Schädling oder nicht? Was ist das für ein merkwürdiger Käfer?

Chemnitz - Er sieht ein bisschen aus, wie ein kleiner Kieselstein: Schwarz mit weißen Flecken. Doch was ist das für ein Käfer, der jetzt in einem Garten in Chemnitz aufgetaucht ist?

Ein Trauer-Rosenkäfer an einer Rosenblüte.
Ein Trauer-Rosenkäfer an einer Rosenblüte.  © privat

Bei dem kleinen Krabbler handelt es sich um einen Trauer-Rosenkäfer (Oxythrea funesta) und er gehört zur Familie der Blatthornkäfer.

Früher kam der Käfer höchstens in den südlichen Bundesländern vor, denn seine Heimat ist vor allem Nordafrika, der Mittelmeerraum und die Gebiete bis Transkaukasien. 

Bis Ende der 1990er Jahre galt der Trauer-Rosenkäfer als stark gefährdet und stand sogar auf der Roten Liste. In den vergangenen 25 Jahren verbreitete sich der Käfer immer weiter nach Norden und wurde häufiger nachgewiesen. Damit gehört der Käfer zu den Nutznießern des Klimawandels.

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In Sachsen wurden die ersten Käfer Anfang der 1990er im Raum Leipzig gefunden. Inzwischen gibt es auch Nachweise im Elbtal und auch im Erzgebirge.

Woran erkennt man den Trauer-Rosenkäfer? Die Tiere sind zwischen acht und zwölf Millimeter lang. Sie sind glänzend schwarz, haben weiße Flecken auf Flügeln und am Halsschild und eine struppige helle Behaarung. Was die Haare angeht, geht es den Käfern wie den Menschen: Mit zunehmenden Alter werden diese weniger.

Ist der Käfer ein Schädling? Die Larven des Trauer-Rosenkäfers fressen laut Experten an Wurzeln, die erwachsenen Käfer ernähren sich von Pollen unterschiedlicher Pflanzen. Er gilt nicht als Schädling.

Der Trauer-Rosenkäfer ist vor allem in der Nähe von Waldrändern und auf Wiesen mit vielen Blumen zu finden.

Nicht nur der Trauer-Rosenkäfer profitiert von der Klimaerwärmung. Auch die Blaue Holzbiene, eine Wildbienenart hat sich in den letzten Jahren immer mehr vom Mittelmeerraum in den Norden ausgebreitet und wurde in diesem Jahr ebenfalls schon in Chemnitz gesichtet (TAG24 berichtete).

Titelfoto: privat

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