Ukraine-Krieg: von der Leyen reist mit Selenskyj zu Trump

Washington/Brüssel/Berlin - Nach dem Ukraine-Gipfel von US-Präsident Donald Trump (78) und Kremlchef Wladimir Putin (72) wollen die europäischen Staats- und Regierungschefs politisch einseitige Entscheidungen zulasten Kiews verhindern.

Große Bilder statt Durchbruch: Das Gipfeltreffen zwischen Kreml-Chef Wladimir Putin (72,l.) und US-Präsident Donald Trump ging ohne konkrete Ergebnisse aus.
Große Bilder statt Durchbruch: Das Gipfeltreffen zwischen Kreml-Chef Wladimir Putin (72,l.) und US-Präsident Donald Trump ging ohne konkrete Ergebnisse aus.  © DREW ANGERER / AFP

Am Sonntag solle eine Videoschalte der "Koalition der Willigen" stattfinden, hieß es aus dem Élysée-Palast in Paris.

Damit sind die Verbündeten der Ukraine gemeint, die zur Unterstützung einer friedenssichernden Mission bereit wären.

Unterdessen will der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) nach Washington reisen, um dort am Montag mit Trump zu sprechen.

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Trump hatte Putin am Freitag zu einem Gipfeltreffen in Alaska empfangen und seinem diplomatisch weitgehend isolierten Gast dabei buchstäblich den roten Teppich ausgerollt - obwohl gegen Putin ein internationaler Haftbefehl wegen Kriegsverbrechen vorliegt. Konkrete Gesprächsinhalte gaben die beiden danach nicht preis.

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17. August, 15.50 Uhr: Klingbeil will, dass Putin Waffen ruhen lässt

SPD-Chef Lars Klingbeil (47) bekräftigt die Forderung nach einer Waffenruhe im Ukraine-Krieg als Grundlage für weitere Gespräche über eine Friedenslösung. Erst einmal müsse Russlands Präsident Wladimir Putin (72) die Waffen ruhen lassen, sagte Klingbeil im "ZDF Berlin direkt Sommerinterview".

Selbst während Putin sich mit US-Präsident Donald Trump (79) in Alaska getroffen habe, habe Russland die Ukraine weiter angegriffen. "Da sterben jeden Tag Menschen." Deswegen gelte weiter: "Es geht jetzt um einen Waffenstillstand und dann kann über alles geredet werden."

SPD-Chef Lars Klingbeil (47) im "ZDF Berlin direkt Sommerinterview".
SPD-Chef Lars Klingbeil (47) im "ZDF Berlin direkt Sommerinterview".  © Axel Heimken/ZDF/dpa

17. August, 12.14 Uhr: von der Leyen beim Gespräch mit Trump dabei

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nimmt am Montag an dem Gespräch zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Washington teil.

Auch andere europäische Staats- und Regierungschefs seien dabei, schrieb von der Leyen auf X, ohne Namen zu nennen.

Neben Ursula von der Leyen (66, rechts) sind auch andere europäische Staatschefs beim Treffen mit Trump dabei. Die Teilnahme von Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj (47, 2.v.r.) steht schon lange fest.
Neben Ursula von der Leyen (66, rechts) sind auch andere europäische Staatschefs beim Treffen mit Trump dabei. Die Teilnahme von Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj (47, 2.v.r.) steht schon lange fest.  © Omar Havana/AP/dpa

17. August, 12.09 Uhr: Ukraine-Außenminister fordert mehr Druck auf Moskau

Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha (50) fordert nach dem Gipfeltreffen von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin mehr Druck auf Moskau zur Beendigung des russischen Angriffskriegs.

Zudem brauche die Ukraine in erster Linie Garantien für ihre eigene Sicherheit, eine Stärkung ihrer Verteidigungskraft und ein Paket von Abschreckungsmaßnahmen, das Russland zwingt, den Krieg zu beenden, teilte der Minister bei X vor einer am Nachmittag geplanten Videoschalte europäischer Staats- und Regierungschefs mit.

Sybiha führte demnach Gespräche mit seinen europäischen Amtskollegen, um Schritte mit Blick auf die Schalte zu koordinieren. Auch der Sanktionsdruck auf Russland müsse erhöht werden, sagte der Minister. Die EU-Kommission bereitet derzeit ein 19. Paket mit Strafmaßnahmen vor.

Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha (50) findet, dass der Sanktionsdruck auf Russland erhöht werden müsse.
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha (50) findet, dass der Sanktionsdruck auf Russland erhöht werden müsse.  © Virginia Mayo/Pool AP/dpa

17. August, 8.16 Uhr: Wadephul betont Festhalten an Waffenruhe

Nach dem Alaska-Gipfel von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin hält Außenminister Johann Wadephul (62) an dem Ziel einer Waffenruhe fest.

