PEGIDA-Jahrestag in Dresden: Staatsanwaltschaft prüft zwei Reden

Dresden - Geburtstagfeier in kleiner Runde: Am heutigen Sonntag feierte die rechtsextremistische PEGIDA-Bewegung ihren siebten Jahrestag auf dem Dresdner Altmarkt, konnte mit dem ehemaligen österreichischen Vizekanzler Heinz-Christian Strache (52) sogar einen relativ prominenten Redner vorweisen. Trotzdem kamen nur reichlich 1000 Teilnehmer. Dagegen stellten sich über 2500 Pegida-Gegner.

Tausende demonstrierten am heutigen Sonntag in Dresden.
Tausende demonstrierten am heutigen Sonntag in Dresden.  © dpa/Matthias Rietschel

Knappe drei Stunden belegte Pegida den Altmarkt, hielt dort Reden und spielte Musik. Erstmals dabei: der ehemalige FPÖ-Vizekanzler Strache.

Dieser meinte, der zurückgetretene Kanzler Österreichs Sebastian Kurz (35, ÖVP) wäre ein Schüler Merkels gewesen, redete dann mehrere Minuten lang über Penisbilder, die auf den Handys von ÖVP-Politikern gefunden worden sein sollen.

Die Reden von Irfan Peci (32) und Stephen "Tommy Robinson" Yaxley-Lennon (38) interessieren inzwischen auch die Staatsanwaltschaft: "Es wird geprüft, ob bei zwei Redebeiträgen eine Straftat vorliegt", bestätigt Polizeisprecher Thomas Geithner (47).

Demo in Dresden: Der Pegida-Bewegung folgen nur noch wenige Teilnehmer
Pegida Demo in Dresden: Der Pegida-Bewegung folgen nur noch wenige Teilnehmer

Eine Gruppe von rund 20 Neonazis stoppte die Polizei in der Schreibergasse: "Die Personen hatten sich zuvor in einer Tiefgarage vermummt", so Geithner. "Im Zuge der Gefahrenabwehr nahmen wir ihre Personalien auf und erteilten Platzverweise."

Während PEGIDA die Südhälfte des Altmarkts nutzen durfte, formierte sich von der Wilsdruffer Straße aus der Gegenprotest.
Während PEGIDA die Südhälfte des Altmarkts nutzen durfte, formierte sich von der Wilsdruffer Straße aus der Gegenprotest.  © xcitepress/cw
Die Gegendemonstranten zogen vor dem Protest auf dem Altmarkt etwa durch die Neustadt.
Die Gegendemonstranten zogen vor dem Protest auf dem Altmarkt etwa durch die Neustadt.  © xcitepress/Finn Becker

Rangeleien bei Abreise der PEGIDA-Anhänger

Etwas turbulenter wurde es, nachdem Pegida die Kundgebung beendet hatte: Abreisende Teilnehmer liefen durch die Gegenkundgebung, es kam zu Rangeleien, die Polizei drängte die Gegendemonstranten beiseite. Dabei wurde auch ein Rauchtopf und ein Bengalo gezündet.

Wegen des Topfs setzte die Polizei einen 17-Jährigen kurzfristig fest, ein weiterer Demonstrant kam wegen der Rangelei in eine Maßnahme. 716 Beamte sicherten die Demos ab.

Titelfoto: xcitepress/cw

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