Razzien in Thüringen nach Verbot von "Reichsbürger"-Verein

Von André Jahnke, Stefan Hantzschmann, Christian Rüdiger

Gera/Jena - Nach dem Verbot des Reichsbürgers-Vereins "Königreich Deutschland" hat das Landeskriminalamt (LKA) Thüringen seit Dienstagmorgen mehrere Objekte durchsucht.

Die Polizei und das LKA durchsuchten Gebäude in Gera und Jena.  © Björn Walther / bw.pictures - Video & Foto

Betroffen war je ein Wohngebäude in Gera und Jena, sagte eine LKA-Sprecherin auf Anfrage.

Die Maßnahmen erfolgten im Auftrag des Landesverwaltungsamtes. Ziel sei es, Beweismittel für verfassungsfeindliche Aktivitäten sicherzustellen. Unterstützt wurde das LKA dabei von der Bereitschaftspolizei. Festnahmen habe es in Thüringen nicht gegeben.

Nach Angaben des Thüringer Innenministeriums waren rund 100 Thüringer Einsatzkräfte in Jena und Gera an den Durchsuchungen beteiligt. "Wir schauen nicht weg, wenn Extremisten versuchen, Parallelstrukturen zu etablieren. Der Rechtsstaat wehrt sich - entschlossen und mit aller Konsequenz", teilte Thüringens Innenminister Georg Maier (58, SPD) mit.

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Neben Thüringen gab es auch Durchsuchungen in Baden-Württemberg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Sachsen-Anhalt.

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Das "Königreich Deutschland" wurde nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden 2012 in Wittenberg von Peter Fitzek ausgerufen und gilt derzeit als mitgliederstärkste Vereinigung aus dem Spektrum der sogenannten Reichsbürger und Selbstverwalter.

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