Kardinal Woelki maßregelt Pfarrer, weil er homosexuelle Paare gesegnet hat

Mettmann - Ein Pfarrer in Mettmann (NRW) hat Ärger mit der katholischen Kirche bekommen, nachdem er bei einem Gottesdienst auch gleichgeschlechtliche Paare gesegnet hat.

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki (66) hat einen Pfarrer nach einem Segensspruch für gleichgeschlechtliche Paare ermahnt.
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki (66) hat einen Pfarrer nach einem Segensspruch für gleichgeschlechtliche Paare ermahnt.  © Henning Kaiser/dpa

Die Vorwürfe seien über den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki (66) direkt aus Rom gekommen, teilte Pfarrer Herbert Ullmann am heutigen Dienstag mit.

Das Vorgehen sei "irritierend und nicht im Einklang des Evangeliums in meinem Verständnis stehend", kritisierte der Pfarrer.

Eine dem Pfarrer schriftlich vorliegende Anweisung enthält seinen Angaben zufolge das Verbot, gleichgeschlechtliche Partnerschaften zu segnen.

Religion für politische Konflikte missbraucht: Kardinal Marx spricht von "Skandal"
Religion Religion für politische Konflikte missbraucht: Kardinal Marx spricht von "Skandal"

Ullmann teilte mit, der von Kardinal Woelki beauftragte Generalvikar Guido Assmann (59) habe ihm mündlich erklärt, die Auflagen entsprächen im bürgerlichen Recht einer Abmahnung.

Das Erzbistum Köln teilte mit, man äußere sich zu Personalangelegenheiten grundsätzlich nicht.

Der fragliche Gottesdienst war von der Arbeitsgruppe "Regenbogenkirche für alle" mit organisiert worden.
Der fragliche Gottesdienst war von der Arbeitsgruppe "Regenbogenkirche für alle" mit organisiert worden.  © Federico Gambarini/dpa

Pfarrer segnete in Gottesdienst alle liebenden Paare - auch gleichgeschlechtliche

Hintergrund ist ein Segnungsgottesdienst für alle sich liebende Paare - also auch etwa homosexuelle Paare - den Ullmann im März leitete.

Ullmann teilte mit, er werde andere Wege suchen, Menschen zu erreichen, die nicht im Einklang mit dem kirchlichen Lehramt trotzdem eine Beheimatung in Glaube und Kirche suchten.

Auch die Arbeitsgruppe "Regenbogenkirche für alle", die den Gottesdienst mit organisiert hatte, drückte ihr Unverständnis aus.

Titelfoto: Montage: Federico Gambarini/dpa, Henning Kaiser/dpa

Mehr zum Thema Religion: