Vor Grönland auf Sandbank gefahren: Kreuzfahrtschiff hängt weiter fest

Grönland - Nachdem das Kreuzfahrtschiff Ocean Explorer mit 206 Menschen an Bord im Alpenfjord vor Grönland auf Grund gelaufen ist, sind erste Retter am havarierten Expeditionsschiff eingetroffen.

Inzwischen sind die Einsatzkräfte an der Ocean Express eingetroffen.
Inzwischen sind die Einsatzkräfte an der Ocean Express eingetroffen.  © Sirius / Arctic Command

Am Montagnachmittag lief die hochmoderne Ocean Explorer nördlich des Polarkreises auf eine Sandbank auf. Alle Versuche der Crew, das rund 100 Meter lange Schiff zu befreien, scheiterten seitdem. Die Ocean Explorer hängt mit 206 Menschen an Bord weiterhin im kargen Alpenfjord vor der grönländischen Küste fest.

Nun haben die ersten Einsatzkräfte das havarierte Schiff erreicht, teilte das Arktische Kommando der dänischen Streitkräfte mit. Allen an Bord gehe es gut.

Mitglieder der in Nordgrönland stationierten Hundeschlitten-Patrouille Sirius sind am Mittwoch eingetroffen und sondierten die Lage. Weil zu dieser Jahreszeit kein Schlittenfahren möglich sei, kamen die Retter mit dem Schnellboot, hieß es.

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Zuvor nahmen bereits Flieger der Luftgruppe Vest, der dänischen Luftwaffe Kontakt zu den Eingeschlossenen auf.

Auch das Patrouillenboot Knud Rasmussen ist inzwischen unterwegs, muss aber erst die rund 2000 Kilometer entfernte Ocean Explorer erreichen. Der Marine-Eisbrecher soll am Freitag an der abgelegenen Havarie-Stelle eintreffen.

Zuvor fotografierten Flugzeuge der dänischen Luftwaffe das auf Sand gelaufene Kreuzfahrtschiff
Zuvor fotografierten Flugzeuge der dänischen Luftwaffe das auf Sand gelaufene Kreuzfahrtschiff  © Twitter/@forsvaretdk
Am Freitag soll das arktische Inspektionschiff Knud Rasmussen eintreffen.
Am Freitag soll das arktische Inspektionschiff Knud Rasmussen eintreffen.  © Facebook/ARKTISK KOMMANDO - Joint Arctic Command

Ocean Explorer erst seit zwei Jahren im Dienst

Die Touristen werden wohl noch einige Tage vor der kargen Küste Grönlands verharren müssen.
Die Touristen werden wohl noch einige Tage vor der kargen Küste Grönlands verharren müssen.  © Sirius / Arktisk Kommando.

Sobald die Knud Rasmussen eingetroffen ist, wolle man versuchen das auf Grund gelaufene und offenbar unbeschädigte Kreuzfahrtschiff freizubekommen, teilte das Arktische Kommando mit. Bis dahin müssen die Menschen auf der Ocean Explorer verharren.

Eine Umweltkatastrophe drohe derweil nicht, betonten die Nordpol-Militärs. Man habe die Situation im Blick. Zudem habe man Schiffe in der weiteren Umgebung gebeten in der Nähe zu bleiben, falls die Situation es erfordere, die Menschen zu evakuieren.

Informationen der Zeitung "Daily Mail" zufolge soll es sich bei den Passagieren überwiegend um Australier handeln.

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Die 104,4 Meter lange Ocean Explorer, fährt unter der Fahne der Bahamas für die australische Reederei Aurora Expeditions. Das ultramoderne Schiff wurde 2021 in Dienst gestellt, verfügt über einen Diesel-Elektro-Hybrid-Antrieb und Platz für bis zu 134 Gäste. Die Ocean Explorer ist für anspruchsvolle Bedingungen jenseits des Polarkreises konzipiert.

Grönland gehört politisch zu Dänemark, ist aber nicht Teil der EU. Die größte Insel der Erde ist nur äußerst dünn besiedelt, wird in letzter Zeit aber immer mehr zur Destination für spektakuläre Kreuzfahrten.

Titelfoto: Montage: Sirius / Arctic Command

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