Baut Porsche bald in den USA?
Von Johanna Uchtmann
Stuttgart - Einer Autoproduktion in den USA hat der deutsche Sportwagenbauer Porsche vorerst eine Absage erteilt.
Alles in Kürze
- Porsche baut vorerst nicht in den USA.
- US-Zölle erhöhen Exportkosten für Porsche.
- Lokale Produktion ist derzeit nicht geplant.
- Stückzahlen sind bei Porsche zu niedrig für lokale Fertigung.
- Zölle machen Autoimporte für deutsche Hersteller teurer.

Trotz der durch die US-Zölle gestiegenen Exportkosten sei das Unternehmen mit der aktuellen Herkunft der Fahrzeuge sehr zufrieden, sagte Nordamerika-Chef Timo Resch dem "Handelsblatt". "Deswegen gibt es keine unmittelbaren oder konkreten Pläne, in eine lokale Produktion einzusteigen."
Angesprochen auf andere Optionen, etwa eine Produktion in einem bestehenden Werk einer VW-Tochter oder eine reine Endmontage fertiger Teile in den USA, sagte Resch: "Für beides gibt es bei Porsche aus unserer Sicht keine konkreten Pläne und keinen unmittelbaren Bedarf." Das liege auch daran, dass die Stückzahlen bei Porsche deutlich niedriger seien als etwa bei Audi. "Auch daher ergibt eine lokale Fertigung aus Kostensicht nach aktuellem Stand keinen Sinn."
Die von US-Präsident Donald Trump erhobenen Zölle für Autoimporte machen den Verkauf deutscher Autos in den USA für die Hersteller deutlich teurer. Noch gilt ein veralteter Zollsatz von 27,5 Prozent. Er soll aber rückwirkend zum 1. August auf 15 Prozent sinken – immer noch mehr als vor dem Handelskonflikt.
Wie teuer die Zölle den Autobauer kommen, sagte Resch nicht, aber es handele "sich um einen signifikanten Betrag".
Branchenexperten rechnen mittelfristig mit Produktionsverlagerungen von deutschen Auto-Herstellern in Richtung USA.
Titelfoto: dpa | Bernd Weißbrod