Papstwahl: Münchner Kardinal sitzt bei der Abstimmung in der Sixtinischen Kapelle
Von Robert Messer
Rom/München - Es dauert nicht mehr lange, bis 133 Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle eingeschlossen werden, um einen neuen Papst zu wählen.

Strengstens abgeschirmt von der Außenwelt geht es dann um den Nachfolger für den verstorbenen Papst Franziskus – das neue Oberhaupt von weltweit rund 1,4 Milliarden Katholiken.
Unter den Papstwählern sind nur drei deutsche Kardinäle - darunter auch einer der bekanntesten Kirchenmänner in Deutschland: der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx (71).
Mit ihm gemeinsam wählen der Erzbischof von Köln, Rainer Maria Woelki (68), und der Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller (77).
Als "papabile" - also mit einer ernsthaften Chance aufs Papstamt - wird keiner von ihnen gehandelt, auch wenn die britische BBC Marx als möglichen Kandidaten nennt.
Der Erzbischof von München und Freising ist jemand, der der Sprache durchaus mächtig ist - und sich auch gern zu Wort meldet. So machte der gebürtige Westfale noch am Tag von Franziskus' Beerdigung deutlich, was er vom Nachfolger erwartet.
Konservativer Hardliner aus Deutschland Teil des Konklave

"Es muss eine Persönlichkeit sein, die mutig ist, frei ist und tief verwurzelt im Evangelium."
Mit dem verstorbenen Pontifex kam Marx deutlich besser zurecht als die zwei anderen deutschen Kardinäle, die mitwählen dürfen - auch wenn Franziskus und er längst nicht immer einer Meinung waren.
Die italienischen Zeitungen zählen Marx sogar zum Kreis der "Königsmacher". Er selbst weist dies zurück.
Marx stehen auf der anderen Seite mit den mitwählenden, konservativen deutschen Kardinälen Woelki und Müller zwei echte Gegensätze gegenüber.
Müller, der frühere Bischof von Regensburg, gilt als Hardliner. Franziskus' Reformen kritisierte er immer wieder. Und er polarisiert: Die Distanzierung der Deutschen Bischofskonferenz von der AfD etwa kritisierte er. Während der Corona-Pandemie unterschrieb er ein höchst umstrittenes Manifest.
Mehrfach schwärmte er von US-Präsident Donald Trump (78). Die gleichgeschlechtliche Ehe, das Priesteramt für Frauen und die Aufhebung der verpflichtenden Ehelosigkeit für Priester, das Zölibat, lehnt er ab.
Titelfoto: TIZIANA FABI/AFP