Von Christoph Sator
Köln - Könnte die Wahl des neuen Papstes etwa länger dauern als angenommen? Das hält zumindest der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki (68) für möglich.
Es sei nicht unwahrscheinlich, dass sich die Wahl des Nachfolgers von Papst Franziskus (†88) länger hinziehen könnte als frühere Konklaven.
"Es kann sein, dass es sehr schnell geht, aber einige Kardinäle, die schon einige Konklaven erlebt haben, meinen, dass es dieses Mal auch länger dauern könnte", sagte der Erzbischof von Köln der Zeitung "Rheinische Post".
Die Wahl beginnt am Mittwoch in der Sixtinischen Kapelle. Woelki ist einer von drei Deutschen unter den insgesamt 133 Kardinälen, die nach aktuellem Stand über den neuen Pontifex entscheiden werden.
Der Erzbischof verwies darauf, dass das Kardinalskollegium viele neue Mitglieder bekommen habe. Franziskus habe die Versammlung durch seine Ernennungen "deutlich internationaler" gemacht.
Drei Deutsche dürfen an Papstwahl teilnehmen, drei nicht
Zum Ablauf sagte Woelki: "Wir haben Einzelzimmer und müssen alle elektronischen Geräte, also auch alle Handys, abgeben. Die Fenster im Zimmer werden versiegelt, die Fensterläden verschlossen. WLAN und Telefonempfang gibt es auch nicht. Wir sind dann wirklich von der Außenwelt abgeschnitten und können uns ganz auf die Wahl des neuen Papstes konzentrieren."
Insgesamt zählt die katholische Kirche derzeit 252 Kardinäle. Davon sind 135 unter 80 Jahre alt und damit wahlberechtigt. Zwei reisen allerdings nicht an.
Neben Woelki dürfen auch Kardinal Reinhard Marx (71) aus München sowie der deutsche Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller (77) mitwählen. Drei Deutsche sind trotz ihrer Kardinalswürde zu alt: Friedrich Wetter (97), Walter Brandmüller (96) und Walter Kasper (92).