"Natürlich ist eine allererste Voraussetzung auch für alles Weitere, dass jetzt der Waffenstillstand recht schnell kommt", sagte der CDU-Politiker in den ARD-"Tagesthemen".

Ohne einen Waffenstillstand könne man niemandem, insbesondere der überfallenen Ukraine, zumuten, weiter Verhandlungen zu führen und sich auf einen Friedensprozess einzulassen.

Vor dem Gespräch mit Putin hatte Trump auf eine sofortige Waffenruhe gedrungen. Nach dem Gipfel war davon keine Rede mehr. Für die europäischen Verbündeten war dies in den Tagen vor dem Gipfel eines der wichtigsten Anliegen gewesen.

Auf die Frage, ob direkte Friedensverhandlungen ohne vorherigen Waffenstillstand, wie Trump sie nun anstrebe, sinnlos seien, sagte Wadephul in der ARD: "Ich glaube, das muss jetzt miteinander einhergehen. Sinnlos ist an Gesprächen gar nichts. Jedes Gespräch, das geführt wird, um diesen Krieg endlich zu einem Ende zu bringen, ist ein gutes Gespräch und ist ein Gespräch, das wir unterstützen."

Für Johann Wadephul (62), den deutschen Außenminister, ist ein Waffenstillstand oberstes Gebot.
Für Johann Wadephul (62), den deutschen Außenminister, ist ein Waffenstillstand oberstes Gebot.  © Niklas Treppner/dpa

17. August, 7.10 Uhr: Gebietsabtretungen ein heikles Schwert

Besonders heikel ist die Frage möglicher Gebietsabtretungen, die Kiew bislang strikt ablehnt.

US-Medien zufolge soll Putin verlangt haben, den kompletten Donbass im Osten der Ukraine Russland zuzuschlagen. Trump habe diese Forderung an Selenskyj weitergereicht, berichteten die Nachrichtenagentur Bloomberg, die Zeitung "New York Times" und die Nachrichtenseite "Axios" jeweils unter Berufung auf informierte Kreise. Gegenwärtig kontrolliert Moskau nur Teile des Donbass.

Nach dem Gipfel informierte Trump die wichtigsten europäischen Staats- und Regierungschefs am Samstagmorgen über sein Gespräch mit Putin.

Darin habe Trump erfreulicherweise nicht einen einzigen der vorher von den Europäern und Selenskyj festgelegten fünf Kernpunkte infrage gestellt, sagte Bundeskanzler Friedrich Merz in einem ZDF-Interview.

Hat Russlands Präsident Wladimir Putin (72) verlangt, den gesamten Donbass im Osten der Ukraine abzutreten?
Hat Russlands Präsident Wladimir Putin (72) verlangt, den gesamten Donbass im Osten der Ukraine abzutreten?  © Vyacheslav Prokofyev/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

16. August, 22.15 Uhr: Merz stellt klar: Trump macht "keine Zugeständnisse" hinsichtlich ukrainischen Gebiets

US-Präsident Donald Trump (79) hat bei seinem Gipfel mit Kreml-Chef Wladimir Putin (72) nach Angaben von Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) keine Konzessionen hinsichtlich der russischen Gebietsansprüche in der Ukraine gemacht.

Es gebe "keine Zugeständnisse" des US-Präsidenten im Hinblick auf ukrainisches Territorium, sagte Merz am Samstagabend in der ARD. Dies sei in den vorbereitenden Gesprächen der Europäer und des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) mit Trump vor dem Gipfel ein "ganz kritischer Punkt" gewesen.

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) setzt weiter auf eine positive Fortsetzung der Verhandlungen.
Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) setzt weiter auf eine positive Fortsetzung der Verhandlungen.  © Fabian Sommer/dpa

16. August, 18.03 Uhr: Gipfel in Alaska kann laut Merz zum Erfolg werden

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) zieht ein positives Fazit des Alaska-Gipfels von US-Präsident Donald Trump (79) und Russlands Präsident Wladimir Putin (72).

"Dieser Gipfel kann ein Erfolg werden auf dem Weg zum Frieden in der Ukraine, vorausgesetzt, es werden jetzt die richtigen Schritte unternommen", sagte der CDU-Vorsitzende den Sendern RTL/ntv.

Er verwies auf das geplante Treffen Trumps mit dem ukrainische Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) an diesem Montag. Diesem solle später ein trilaterales Gespräch mit Putin folgen, für das Zeitpunkt und Ort aber noch offen seien. "Das ist ein guter Weg, aber dieser Weg wird noch mühevoll werden. Und ich glaube, das dürfen wir alle nicht unterschätzen", sagte Merz.

