Vielleicht auch in eurer Nähe? Hier stehen Deutschlands schönste Ruinen!

Deutschland - Burgen, Schlösser, schaurige Klöster: In Deutschland gibt es unzählige Ruinen, die von längst vergangenen Tagen erzählen.

Die Ruine bei Oybin in Sachsen inspierierte auch die Gebrüder Grimm.
Die Ruine bei Oybin in Sachsen inspierierte auch die Gebrüder Grimm.  © imago images/Volker Preußer

Einst waren die Bauwerke Zeichen von Macht und Reichtum - heute verwittern sie nach und nach. Allein der morbide Charme ist jedoch Grund genug, ihnen einen Besuch abzustatten.

Wie wäre es also mit einer Kurzreise in die Vergangenheit der einstigen Prachtbauten? Wir zeigen sieben der schönsten Ruinen Deutschlands.

Burg und Kloster Oybin

Urlaubsflieger starten in Sachsen: Das sind die Reiseziele
Reisen Urlaubsflieger starten in Sachsen: Das sind die Reiseziele

Auf dem Berg Oybin am südöstlichen Zipfel von Sachsen findet man nicht nur eine Kloster-, sondern auch eine Burgruine. Während der Reformation wurden beide verlassen, allmählich setzte der Verfall ein.

Erst Künstler wie Caspar David Friedrich und Carl Gustav Carus haben die Ruinen im Zittauer Gebirge wiederentdeckt und sie in ihren Malereien verewigt.

Auf dem Berg Oybin spielt übrigens auch eine Sage der Gebrüder Grimm, die von einem lüsternen Mönch und einer Jungfrau erzählt.

St. Nikolai in Hamburg

Mit seinen 147,30 Metern ist der Kirchturm von St. Nikolai am Hamburger Hopfenmarkt der fünfthöchste der Welt. Von dem dazugehörigen Kirchengebäude ist nicht mehr viel übrig.

Es wurde während der Luftangriffe der Alliierten im Juli 1943 zerstört. Nur der Kirchturm hielt im Feuersturm Stand und blieb als Mahnmal erhalten.

Heute ist die Ruine des neugotischen Riesenbaus ein Museum. Besucher können in einem gläsernen Lift 76 Meter hoch auf die Aussichtsplattform fahren.

Der Turm der Nikolaikirche in Hamburg ist der fünfthöchste der Welt.
Der Turm der Nikolaikirche in Hamburg ist der fünfthöchste der Welt.  © imago/imagebroker

Ruinenberg Potsdam

Der Ruinenberg gegenüber vom Schloss Sanssouci ist ein eher eigenwilliger Anblick.

1748 ließ Friedrich der Große ein Rundbecken bauen, das eine Fontäne im Park bewässern sollte. Wegen technischer Schwierigkeiten war die Wasserversorgung nicht möglich. Also ließ Friedrich das Becken im Stil antiker Ruinen umbauen.

Hinzu kamen römische Säulen, ein griechischer Rundtempel und die Wand eines römischen Theaters.

Ein Blick auf den Ruinenberg in Potsdam, direkt gegenüber dem Schloss Sanssouci.
Ein Blick auf den Ruinenberg in Potsdam, direkt gegenüber dem Schloss Sanssouci.  © imago/Martin Müller

Heidelberger Schloss

"Verlassen, entthront, sturmgepeitscht, aber noch immer fürstlich und schön", beschreibt Mark Twain das Heidelberger Schloss, als er 1878 das Neckartal erkundete.

Das Stadt-Wahrzeichen thront über der Heidelberger Altstadt am Nordhang des Königstuhls. Einst residierten hier die Kurfürsten der Pfalz, heute gehört die Ruine den Touristen. 1689 wurde das Schloss während der Belagerung französischer Soldaten im Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstört.

1994 wurde der Prachtbau endgültig zur Ruine: Zwei Blitze schlugen während der Restaurierung in das Gebäude ein, das Feuer zerstörte das Schloss vollends.

Das Heidelberger Schloss thront über der gleichnamigen Stadt.
Das Heidelberger Schloss thront über der gleichnamigen Stadt.  © imago images/Cavan Images

Löwenburg Kassel

Zugegeben: Die mittelalterlichen Gemäuer der Löwenburg sind nur Fake. Landgraf Wilhelm IX. von Hessen-Kassel hatte sich 1793 die Burg im Stile einer Ruine errichten lassen. Dort konnte er sich dann ganz ungestört mit seiner Mätresse Karoline von Schlotheim zurückziehen.

Das pseudomittelalterliche Lustschloss im Kasseler Bergpark Wilhelmshöhe hatte sogar schon einige kleine TV- und Kinoauftritte. Wie etwa in Wes Andersons "Grand Budapest Hotel" und der TV-Serie "Pfarrer Braun".

Die Löwenburg im Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel stand schon des Öfteren für Filmarbeiten Pate.
Die Löwenburg im Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel stand schon des Öfteren für Filmarbeiten Pate.  © imago images/Panthermedia

Kaiserpfalzruine Kaiserswerth

Der Stadtteil Kaiserswerth in Düsseldorf ist eine kleine, historische Welt für sich. Denn da steht die schaurig schöne Ruine der "Kaiserpfalz" des sagenumwobenen Kaisers Friedrich Barbarossa.

Die Festung galt als uneinnehmbar, bis sie im Zuge des Spanischen Erbfolgekriegs 1702 gesprengt wurde. Zwei Jahrhunderte lang diente sie danach als Steinbruch.

Heute werden die vier Meter dicken Mauern der Ruine bei Nacht hübsch beleuchtet und sind tagsüber für Besucher geöffnet.

Die Ruine der mittelalterlichen Kaiserpfalz nahe Düsseldorf-Kaiserswerth.
Die Ruine der mittelalterlichen Kaiserpfalz nahe Düsseldorf-Kaiserswerth.  © imago/imagebroker

Dömitzer Bahnbrücke

Die ehemalige Eisenbahnbrücke bei Dömitz ist ein beliebtes Fotomotiv.
Die ehemalige Eisenbahnbrücke bei Dömitz ist ein beliebtes Fotomotiv.  © imago/imagebroker

Eine Ruine der ganz besonderen Art: Die Reste der Dömitzer Eisenbahnbrücke an der Grenze von Niedersachsen zu Mecklenburg-Vorpommern gelten als bedeutendes Industriedenkmal und eines der Wahrzeichen der deutsch-deutschen Teilung.

Am 20. April 1945 wurde die 985 Meter lange Brücke durch einen Luftangriff der Alliierten zerstört. Sie wurde danach nie mehr aufgebaut.

Das beliebte Fotomotiv steht direkt am Elbe-Radweg, der den Brückenkopf mit seinen Wehrtürmen unterquert.

Titelfoto: Bildmontage: imago images/Volker Preußer,imago images/Cavan Images, imago images/Panthermedia

Mehr zum Thema Reisen: