Nächste Wende im Klette-Prozess: Staatsanwaltschaft stellt mehrere Verfahren ein
Von Maurice Dirker und Mirjam Uhrich
Berlin/Verden - Fünf Raubüberfälle werden im Prozess gegen die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette (67) nicht weiter verhandelt. Die Verfahren wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft eingestellt, wie das Landgericht Verden mitteilte.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll damit Zeugen eine mögliche Aussage vor Gericht erspart werden.
Konkret geht es um Überfälle in Northeim, Celle, Stade in Niedersachsen, Elmshorn in Schleswig-Holstein sowie Löhne in Nordrhein-Westfalen. Die einzelnen Verfahren würden bei einer Verurteilung nicht wesentlich ins Gewicht fallen, hieß es dazu als Begründung von dem Gericht.
Am bisherigen Zeitplan soll sich für den Prozess in diesem Jahr dadurch nichts ändern, wie es im kommenden Jahr weitergeht, ist noch offen. Zuvor hatte der NDR darüber berichtet.
Daniela Klette steht seit März vor Gericht, weil sie gemeinsam mit ihren mutmaßlichen Komplizen Burkhard Garweg (57) und Ernst-Volker Staub (71) zwischen 1999 und 2016 mehrere Geldtransporter und Supermärkte in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein überfallen haben soll.
RAF-Bande um Daniele Klette soll bei Raubüberfällen mehr als 2,7 Millionen Euro erbeutet haben
Dabei soll die Bande mehr als 2,7 Millionen Euro erbeutet haben, um ihr Leben im Untergrund zu finanzieren. Von den Komplizen fehlt weiter jede Spur.
Nach der Entscheidung des Gerichts werden nun noch acht Überfälle auf Geldtransporter und Supermärkte verhandelt. Vom kommenden Dienstag an soll es um eine Tat in Bochum gehen. Der Prozess gegen die 67-Jährige ist nach bisheriger Planung noch bis Mitte nächsten Jahres terminiert.
Titelfoto: Sina Schuldt/dpa
