Angeheizt durch falsche "Fakten" vom Chef: 850 Pegida-Anhänger ziehen durch Dresden

Dresden - Pegida hat es nicht mehr einfach in Dresden: Am heutigen Montagabend versammelten sich laut Sicherheitskreisen rund 850 Anhänger der rechtsextremen Bewegung auf dem Dresdner Neumarkt, rund 550 Demonstranten protestierten dagegen. Das brachte gleich mehrere Redner aus dem Konzept.

Auf dem Dresdner Neumarkt versammelten sich laut Sicherheitskreisen knapp 850 Pegida-Anhänger.
Auf dem Dresdner Neumarkt versammelten sich laut Sicherheitskreisen knapp 850 Pegida-Anhänger.  © xcitepress/Finn Becker

Zwei Gitterreihen trennten am Abend den Neumarkt: Auf der einen Seite Pegida, auf der anderen die Gegendemo und dazwischen ein paar Meter Pufferzone.

Die Sprechchöre hielt beides nicht auf und so stockte Pegida-Versammlungsleiter Wolfgang Taufkirch mehrfach, als er beispielsweise zur Abschaffung der parlamentarischen Demokratie aufrief und auf das Grundgesetz schimpfte.

Auch Pegida-Boss Lutz Bachmann (51) legte in seiner Rede Pausen ein. In dieser verbreitete er unter anderem die in Neonazi-Kreisen beliebte Legende, dass über 100.000 Menschen bei der Bombardierung Dresdens ihr Leben verloren hätten. Eine Historikerkommission hatte jedoch herausgefunden, dass es rund 25.000 waren.

1500 Gegendemonstranten stellen sich Pegida und Höcke entgegen
Pegida 1500 Gegendemonstranten stellen sich Pegida und Höcke entgegen

Anschließend zog die Demonstration über die Wilsdruffer Straße, Pirnaischen Platz und wurde auf dem Dr.-Külz-Ring von der Gegendemo begleitet.

Zwei bengalische Feuer flogen in die Puffer-Zone

Auch der Gegenprotest zog durch die Landeshauptstadt.
Auch der Gegenprotest zog durch die Landeshauptstadt.  © xcitepress/Finn Becker

Kurz vor dem Abbiegen in die Seestraße, wollten einige wenige die Pegida-Demo blockieren, was die Polizei aber schnell verhinderte. Dort versuchte noch der Brandenburger Fraktionsvorsitzende der AfD, Hans-Christoph Berndt (68), gegen den Protest anzureden, 20.36 Uhr war die Kundgebung schließlich beendet.

Danach flogen aus den Reihen der Gegendemonstranten zwei bengalische Feuer in die Pufferzone, die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.

Ein Pegida-Anhänger, der über das Gitter springen wollte, wurde von der Polizei des Platzes verwiesen. Darüber hinaus bekam ein Pegida-Anhänger (23) Ärger, weil er Pfefferspray dabei hatte, fünf weitere, weil sie sich vermummt hatten.

Aus den Reihen der Gegendemonstranten flogen zwei bengalische Feuer in die Pufferzone.
Aus den Reihen der Gegendemonstranten flogen zwei bengalische Feuer in die Pufferzone.  © Eric Hofmann

Die Polizei war mit 540 Polizisten im Einsatz, die nächste Pegida-Demo soll am 4. März stattfinden.

Titelfoto: Bildmontage: xcitepress/Finn Becker

Mehr zum Thema Pegida: