Thüringens Regierungschef Voigt lehnt späteren Renteneinstieg ab
Von Stefan Heinemeyer
Alles in Kürze
- Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt lehnt höheres Renteneinstiegsalter ab
- Voigt fordert flexiblere Übergänge statt starrer Altersgrenzen
- CDU-Politiker betont Recht auf würdevollen Ruhestand
- Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche fordert längeres Arbeiten
- Debatte über Renteneinstiegsalter neu entfacht
Erfurt - In der von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (52, CDU) entfachten neuen Diskussion über längeres Arbeiten spricht sich Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt (48, CDU) gegen einen späteren Renteneinstieg aus.

"Ich lehne ein höheres Renteneinstiegsalter entschieden ab", sagte der CDU-Politiker dem Magazin "Stern".
"Für viele Menschen, vor allem in körperlich belastenden Berufen, ist ein solches Modell realitätsfern und schlicht nicht zumutbar."
"Statt immer neue Belastungsdebatten zu führen, brauchen wir ein Rentensystem, das fair ist", mahnte Voigt. Dies gelte gegenüber denen, die jahrzehntelang eingezahlt hätten, aber auch gegenüber künftigen Generationen. Notwendig seien flexible Übergänge statt starrer Altersgrenzen.
So sollte jeder, der über das gesetzliche Rentenalter hinaus arbeiten wolle, das freiwillig tun können. Voigt betonte: "Wer ein Leben lang gearbeitet hat, hat ein Recht auf einen würdevollen Ruhestand - und auf eine Rente, von der man leben kann." Äußerungen der Bundeswirtschaftsministerin hatten am Wochenende der Debatte neue Nahrung verliehen.
Die CDU-Politikerin teilte gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" mit: "Der demografische Wandel und die weiter steigende Lebenserwartung machen es unumgänglich: Die Lebensarbeitszeit muss steigen." Es gelte: "Wir müssen mehr und länger arbeiten."
Titelfoto: Martin Schutt/dpa