Hanau - Fast 50 Autos wurden offenbar mit menschlichem Blut beschmiert, ebenso Briefkästen und Hauswände. Mehrere der betroffenen Wagen wurden so mit Hakenkreuzen verschandelt.
Am späten Mittwochabend entdeckte ein Mann in Hanau, dass sein in der Plantagenstraße abgestelltes Auto mit einer rötlichen Flüssigkeit beschmiert worden war: Auf der Motorhaube hatte ein Unbekannter auf diese Weise ein verbotenes Hakenkreuz hinterlassen, wie das Polizeipräsidium Südosthessen am Donnerstagmorgen mitteilte.
Der Autobesitzer alarmierte in der Folge gegen 22.40 Uhr die Polizei. Eine entsandte Streifenwagen-Besatzung stellte daraufhin fest, dass im Stadtteil Lamboy knapp 50 Autos sowie mehrere Briefkästen und Hauswände mit roter Flüssigkeit verunstaltet worden waren.
Mehrere der betroffenen Wagen seien "mit dem verbotenen Symbol" gekennzeichnet worden, erklärte ein Sprecher.
"Ein spezieller Vortest ergab, dass es sich bei der Substanz um menschliches Blut handeln dürfte", hieß es weiter.
Zahlreiche Blut-Schmierereien in Hanau? Kripo ermittelt
Der oder die Täter schlugen in der Plantagenstraße, der Karl-Marx-Straße, der Friedrich-Engels-Straße, der Dartforder Straße und der Breslauer Straße zu. Erste Ermittlungen ergaben, dass die Aktion wohl nach 16 Uhr vonstattenging.
Woher das mutmaßliche Blut stammt, ist noch völlig unklar. "Verletzte Personen sind den Beamten in dem Zusammenhang bislang nicht bekannt geworden", hieß es weiter.
Die Kriminalpolizei hat den Fall übernommen, es werde wegen "Sachbeschädigung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen" ermittelt.
Das Hakenkreuz war das Symbol der rechtsextremistischen "Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei" (NSDAP).
"Völlig unklar sind bislang die Hintergründe und Absichten des- oder derjenigen, die dahinterstecken. Die Polizei versucht, dieses Rätsel nun zu lösen und bittet um Hinweise", unterstrich der Sprecher. Zeugen sollen sich bitte unter der Telefonnummer 06181100123 bei den Ermittlern melden.
Die Stadt Hanau wurde im Februar 2020 zum Tatort eines Terroranschlags mit rechtsradikalem Hintergrund: Ein psychisch kranker Mann erschoss mehrere Menschen aus rassistischen Motiven.