"L'amour toujours": Prozess zu rassistischen Parolen in Diskothek angesetzt

Von Sebastian Schlenker

Greding/Schwabach - Rund zwei Jahre nachdem in einer Diskothek im mittelfränkischen Greding mutmaßlich rassistische Parolen gesungen wurden, stehen sechs Personen ab April 2026 vor Gericht.

Von der ursprünglich polizeilich genannten Gruppe von etwa 30 Personen müssen sich ab April sechs Beschuldigte vor Gericht verantworten. (Symbolbild)
Von der ursprünglich polizeilich genannten Gruppe von etwa 30 Personen müssen sich ab April sechs Beschuldigte vor Gericht verantworten. (Symbolbild)  © Lino Mirgeler/dpa

Die Beschuldigten seien zur Tatzeit zwischen 19 und 35 Jahre alt gewesen, teilte ein Sprecher des Amtsgerichts Schwabach zu dem Vorfall in der Nacht auf den 14. Januar 2024 am Rande des AfD-Parteitags mit.

Fünf von ihnen wirft die Staatsanwaltschaft Volksverhetzung vor, weil sie Lieder mit teilweise rassistischem Text gesungen haben sollen.

Die Polizei hatte damals mitgeteilt, die Beschuldigten sollen zur Melodie des Liedes "L'amour toujours" Parolen wie "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" skandiert haben.

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Ein damals 23-Jähriger soll laut Gerichtsangaben einen Hitlergruß gezeigt haben. Er sei wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen angeklagt.

Weil die Beteiligten gegen zunächst erteilte Strafbefehle Einspruch erhoben haben, kommt es zum Prozess.

Hinweise auf AfD-Mitgliedschaften zu Beginn der Ermittlungen

Für die Volksverhetzung hatte die Staatsanwaltschaft den Angaben zufolge 120 Tagessätze verhängt, für das Zeigen des Hitlergrußes 70 Tagessätze. Die Verfahren sollen am 20. und 21. April verhandelt werden. Es sind jeweils mehrere Zeugen geladen.

Ob es sich bei den Beschuldigten um AfD-Mitglieder handelt, ist nicht bekannt. Da dies für das Strafverfahren unerheblich sei, sei dies auch nicht Gegenstand der Ermittlungen gewesen, hatte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft zuvor mitgeteilt.

Laut der damaligen Pressemitteilung der Polizei aus dem Januar 2024 lagen jedoch entsprechende Anhaltspunkte für derartige Mitgliedschaften vor.

Titelfoto: Lino Mirgeler/dpa

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