Nach heftigen Waldbränden in Kanada: Riesige Rauchwolken vernebeln Himmel in Europa
Kanada / Deutschland - Die Rauchschwaden der verheerenden Waldbrände in Kanada haben das europäische Festland erreicht und tauchen die Sonne ein tiefes Rot. Das müsst Ihr dazu wissen.

Laut einem Bericht von Copernicus - dem gemeinsamen Erdbeobachtungsprogramm der Europäischen Kommission (EK) und der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) - zogen erste, kleinere Rauchfahnen bereits Mitte Mai über den Mittelmeerraum. Nun erreicht eine weitere, weitaus größere Wolke den europäischen Kontinent.
Mithilfe verschiedener Messungen durch den "Copernicus Atmosphere Monitonring Service" (CAMS) ist es Wissenschaftlern gelungen, eine präzise Vorhersage treffen zu können, wann und wie stark der kanadische Waldbrand-Rauch Europa treffen wird. So soll vor allem ab der ersten Juniwoche der Feinstaub in den Nord-Westen des Kontinents einziehen.
Doch Grund zur Panik besteht nicht. Durch die intensiven Waldbrände und die damit einhergehende Hitze sind die Rauchsäulen in die oberen Schichten der Atmosphäre aufgestiegen, sodass sie keine Auswirkung auf die Luftqualität in Bodennähe haben.
Trotzdem werden die riesigen Wolken über Europa für ein echtes Himmels-Spektakel sogen. So wird die Sonne in den nächsten Tagen bei ihren Auf- und Untergängen eine rot-orangene Färbung haben.

Waldbrand-Wolken können weitere Brände auslösen
Doch obwohl die Wolken so hoch am Himmel stehen, können sie eine Bedrohung für die Natur darstellen. Durch starke Waldbrände wie die, die momentan in Kanada wüten, entstehen sogenannte Pyrocumulonimbuswolken (PyroCb), die durch starke Jetstream-Winde in der Atmosphäre weite Strecken zurücklegen können.
Wenn sich diese Wolken verdichten, können sich Gewitterzellen in ihnen bilden. Durch ein heftiges Gewitter besteht die Möglichkeit, dass neue Brandherde entstehen, was dazu führen würde, dass sich dieses Naturphänomen selbst reproduziert.
Titelfoto: Fotomontage: David Lipnowski/The Canadian Press/AP/dpa, Uncredited/BC Wildfire Service/AP/dpa