16. August, 17.48 Uhr: Putin zufrieden mit Alaska-Gipfel

Kremlchef Wladimir Putin (72) hat sich im Nachgang zufrieden über sein Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump (79) in Alaska geäußert.

"Das Gespräch war sehr offen, inhaltlich reichhaltig und bringt uns meiner Meinung nach den gewünschten Lösungen näher", sagte Putin vor einer Sitzung mit Vertretern der russischen Führung im Kreml, bei der er die Details des Gipfels hinter verschlossenen Türen ausführen wollte. "Wir haben seit Langem keine direkten Verhandlungen dieser Art auf einer solchen Ebene mehr geführt", fügte er nach Angaben der Agentur Tass hinzu.

Russland respektiere die Position der US-Regierung über die Notwendigkeit einer raschen Beendigung der Kampfhandlungen in der Ukraine, sagte Putin. "Nun, auch wir würden dies begrüßen und möchten alle Fragen mit friedlichen Mitteln lösen", sagte der Kremlchef.

Kremlchef Wladimir Putin (72) behauptet, mit dem Trump-Treffen zufrieden zu sein.
Kremlchef Wladimir Putin (72) behauptet, mit dem Trump-Treffen zufrieden zu sein.  © Jae C. Hong/AP/dpa

16. August, 17.05 Uhr: USA bieten Ukraine laut Meloni Nato-ähnlichen Beistand an

Die USA haben der Ukraine nach Angaben der italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni (48) Nato-ähnliche Sicherheitsgarantien angeboten, wobei Kiew dem Militärbündnis nicht beitreten soll.

US-Präsident Donald Trump (79) habe "von Artikel fünf der Nato inspirierte" Sicherheitsgarantien für die Ukraine vorgeschlagen, erklärte Meloni am Samstag. Trump hatte europäischen Staats- und Regierungschefs sowie dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) zuvor in einer Videoschalte von seinem Treffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin (72) am Freitag in Alaska berichtet.

Artikel fünf des Nato-Vertrags verpflichtet die Mitglieder des Bündnisses, sich im Falle eines Angriffs gegenseitig Beistand zu leisten. Die neuerlichen US-Vorschläge könnten Meloni zufolge auf eine "Regelung zur kollektiven Sicherheit" hinauslaufen. Eine solche Vereinbarung gelte außerhalb des Nato-Vertrags und könne der Ukraine im Fall eines erneuten Angriffs "die Unterstützung all ihrer Partner einschließlich der USA" zusichern, erklärte die italienische Regierungschefin.

Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni (48) hatte eine solche Regelung bereits vor mehreren Monaten vorgeschlagen.
Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni (48) hatte eine solche Regelung bereits vor mehreren Monaten vorgeschlagen.  © Gaetan Claessens/EU COUNCIL/dpa

16. August, 16.01 Uhr: Ukraine-Schalte der Europäer am Sonntag geplant

Mit Blick auf die Reise des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) in die USA und den Alaska-Gipfel wollen sich die Europäer am Sonntagnachmittag beraten.

Um 15 Uhr werde sich die "Koalition der Willigen" in einer Videoschalte treffen, hieß es vom Élysée-Palast in Paris. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47) werde die Besprechung gemeinsam mit Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) und dem britischen Premier Keir Starmer (62) leiten. Wer genau außer ihnen an dem Gespräch teilnehmen soll, wurde in Paris zunächst nicht mitgeteilt.

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) nimmt an der Schalte teil.
Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) nimmt an der Schalte teil.  © Moritz Frankenberg/dpa

16. August, 14.02 Uhr: Selenskyj drängt auf Dreier-Treffen und will Sanktionen

In seinem Gespräch mit US-Präsident Donald Trump hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Forderung nach schärferen Sanktionen gegen Russland bekräftigt. Das teilte Selenskyj in sozialen Netzwerken mit.

"Es muss stärkere Sanktionen geben, wenn es kein dreiseitiges Treffen gibt oder Russland sich einem fairen Ende des Krieges verweigert", so der ukrainische Staatschef. Sanktionen seien ein wirkungsvolles Instrument.

Selenskyj strebt nach dem Alaska-Gipfel von Trump und Kremlchef Wladimir Putin vom Vortag ein Dreier-Treffen an, um über ein Ende des russischen Krieges gegen sein Land zu sprechen. Aus dem Kreml hieß es, dass dazu bisher nichts besprochen worden sei.

Titelfoto: Omar Havana/AP/dpa

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