"Jamel rockt den Förster": Gemeinde berät über Festival in Nazi-Dorf

Von Philip Dulian

Jamel - Das bundesweit bekannte Festival "Jamel rockt den Förster" beschäftigt am Dienstag die Gemeindevertretung Gägelow.

Bereits seit 2007 findet das Festival "Jamel rockt den Förster" auf der Gemeindefläche statt.
Bereits seit 2007 findet das Festival "Jamel rockt den Förster" auf der Gemeindefläche statt.  © Markus Scholz/dpa

In der Sitzung der Gemeinde im Landkreis Nordwestmecklenburg wird über die Festival-Flächen beraten. Zuletzt hatten Medien von Plänen berichtet, nach denen in diesem Jahr für die Nutzung von Gemeindeflächen für das Open-Air-Festival erstmals eine Gebühr erhoben werden soll.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Festival-Veranstalter auf Gegenwind aus der Gemeinde stoßen. Im vergangenen Jahr waren sie wegen vermeintlicher Umweltvergehen angezeigt worden. Die Staatsanwaltschaft Schwerin hatte das Verfahren mangels Tatverdachts eingestellt.

Das Musik- und Kulturfestival "Jamel rockt den Förster" wurde 2007 von dem aus Hamburg stammenden Ehepaar Lohmeyer ins Leben gerufen. Es richtet sich gegen Rechtsextremismus und findet jährlich statt. Im vergangenen Jahr traten unter anderem die Fantastischen Vier und Olli Schulz (51) auf.

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Das Dorf in der Gemeinde Gägelow mit weniger als 40 Bewohnern gilt seit Anfang der 1990er-Jahre als Hochburg der Neonazi-Szene.

Der bekannte Rechtsextremist Sven Krüger hat bei der Wahl der Gemeindevertretung vergangenes Jahr die meisten Stimmen erhalten.

Titelfoto: Markus Scholz/dpa

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