 16 Uhr und Mitternacht kam es laut einer Mitteilung des Kreises zu 190 Einsätzen infolge von Notrufen aus der Bevölkerung. Die logische Konsequenz: Das Personal in der zuständigen Leitstelle wurde zwischenzeitlich enorm aufgestockt.

Hinzu kamen noch 95 weitere Notfälle, zu denen die ehrenamtlichen Feuerwehren ausrückten. Die Wassermassen, die sich über Darmstadt, Otzberg, Eppertshausen und Otzberg ergossen, fluteten mitunter ganze Unterführung und ließen sogar Autos teilweise einsinken.

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In Nieder-Klingen traf es die Einwohner sogar noch schlimmer. Der selten erlebte Starkregen hatte zur Folge, dass ganze Straßen zu schlammigen Flüssen verwandelt wurden. Stundenlang kämpften Anwohner wie auch Retter gegen die Naturereignisse.

Zudem wurden in nahezu allen betroffenen Gemeinden zahlreiche Keller geflutet.

"Kriegsähnliche Zustände": Schlamm, Hagel und Geröll machen Gemeinde in Unterfranken zu schaffen

Im unterfränkischen Erlenbach hatten die Einsatzkräfte ebenfalls alle Hände voll zu tun.
Im unterfränkischen Erlenbach hatten die Einsatzkräfte ebenfalls alle Hände voll zu tun.  © NEWS5/Höfig

Die begleitenden Gewitter hatten in Raunheim ein gänzlich anderes Szenario begünstigt. In der Stadt im südhessischen Kreis Groß-Gerau hatte allem Anschein nach ein Blitzeinschlag dafür gesorgt, dass die hiesige Warnsirene für rund 40 Minuten lang nicht mehr still stand.

Erst ein zertrümmerter Sicherungskasten sorgte dafür, dass wieder Ruhe einkehrte. Zuvor hatten sich die Anwohner ernsthafte Sorgen bezüglich einer drohenden Notlage gemacht. Nahezu "kriegsähnliche Zustände" ob des Unwetter-Chaos sollen sich laut Augenzeugen im unterfränkischen Erlenbach bei Marktheidenfeld abgespielt haben.

Bis zu 60 Liter Regen prasselten dort in der Spitze pro Quadratmeter vom Boden herab. Hin zu gesellten sich aber auch noch extreme Hagelschauer, die in Summe mitunter dafür sorgten, dass Autos von den entstandenen Fluten mehrere Meter mitgerissen wurden.

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Die Gemengelage beschrieb Benedict Rottmann von der Marktheidenfelder Kreisbrandinspektion wie folgt: "Durch die Unwetter war alles total überflutet mit Schlamm, Hagel, Geröll. Es hat tatsächlich wirklich katastrophal ausgesehen."

Verletzte gab es in den betroffenen Gebieten aber dennoch glücklicherweise bislang noch nicht zu beklagen.

Titelfoto: Montage: NEWS5/Höfig, 5vision.news

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