Müssen wir bald alle bis 70 arbeiten? Arbeitsminister Heil hat klare Meinung

Berlin - Arbeitsminister Hubertus Heil (51, SPD) will das angekündigte Paket zur langfristigen Absicherung der Rente bald auf den Weg bringen.

Hubertus Heil (51, SPD) ist seit 2018 Bundesminister für Arbeit und Soziales.
Hubertus Heil (51, SPD) ist seit 2018 Bundesminister für Arbeit und Soziales.  © Michael Kappeler/dpa

"Der Gesetzentwurf liegt vor und soll nach dem Haushaltsbeschluss zügig auf den Weg kommen. Wir stabilisieren die Rente und sichern das Rentenniveau ab", sagte er der Rheinischen Post.

Geplant ist mit dem von der Ampel angekündigten Rentenpaket, eine bestehende Haltelinie für das Rentenniveau von 48 Prozent im Verhältnis zu den Löhnen langfristig zu sichern. Derzeit gilt diese sogenannte Haltelinie für das Absicherungsniveau der gesetzlichen Rente bis 2025. Dieses Rentenpaket II ist seit Monaten angekündigt.

Nach langem Ringen hatte die Ampel-Koalition den Bundeshaushalt für 2024 auf den Weg gebracht. Der Haushaltsausschuss beschloss den Etat am Donnerstag. Bundestag und Bundesrat sollen Anfang Februar endgültig über den Haushalt entscheiden.

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Zum Rentenpaket gehören Pläne einer Aktienrente (Generationenkapital), die längerfristig die Rentenversicherung entlasten soll. Aus öffentlichen Mitteln soll nach und nach ein Kapitalstock aufgebaut werden, aus dessen Erträgen die Rentenbeiträge und das Rentenniveau stabilisiert werden sollen.

So kann es früher in Rente gehen

Werden wir bald freiwillig länger arbeiten, bis wir in Rente gehen? (Archivbild)
Werden wir bald freiwillig länger arbeiten, bis wir in Rente gehen? (Archivbild)  © Marijan Murat/dpa

Minister Heil trat Kritik an der "Rente mit 63" entgegen. "Es gibt gar keine Rente mit 63 mehr, das Eintrittsalter für besonders langjährig Versicherte liegt bei über 64 und wird auf 65 Jahre steigen", sagte er.

"Wer 45 Jahre lang gearbeitet hat, hat dann ein Recht darauf, früher abschlagsfrei in Rente zu gehen. Eine Rente mit 70, wie es viele Konservative wollen, wird es mit mir nicht geben", sagte Heil.

Aus der Union war wiederholt die Forderung gekommen, die "Rente mit 63" auch angesichts des Fachkräftemangels abzuschaffen und etwa durch eine besser Erwerbsminderungsrente zu ersetzen.

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Heil erklärte, man wolle Anreize entwickeln, damit Menschen, die das könnten, freiwillig länger arbeiteten. "Dazu starten wir jetzt einen Dialog mit Wirtschaft und Gewerkschaften. Dazu gehört, dass die Arbeitsbedingungen so gut sind, dass Menschen nicht krank werden."

Titelfoto: Michael Kappeler/dpa

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