Anschlag auf CSD geplant? Polizei macht erschreckenden Fund bei Hausdurchsuchung

Wernigerode - Ein junger Mann plante, einen Anschlag auf einen Christopher Street Day (CSD) im Harz durchzuführen. Eine Hausdurchsuchung bestätigt die Drohung.

Der CSD ist eine Forderung nach Gleichberechtigung für Menschen, die nicht das andere Geschlecht lieben oder sich nicht mit ihrem bei der Geburt eingetragenen Geschlecht identifizieren.
Der CSD ist eine Forderung nach Gleichberechtigung für Menschen, die nicht das andere Geschlecht lieben oder sich nicht mit ihrem bei der Geburt eingetragenen Geschlecht identifizieren.  © Matthias Bein/dpa

Am 7. Juni haben rund 360 queere Menschen und Unterstützer in Wernigerode für Vielfalt protestiert.

Allerdings habe ein Wernigeröder wenige Tage vor dem Umzug Drohungen geäußert, wie die Volksstimme berichtet. Der 20-Jährige wolle Teilnehmer des CSD erschießen - "70 Schuss habe ich noch", soll er in einer Kneipe angekündigt haben.

Das CSD-Organisationsteam habe sofort Anzeige erstattet. Darauf habe es eine Hausdurchsuchung im Stadtteil Hasserode gegeben - mit einem erschreckenden Ergebnis.

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Die Polizei hat Munition und einen verschlossenen Tresor mit bislang unbekanntem Inhalt gefunden, wie die Staatsanwaltschaft in Halberstadt bestätigt.

Um welche Art von Munition es sich dabei genau handle, werde derzeit untersucht, so die Staatsanwaltschaft. Eine Verhaftung habe es noch nicht gegeben, da es keinen dringenden Tatverdacht gegeben habe.

Es werde allerdings auch geprüft, ob er gegen das Waffengesetz verstoßen habe.

Queerfeindlichkeit im Osten auf dem Vormarsch

Seit 1969 wird am Christopher Street Day zunehmend weltweit für die Rechte von queeren Menschen protestiert.

Gerade im Osten Deutschlands gibt es jedoch zunehmend Gegenproteste, meist aus rechtsextremen Kreisen. Die von der Polizei erfassten Straftaten gegen queere Personen sind in Sachsen-Anhalt zuletzt gestiegen.

"Bedrohungen jeder Art gegen die Veranstaltenden und die Teilnehmenden einer friedlichen und bunten Kundgebung sind nicht akzeptabel", verurteilt Tobias Kascha (45, SPD) die jüngste Situation gegenüber der Volksstimme.

"Der CSD steht für Toleranz, Weltoffenheit und Sichtbarkeit für alle Menschen – Werte, die uns allen doch eigentlich wichtig sein sollten", sagte er.

Originalmeldung von 7.13 Uhr, zuletzt aktualisiert 11.47 Uhr.

Titelfoto: Matthias Bein/dpa

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