Rechte inszenieren Robert Habecks Entführung

Heidenau - Makaberes Schauspiel am rechten Rand: Schon seit Monaten marschiert in Heidenau (Sachsen) ein Häufchen Rechtsextremisten rund um die "Freien Sachsen" regelmäßig gegen die Corona-Maßnahmen auf. Für die nächste Demo mobilisieren sie jetzt mit einer inszenierten Entführung des Bundeswirtschaftsministers.

Mit solchen Szenen mobilisiert die rechtsextreme Szene zu einer Demo in Heidenau.
Mit solchen Szenen mobilisiert die rechtsextreme Szene zu einer Demo in Heidenau.  © Screenshot

Ein Mann gefesselt, ein Sack über den Kopf.

"Am Montag kümmert sich der Heidenauer Bürgerprotest um Robert Habeck und macht ihm seinen Prozess", verkündet NPD- und "Freie Sachsen"-Kader Max Schreiber (34) auf seiner Facebook-Seite. Im Video selbst wird der Politiker dann auch zu Pranger verurteilt.

Nachdem das Video heftig kritisiert wurde, rechtfertigt sich der Heidenauer: Es sei nur ein symbolisches Straßentheater geplant. Dazu postet er den Versammlungsbescheid, nachdem ihm das Landratsamt offenbar einen Pranger als Kundgebungsmittel genehmigt habe ...

Extremismus in Bayern: Hetze und Übergriffe haben "in dramatischem Umfang zugenommen"
Rechtsextremismus Extremismus in Bayern: Hetze und Übergriffe haben "in dramatischem Umfang zugenommen"

Weniger nachsichtig zeigen sich da andere: Nach TAG24-Informationen wurde bereits Strafanzeige wegen Aufrufs zu Straftaten gestellt.

Auch Habecks Ministerium wurde aktiv.

Dem Bundeswirtschaftsminister soll auf dem Marktplatz der "Prozess" gemacht werden.
Dem Bundeswirtschaftsminister soll auf dem Marktplatz der "Prozess" gemacht werden.  © Screenshot
Robert Habecks (52, Grüne) will das Video löschen lassen und prüft juristische Schritte.
Robert Habecks (52, Grüne) will das Video löschen lassen und prüft juristische Schritte.  © Soeren Stache/dpa

"Wir haben das Video bei Facebook gemeldet, damit es dem Netzwerk-Durchsetzungsgesetz entsprechend geprüft und gelöscht wird", so einer Sprecherin auf TAG24-Anfrage. "Zudem prüfen wir den Sachverhalt auch juristisch."

Titelfoto: Montage: Screenshot, Soeren Stache/dpa

Mehr zum Thema Rechtsextremismus: