Verbotenes "Reichsbürger"-Fest in Sachsen: Veranstaltung sollte heimlich umgelegt werden

Boxberg - Bei Anreisekontrollen zu einem verbotenen "Reichsbürger"-Fest im Schloss Bärwalde in Ostsachsen hat die Polizei seit Freitag knapp 250 Fahrzeuge kontrolliert.

"Reichsbürger" wie die des "Königreich Deutschlands" erkennen die Bundesrepublik nicht an und glauben an das Fortbestehen des "Deutschen Reiches".
"Reichsbürger" wie die des "Königreich Deutschlands" erkennen die Bundesrepublik nicht an und glauben an das Fortbestehen des "Deutschen Reiches".  © Petra Hornig

153 Menschen, die zu der Veranstaltung des selbst ernannten "Königreichs Deutschland" wollten, seien zurückgeschickt worden, teilte die Polizei am heutigen Samstag mit. Es seien sieben Aufenthaltsverbote ausgesprochen worden.

"Die Einsatzkräfte stellten zudem vier Urkundenfälschungen, eine Trunkenheitsfahrt und eine Fahrt ohne Fahrerlaubnis fest", hieß es in einer Mitteilung der Polizei.

Die Gemeinde Boxberg, zu der Bärwalde gehört, hatte die dreitägige Veranstaltung verboten.

Mit schwarz-weiß-roten Fahnen: Hunderte Reichsbürger in Gera
Reichsbürger Mit schwarz-weiß-roten Fahnen: Hunderte Reichsbürger in Gera

Laut Polizei hätte das Fest angemeldet werden müssen, was aber nicht geschehen sei. Zudem habe es keinerlei Kommunikation des Veranstalters mit der Gemeinde oder dem Landkreis gegeben.

Nach TAG24-Informationen wurden die angemeldeten Teilnehmer indes per Telefon nach Halsbrücke umgeleitet! Dort sollte die Veranstaltung dann im Kanzleilehngut stattfinden.

Die Polizei kontrollierte hunderte Fahrzeuge.
Die Polizei kontrollierte hunderte Fahrzeuge.  © Petra Hornig

Der in Halle in Sachsen-Anhalt geborene Peter Fitzek hatte 2012 in Wittenberg das "Königreich Deutschland" gegründet und sich zu dessen Oberhaupt ernannt. "Reichsbürger" wie er erkennen die Bundesrepublik Deutschland nicht als Staat an.

Titelfoto: Petra Hornig

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